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ZEITLOS - Band 2 (German Edition)

ZEITLOS - Band 2 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
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das Kosmische Rauschen und die am 20. Mai gemeldete Bewusstseinstrübung in Südkanada. Oder waren etwa doch kosmische Einflüsse am Werk, wie es die Mayaprophezeiungen propagierten?
    Bernauer glaubte weder an Aliens noch an die Endzeitprophezeiungen. Ihm ging vielmehr die Sicherheitsanfrage der Amerikaner vom 18. Mai nicht aus dem Kopf, weshalb er Skorpion, den besten Agenten, eingeschaltet hatte. Südkanada lag verdammt nah an Alaska und somit an Garkona, wo die gigantische Himmelsharfe HAARP seit geraumer Zeit mit voller Leistung arbeitete. Sollte es dort einen Unfall gegeben haben?
    Sein Instinkt hielt dies für die wahrscheinlichste und plausibelste Möglichkeit, allerdings hatten die Verantwortlichen in Berlin ein solches Szenario unisono als unglaubhaft verworfen. Davon hätte man doch gewusst.
    Diese Ahnungslosen! Mit Skorpion hatte er seither nicht mehr gesprochen, jedoch eine verschlüsselte Botschaft von ihm erhalten, in der dieser ihm mitteilte, dass tatsächlich PSI-Agenten im Einsatz gewesen sein könnten, und dass nach gegenwärtigem Ermittlungsstand nicht auszuschließen sei, dass auch von deutschem Boden aus Operationen und Aktivitäten stattgefunden hätten.
    Bernauer war den angeblichen PSI-Aktivitäten des CIA und anderer, vor allem russischer Dienste, immer mit deutlicher Skepsis begegnet. Mit dieser Einschätzung befand er sich in krassem Gegensatz zu der seines Präsidenten, der jetzt aber zum Glück ständig in Berlin, im fast fertig gestellten Neubau des Auslandsgeheimdienstes, residierte.
    Er selber war froh, noch für einige Zeit in Pullach mit mehreren Sonderabteilungen die Stellung halten zu dürfen.
     
    Die Verantwortlichen in Berlin hatten noch keinen konkreten Plan, wie die Lage in Deutschland wieder zu stabilisieren und das staatliche Gemeinwesen zu reorganisieren sei, man werde jedoch in wenigen Monaten ein deutliches Zeichen staatlicher Präsenz zeigen.
    Genau dies hielt Bernauer für längst überfällig.
       
 
 

11.11.2012; Sonntag; 16:10 Uhr/MEZ, Kiel, Am Lehmberg
     
     
     
    Nele Hesse plagten andere Sorgen, stand doch in wenigen Tagen die zweite Reunion an. Am 16. November sollte wieder ein Treffen aller Uni-Dekanate im Audimax stattfinden, und es gab noch viel dafür zu tun.
    Das Uni-Präsidium war dabei, einen Fünf-Jahres-Plan zu erstellen und hatte dem Dekanat Halbleiterphysik aufgetragen, eine Machbarkeitsanalyse zum Thema Siliziumfreie Halbleitertechnik zu erstellen. Das wäre in normalen Zeiten überhaupt kein großes Problem gewesen, man kannte genügend geeignete Ersatzstoffe, die allerdings in der Zeit vor dem Ereignis wegen höherer Herstellungskosten nur in Sonderbereichen Anwendung gefunden hatten. Das Problem zum jetzigen Zeitpunkt bestand darin, dass man sich noch außerstande sah, eine entsprechende Fertigung aufzubauen, da die Maschinen zur Halbleiterherstellung ebenfalls mit Silizium basierten Elektroniken betrieben wurden und somit ausfielen. Wie Stettner es provokativ formuliert hatte: Der Plan, sie wieder in Gang zu bringen, ähnelt dem Versuch, sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen zu wollen.
    Sehr witzig! Ihr Chef schien durchaus Vorzüge in der gegenwärtigen Situation zu sehen, oder wie sonst waren seine launigen Kommentare zu verstehen? Fast hatte sie das Gefühl, als ob er die gegenwärtige Situation sogar genoss und spannend fand. Jedenfalls schien er es nicht eilig zu haben, die Technik schnellstmöglich wieder in Gang zu bringen. 
    Von Jens Plätschner, den sie seit Wochen regelmäßig während ihres Morgenlaufes beim Auswechseln der Stadtteilaushänge traf, hatte sie erfahren, dass es Gerüchte gab, die Regierung sei angeblich dabei Notgeld zu drucken, welches schon bald verteilt werden sollte. Über die genaue Betragshöhe, die es pro Kopf geben sollte, lagen noch keine Informationen vor.
    Als sie diese Neuigkeit an Markus weitergab, beobachtete sie, dass der geradezu unwirsch auf ihre Mitteilung reagierte. »Wir haben andere Sorgen, als die alten Strukturen des Kapitals wieder herzustellen!« Da fiel ihr zum ersten Mal auf, dass er sich politisch noch nie so deutlich geäußert  hatte. Was war bloß mit ihm los? Seit dem Ereignis, nein, eigentlich schon seit dem damaligen Computer-Crash schien sein Verhalten immer merkwürdiger zu werden. Ein unbestimmtes Gefühl sagte ihr, dass an der Sache etwas faul war, dass um seine Person ein Geheimnis existierten musste.
    Sie schlug die Kapuze ihres Anoraks hoch. Der Sturm peitschte

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