ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

Tagen der Trennung endlich wieder in die Arme schließen zu können, nicht rechtzeitig genug unterdrücken, denn schon kam ungewollt eine Verbindung zu ihr zustande, was er eigentlich hatte vermeiden wollen, da er sie zu überraschen gedachte. Er fühlte es durch das feine Kribbeln in seinen Schläfen. Es war anders als bei inneren Gesprächen, die konnte er mit jedermann führen, wenn er es nur wünschte. Nein, dieses Schläfenkribbeln bekam er bisher nur, wenn er liebevoll an Birte dachte. Dann war da sofort ein Wissen um tiefe Verbindung und Übereinstimmung.
       Er wusste augenblicklich, dass Birte nun von seinem Vorhaben, sie abzuholen, erfahren hatte. Na gut, es gab schließlich eine Menge Dinge und Umstände in dieser fünften Welt, deren Wirkungsweisen er noch nicht ansatzweise verstand. Genau das zu erforschen, war sein Ziel. Es war ein befriedigendes Gefühl zu wissen, dass er mit seinen Fähigkeiten genau am richtigen Platz war und diese im Umfeld der Kieler Uni so nutzbringend einsetzen durfte. 
       Tiefe Dankbarkeit regte sich in seinem Herzen. Schwungvoll trat er in die Pedale, ließ die Siegfried-Werft hinter sich zurück und bog schließlich in die kleine Stichstraße unweit der Borbyer Kirche ein, an deren Ende die farbenfrohe Fassade des Regenbogenhauses lag.
       Als er die Eingangstür öffnete, schlug ihm fröhliches Kindersingen entgegen; es war das Lied, das sie immer, alle fünf Gruppen vereint, gemeinsam zum Schluss sangen:
     
     
    Wir EHREN und ERSCHAFFEN
                            ERKLÄREN uns genau
     
    Wir TEILEN alle Sachen
                            TOLERIEREN Mann und Frau
     
    BEWAHREN Mutter Erde
                            ERKENNEN Gott in ihr
     
    BEWIRKEN, dass sie Früchte trägt
                            ihre Samen, das sind wir
     
    Es klang wunderschön und wärmte das Herz. Danach stürmte die bunte Schar an ihm vorbei nach draußen, wo Eltern, Großeltern oder ältere Geschwister bereits warteten, um die jüngeren unter ihnen abzuholen. Er sah seiner Frau zu, wie sie die letzten Malsachen beiseite räumte.
       Wieder flammte in ihm das Liebesgefühl auf, und augenblicklich drehte sie sich zu ihm um und freute sich. Es war schön, ihre Freude nicht nur in ihrem lächelnden Gesicht zu sehen, sondern auch feinstofflich zu empfangen. Sie umarmten sich, eingehüllt in einen Kokon aus Liebesenergie. Die feinen Härchen auf seiner Haut standen augenblicklich senkrecht. Da war ein Kribbeln ..., Summen ...,  Flimmern ..., Vibrieren ..., Reflektieren seufzerseligen Wohlgefühls - wonnigen Entzückens - Es fühlte sich guuuut an -  ES füüühlte sich gut! Wie Spiralarme einer Galaxie saugten verborgene Kanäle Lebensenergie, reines Qi - genährt aus reiner Herzen kraftvoller Liebe. Ganz weit weg war da Dünung, sanftes Hineingeben und Zurückerhalten, Widerhall ewigen kosmischen Atmens - Ahnung und Abbild wundersamer Schöpfung
     
     

13. Mai 2022; Freitag; 12:37 Uhr/ ehemalige MEZ; 5. Welt; Eckernförde-Borby, KITA
     
     
    Auf einmal war da ein Kribbeln ..., Flimmern ..., Ziehen ..., Reflektieren seufzerseligen Wohlgefühls - wonniges Entzücken ...
       Es fühlte sich guuuut an -  ES füüühlte sich gut! Wie Spiralarme einer Galaxie saugten verborgene Kanäle Lebensenergie, reines Qi - zugeführt aus reinen Herzen.
    Ganz weit weg war da Dünung, sanftes Hineingeben und Zurückerhalten, Widerhall ewigen kosmischen Atmens - Ahnung und Abbild wundersamer Schöpfung ...
    ES begann sich seiner stofflichen Strukturen zu erinnern. ES begann sich zu entfalten ...
     
    Während sie ihren Mann liebevoll umarmte, bemerkte Birte das plötzliche Aufstellen ihrer Nackenhaare und analog dazu auch ihrer feinen Härchen auf Armen und Beinen. Es erinnerte an Gänsehaut, wenn da nicht gleichzeitig das unheimliche Gefühl eines leichten Soges zu spüren wäre…
       Erschrocken horchte sie in sich hinein, auch Markus schien zu erschauern. Augenblicklich stand das Bild ihres alten Traums von Garding vor ihren Augen. Da hatte sie bildhaft geträumt, dass sich das menschliche Ego im kosmischen Bewusstseinsfeld nur durch seine begrenzenden Gedanken individuiert, sich als Ich begreift.
       Sie hatte ihrem Mann davon erzählt, dass ihr augenblicklich mit totaler Gewissheit klar war, dass sie diese begrenzenden Gedanken zu jeder Zeit aufgeben und dadurch eins mit dem Akashafeld werden konnten. Warum