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ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

ZEITLOS - Band 3 (German Edition)

Titel: ZEITLOS - Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Finnings
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auf einen Sprung zu Lars fahren konnte. Er war gespannt, ob Lars mit Neuigkeiten bezüglich der Kultivierung und Verarbeitung der alten Getreidesaaten aufwarten konnte.
      Die Menschheit verfolgte die Entwicklung auf diesem wichtigen Gebiet mit großem Interesse. Markus bog auf den Betriebshof der Großbäckerei Hoefner im Gewerbegebiet Neumünster-Süd ein. Die früheren Mitarbeiterparkplätze waren überdachten Fahrradständern gewichen, in denen Dutzende von Rädern standen.
       An der Laderampe standen vereinzelt Fahrzeuge oder landwirtschaftliche Anhänger. Automatisch musste Markus an das Bild der in einer Reihe aufgestellten, blitzsauberen Kleintransporter denken, die vor dem Ereignis an dieser Rampe gestanden hatten. 
       Er schüttelte den Kopf. Nein, das war schon ein deutlicher Unterschied zu damals! Dennoch, beileibe kein Grund, den alten Zeiten nachzutrauern. Jetzt lebten sie in Freiheit und Selbstbestimmung, das war jedes Opfer wert. Die Kinder hatten wieder eine Zukunft und große Aufgaben, die ihrer harrten. Das gab ihrem Leben Sinn und Befriedigung. Er sah, dass Lars mit weiten Schritten auf ihn zu eilte. Markus stellte den Motor ab.
       Lars war schon bei ihm angelangt und riss die Fahrertür ungestüm auf. »Hallo! Endlich bist du da. Los, komm mit! Ich muss dir unbedingt etwas zeigen.« Markus musste lächeln, so ungestüm und begeistert hatte er seinen Freund schon lange nicht mehr erlebt.
       Wieder dachte er an die Tage vor dem Ereignis zurück, an den Tag, an dem Lars eine Haarsträhne über der Stirn vor Sorge und Bedrücktheit weiß geworden war. Er bemühte sich, dem Freund hinterher zu kommen. Der eilte zum Eingang eines Lagergebäudes, riss das Tor auf und wies mit Stolz geschwellter Brust auf den riesigen Apparat, der dort zu sehen war. »Darf ich vorstellen: Meine eigene Getreidemühle. Na, was sagst du dazu?« Markus wusste nichts dazu zu sagen, staunte nur, warum der Freund das so aufregend fand.
       Lars erkannte das Nichtverstehen in den Augen. »Wie ich sehe, raffst du nicht, was das für den Betrieb bedeutet. Natürlich hätte ich mein Mehl weiterhin von den Mühlenbetrieben beziehen können, aber mit dieser eigenen Anlage habe ich nun ganz neue Möglichkeiten. Dir dürfte bekannt sein, dass herkömmliche, industriell gewonnene Mehle qualitativ, unter ernährungsbedingten Gesichtspunkten, nicht immer optimal sind. Als Stichworte seien hier nur genannt: Mineralienanteil, Ballaststoffe, B-Vitamine und pflanzliche Eiweiße.
       Mit dieser Mühle habe ich zwei gravierende Vorteile: Ich kann den Ausmahlungsgrad besser an das angelieferte Getreide und den Verwendungszweck anpassen. Zum anderen weiß ich jetzt genau, welcher Betrieb mir welches Getreide liefert. Die enge persönliche Zusammenarbeit mit den hiesigen Bauern hat auch noch diverse andere handfeste Vorteile. Wir sind ein Netzwerk, in dem jeder vom anderen Nutzen hat. Na, ich sehe schon, dass das nicht dein Thema ist. Aber ich kann dir nur sagen, von nun an werden wir noch bessere und vor allem gesündere Produkte herstellen können. Das wird sich 'rumsprechen, glaub mir!«
       Er schloss das Tor. Sie gingen gemeinsam zum Hauptgebäude, wo Lars sein Büro vom zweiten Stock hinunter in das Erdgeschoss verlegt hatte, damit er die Produktion ständig im Blick und näheren Kontakt zu den Mitarbeitern hatte. »Weißt du, die Büroverlegung hat mir erst gezeigt, dass man sich nicht nur räumlich, sondern auch persönlich von den Mitarbeitern und den Produkten entfernt, wenn man seinen Arbeitsplatz nach oben, in die Chefetage, verlegt. Hier unten rieche ich den Duft der Backwaren, höre die Geräusche der Produktion, bin einfach mittendrin. Meine Arbeit ist jetzt viel schöner, unmittelbarer, authentischer. Die Leute haben auch keine Scheu mehr, mit ihren Sorgen direkt zu mir zu kommen, damit ich ihnen helfen kann. Ich bekomme jetzt auch viel schneller mit, wenn etwas nicht rund läuft und kann direkt eingreifen.«
       »Stören sich denn die Kollegen und Kolleginnen nicht daran, wenn sie das Gefühl haben, dass du ihnen ständig auf die Finger schaust?«
       »Nein. Seitdem die Leute arbeiten, weil sie arbeiten wollen und nicht wegen des Geldverdienens arbeiten müssen und den Arbeitstag als Zwang und Pflicht ansehen, hat sich die Atmosphäre grundlegend verändert. Sie akzeptieren mich wegen meiner Fähigkeiten und ich sie wegen ihrer Fähigkeiten. Wir könnten ja alle nicht ohne einander auskommen, wenn es uns

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