Zeitlos
Achillessehne der Weltmacht als eine ernsthafte Bedrohung für die Menschheit. Es handelte sich um die für viele Menschen nicht vorstellbare Umkehrbarkeit und Verschränkung des Gesetzes von Ursache und Wirkung.
Bei diesem Gedanken stahl sich ein spöttischer Zug um seine Mundwinkel. Pah, diese Amerikaner, was wussten die schon? Sie spielten mit Techniken herum, deren Bedeutung sie nicht mal ansatzweise verstanden, und genau das war der Grund, warum die schamanisch Unterwiesenen aller Völker in ihrer weltweiten Vereinigung, der International Society for Shamansitic Research, gerade diesem Projekt ihre ganz besondere Aufmerksamkeit schenkten. Falls Stettner mit seiner Theorie richtig lag und die Amerikaner wirklich auf die Schumannschwingungen der Erde Oberfrequenzen modulierten, um das Verhalten der Menschen weltweit im Sinne einer bisher sich nach außen bedeckt haltenden Führungsclique zu beeinflussen, dann war Handlungsbedarf!
Dass sich mit Hilfe von elektromagnetischen Schwingungen das Verhalten von Menschen beeinflussen ließ, war unbestritten. Mittlerweile gab es sogar einen umfangreichen Katalog darüber, mit welchen Frequenzen man welche Wirkungen erzielte. Selbst mit Schallwellen war das möglich und auch schon oft genug getestet worden. Die breite Öffentlichkeit hatte bisher nur noch nichts oder nur spärlich darüber erfahren, wie häufig sie schon ungefragt von privaten und auch öffentlichen Sendeanstalten zu Versuchskaninchen degradiert worden war.
Von Stettner hatte er erfahren, dass auch in Deutschland mehrmals solche Experimente stattfanden, so zum Beispiel während der großen Silvesterfeierlichkeiten zum Jahreswechsel 2001/2002 auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor in Berlin. Dort hatte eine private Rundfunksendeanstalt über einen Zeitraum von acht Stunden ihre Hörer in Berlin und Brandenburg mit einem wobbelnden Glücksfrequenzmuster zwischen 13,5 und 14,5 KHz, das nur sublimal, also unterbewusst wahrgenommen werden konnte, berieselt. Dieser Happyholiday-Frequenzdroge wurde laut Monroe-Katalog die vermehrte Ausschüttung körpereigener Glückshormone, sprich Endorphine, nachgesagt. Man hatte dies sogar der Hörerschaft angekündigt und als kostenlosen Stimmungsmacher angepriesen, damit die Leute in noch bessere Partylaune kämen.
Dann wenige Monate später experimentierte ein Stuttgarter Privatsender mit der Frequenzdroge, als er am 10. April 2002 von 07:05 Uhr bis Null Uhr desselben Tages seine Hörer ungefragt beglückte und mit Frequenzmustern berieselte, die ihre Maxima bei 80 Hertz, also den alles durchdringenden niederfrequenten ELF-Wellen aufwiesen.
Kaum ein Mensch nahm damals daran Anstoß. Die Presse zeigte sich an diesem Thema nicht besonders interessiert. Zufall? Aber selbst wenn darüber berichtet worden wäre, hätten die Menschen dies wahrscheinlich widerspruchslos hingenommen, denn laut Stettners Meinung war Mindcontrol bereits bittere Realität und das in einem gigantischen Ausmaß. Aber, so sinnierte Don Rodriguéz weiter, wenn das wirklich so sein sollte, konnte es dann sein, dass die erzielbare Wirkung bei den Menschen unterschiedlich stark war? Wovon hing das ab? Er nahm sich vor, mit der deutschen Gruppe Neue Hoffnung Erde darüber demnächst persönlich sprechen zu wollen. Via Internet oder Telefon wollte er lieber nicht über diese Dinge kommunizieren…
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Alessia legte Tag und Ort des Rituals nach altem Brauch fest. Geladen war eine Abordnung von Mitgliedern des Maya/Itzá Rates, jenem Rat, der den mexikanischen Nachkommen der Mayas Gewicht und Stimme verlieh.
Für die Durchführung der geplanten Zeremonie fuhren sie mit einem gecharterten Bus in das Landesinnere, zu jenem, nur den Eingeweihten bekannten Ort, der tief im Schoße von Mutter Erde lag. Nach mehrstündiger Fahrt war jener Punkt der staubigen Landesstrasse erreicht, der als traditioneller Startpunkt ihrer weiteren Wanderung durch dicht bewachsenes, unwegsames Gebiet führte. Sie begaben sich von dort auf den vertrauten Weg, auf dem sie über weite Strecken nur hintereinander, Person für Person, gehen konnten.
Nach mehr als zweieinhalb Stunden beschwerlichen Gehens durch teilweise fast undurchdringliches Waldgebiet, veränderte sich das Grün, das sie umgab. Hatte es bisher wild gewuchert und gerankt, schien es nun, als ob eine ordnende Hand mit jedem Schritt, den sie vorankamen, den Urwald mehr und mehr wie einen Park aussehen ließ. Nun wussten sie, dass der verborgene Eingang
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