Zeitmanagement fuer Faule

hätten Sie – Hand aufs Herz – lieber etwas anderes gemacht? Geben Sie Ihren Eindrücken spontan nach, indem Sie in zwei Spalten Plus- und Minuspunkte zwischen 1 und 10 verteilen und entscheiden, ob Sie den Kontakt intensivieren oder reduzieren möchten.
Name
plus
minus
Kontakt intensivieren
reduzieren
Gaby

– 4
X
Till
+ 8
X
Emma
+ 0
– 0

X
    Fragen Sie sich dann, warum Sie Gaby überhaupt treffen, wenn Sie danach schlecht drauf sind und wieso Emma, wenn Sie plus/minus Null aus den Begegnungen herausgehen. Warum trifft man sich überhaupt? Ist es Gewohnheit, Verpflichtung, Mitleid?
    Kann man Menschen so »herzlos« beurteilen? Ja und nein. Jeder von uns kennt Leute, die einen nerven – doch wir mögen sie trotzdem oder gerade deshalb. Doch wir kennen auch Menschen, die immer nur nehmen und eigentlich mögen wir die gar nicht. Wieso sollten wir weiterhin Zeit mit ihnen verbringen, Zeit, in der wir Dinge tun könnten, die uns Freude machen? Wie wäre es, diese Zeit- und Energieräuber sich selbst zu überlassen, damit sie endlich erwachsen werden und lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, statt sich von uns huckepack durchs Leben tragen zu lassen. Es geht hier ausdrücklich nicht darum, sich anderen gegenüber rücksichtslos zu verhalten nach dem Motto: »Tut mir leid, Sie können jetzt keinen Nervenzusammenbruch erleiden, ich habe heute keine Zeit für dieses Gespräch.« Es geht darum, dass Sie selbst sich gut behandeln und vor Einflüssen schützen, die Ihnen schaden.
Verdachtsmomente, um Zeiträuber zu enttarnen
    Es gibt typische Zeichen, an denen Sie Zeiträuber erkennen können. Hier die wichtigsten: Im Gespräch dreht sich alles nur um ihre Belange, darum, was sie erlebt, gedacht, gemacht haben. Energieräuber fragen selten nach: »Wie geht es dir, was treibst du so?« Sie brauchen Publikum, sonst nichts. Wenn sie um einen Gefallen gebeten werden, haben sie nie Zeit, während sie selbst ständig um kleine und große Gefallen bitten. Die Revanche bleibt nie abholen, was sie nicht davon abhält, sich als Übernachtungsgäste einzuquartieren, leider per Motorrad unterwegs – kein Platz für den Abtransport des Surfbretts.
    Was bringen solche Leute außer Ärger? Kann sein, dass sie früher anders waren. Vielleicht haben Sie eine schöne Zeit miteinander erlebt. Doch die Zeiten ändern sich und indem Sie weiter auf diese Beziehungen setzen, klauen Sie sich selbst die Zeit für andere, neue Begegnungen oder Zeit mit Ihrer Familie, Ihren Hobbys.
    Folgene Fragen sollten Sie sich stellen: Fühlen Sie sich schlecht, wenn Sie eine alte Freundschaft kappen? Wieso geht es Ihnen besser, wenn Sie selbst sich so wenig wertschätzen? Und: Ist das wirklich noch Freundschaft? Sicher, einen oder zwei solcher alten Freunde schleppt man durch. Aber wenn es mehr sind, wenn sich in Ihrem Umfeld eine Menge Zeiträuber tummeln sollten Sie sich die Frage stellen: Wer fühlt mit Ihnen?
    TIPP
    OHNE ZEITVERLUST IMMER AUF DEM NEUSTEN STAND
    Sollten Sie zu den Menschen gehören, die Klatsch und Tratsch lieben, müssen Sie diesen nicht komplett aus Ihrem Leben verbannen. Sie können ihn auch beschränken. Am Telefon: »Ich hab leider nur fünf Minuten Zeit, schieß los!« Bei persönlichen Begegnungen: »Ich bin leider in Eile.« Und wenn Sie das nicht schaffen: Delegieren Sie. Schicken Sie jemand anderen los, der mehr Zeit hat, um Ihre Neugier zu befriedigen.
    ÜBUNG
    MALEN SIE EIN FREUNDSCHAFTSBILD
    Schreiben Sie Ihren Namen in die Mitte eines großen Bogens Papier. Drumherum platzieren Sie die Namen der Menschen, mit denen Sie zu tun haben. Schreiben Sie diejenigen, denen Sie sich jetzt im Moment verbunden fühlen, dicht an Ihren eigenen Namen und die anderen weiter weg – je nachdem, wieviel Abstand Sie sich wünschen. Seien Sie ehrlich. Es kann sein, dass die beste Freundin von früher im Moment an den Rand rückt. Niemand hat das Recht auf einen Stammplatz in Ihrem Leben. Das Leben ist dynamisch und als Zeitmillionärin reagieren Sie darauf. Das ist der augenblickliche Stand. Die Namen, die nah bei Ihnen stehen, sind jetzt wichtig. Lassen Sie sich überraschen!
Lebensabschnittsfreunde
    Irgendwie ist es toll, viele Leute zu kennen und so gefragt zu sein. Dauernd klingelt das Telefon – »Hi, was gibt es Neues und was läuft ...?« Vor allem Ihre Zeit: nämlich davon. Doch wer ist Ihnen wirklich wichtig? Mit welchen Menschen möchten Sie Ihre Freizeit verbringen? Sie dürfen sich verändern! Sie müssen Ihre Kindergartenfreunde