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Zeitmanagement fuer Faule

Zeitmanagement fuer Faule

Titel: Zeitmanagement fuer Faule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Seul
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reagieren wir darauf zuweilen, als hätten wir eine Ohrfeige bekommen. Natürlich zeigen wir das nicht nach außen, doch in unserem Inneren tut sich Erstaunliches. Kaum ist ein Nein ausgesprochen, wollen wir Dinge, die uns vorher überhaupt nicht interessiert haben. Dieses Gartenstück hinter dem Haus – egal. Sobald jemand einen Zaun darum errichtet, wird es interessant. Das kennen wir seit unserer Kindheit. Richtig spannend war es immer dann, wenn die Eltern Nein sagten. Und als wir selbst unser Nein entdeckten und es den Eltern rund um die Uhr entgegenschleuderten, da waren wir Königinnen in unserem eigenen Leben: Wir entwickelten unsere Persönlichkeit.
    Ein Nein lässt häufig den Wunsch aufflackern, etwas zu erreichen, was wir vor der ausgesprochenen Ablehnung nicht wollten. Die Zusatzaufgabe im Betriebsrat – kein Interesse, bis der Vorsitzende vermeldet: »Für Sie ist das nichts.« Statt nun froh zu sein: »Super! Das bin ich los!« Wollen wir. Unbedingt. Was uns vorenthalten wird, erscheint erst recht verlockend. Kennen Sie diese Reaktion? Dann können Sie sie nun auch bewusst steuern und lassen den nächsten Kelch an sich vorüberziehen.
    Als Kinder konnten wir nicht unterscheiden zwischen uns und unseren Bedürfnissen. Wir fühlten uns als ganze Person abgelehnt, wenn eines unserer Bedürfnisse verneint wurde. Im Laufe der Jahre lernen wir den Unterschied zwischen uns und unseren Bedürfnissen – doch manchmal bleiben ein paar Reste. Bei manchen Menschen wirken diese Überbleibsel enorm störend – sie fühlen sich schmerzhaft zurückgewiesen, wenn sie ein Nein zu hören bekommen und bringen andere dadurch in unangenehme Situationen. Doch lassen Sie sich dadurch nicht verunsichern und bleiben Sie beim Nein. Sie können Ihr Nein schonend formulieren. Denn, so der Ratgeberautor Bruno Gideon: »Nicht nein sagen können ist eine Einladung an andere, sich auf unsere Kosten einen Vorteil zu verschaffen.«
Ein klares Nein zeugt von Persönlichkeit
    Vielleicht kennen Sie einen Menschen, der zu allem Ja sagt. Sie rufen abends um zehn an und fragen, ob er Sie am nächsten Morgen zur Arbeit fährt. Klar. Er verleiht sein Auto, sein Boot und nimmt fremde Gäste bei sich auf. Ein echter Schatz. Aber mal ehrlich: Nehmen Sie diesen Menschen ernst? Oder ist er nicht irgendwie ein Trottel, wenn auch ein liebenswerter? Oder halten Sie ihn vielleicht sogar für einen Zeitgenossen, dem man nicht trauen kann: Im Grunde weiß man doch nie, was er will. Er sagt immer nur Ja. Das ist ein bisschen wenig. Und langweilig obendrein.
    ÜBUNG
    SCHNELLKURS – NEIN SAGEN LEICHT GEMACHT
    Wenn Sie das nächste Mal um einen Gefallen gebeten werden, stellen Sie sich zwei entscheidende Fragen:
Ist das etwas, was ich unbedingt tun muss?
Ist das etwas, was ich unbedingt tun möchte?
    Ein doppeltes Nein können Sie als eindeutige Antwort interpretieren. Bei einem einfachen Nein entscheiden Sie je nach Laune. Wieso sollten Sie etwas tun, was Sie weder tun müssen noch tun möchten?
    Lassen Sie sich keine Gelegenheit entgehen, bei der Sie Nein sagen können. Spielen Sie mit dem Wort. Genießen Sie es, das Wort auszusprechen. Wie fühlen Sie sich dabei? Ist es anstrengend? Nochmal nein. Sagen Sie es so oft, bis es Ihnen leicht über die Lippen kommt, vielleicht sogar Spaß macht. Nein stärkt Ihr Selbstvertrauen. Sie brauchen nicht auf einen besonderen Anlass für ein Nein zu warten. »Nein, ich möchte nicht, dass Sie sich vordrängeln.« oder »Nein, ich wollte 100 Gramm Pecorino und nicht 140 Gramm.«
Vorsicht Weichspüler
    Wer mit dem Nein-Training beginnt, läuft gerade anfangs Gefahr, es zu verwässern. Sie werden zum Beispiel um einen Gefallen gebeten und antworten mit: »Nein Peter, ich kann eigentlich nicht …« oder »Na ja, ich habe zur Zeit recht viel zu tun …« oder auch »also ich habe wirklich eine Menge vor …«. Dreimal falsch. Eigentlich kommt als Ja rüber! Na ja ist ein halbes Ja und recht viel ist gar nicht so viel – da geht also noch was! Und wirklich ist der Gnadenstoß, denn Peter erwidert nun: »Super, dass ich mich auf dich verlassen kann!«. Peter weiß, was er will. Er wäre ein klasse Übungspartner für Sie. Haben Sie auch einen solchen in petto oder eine Petra, mit der Sie üben können? Sie bombardiert Sie mit Anfragen und Sie bleiben bei Ihrem Nein. In einem Rollenspiel kann sich Ihr Gegenüber auch in jemanden verwandeln, bei dem Sie voraussichtlich ins Straucheln geraten, zum Beispiel Ihren Chef, wenn

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