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Zeitreise in Technicolor

Zeitreise in Technicolor

Titel: Zeitreise in Technicolor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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wollte?«
    »Haki, Bruder von Torfi. Ich mache ihn zum Sklaven. Verkaufe ihn an seine Familie.«
    »Eines muß man den Burschen lassen«, sagte Tex. »Sie fackeln nicht lange.«
    »Allerdings«, erwiderte Barney und sah staunend zu dem Wikinger hoch, der ihm in jeder Hinsicht wie ein Gigant vorkam. »Komm in den Jeep, Ottar, wir fahren dich heim.«
    »Ottar fährt selbst«, sagte er begeistert und kletterte hinter das Steuerrad.
    »Laß mich das machen«, meinte Tex und drängte ihn ab. »Ich bringe dir später bei, wie man damit umgeht.«
    Unter den Vorräten des Langbootes waren ein Dutzend Fässer mit Bier gewesen. Man hatte sie vor das Haus gerollt, wo jetzt eine Siegesfeier stattfand. Man schien den Angreifern nichts nachzutragen, denn sie feierten tüchtig mit. Haki, den man gefesselt hatte, war der einzige, der kein Vergnügen an der Sache empfand. Ottars Erscheinen wurde mit Willkommensrufen quittiert, und er ging ans nächste Faß, tauchte die Hände in das Bier und schlürfte die Flüssigkeit. Als die Begeisterungsschreie leiser wurden, hörte Barney das dumpfe Grollen eines Lastwagens. Er blieb mit knirschenden Reifen vor dem Haus stehen, und Dallas stieg aus.
    »Wir versuchen schon seit mehr als zehn Minuten, Sie durch den Sender zu erreichen«, sagte er.
    Barney sah, daß er den Empfänger versehentlich ausgeschaltet hatte. »Was gibt es denn so Wichtiges?«
    »Es geht um Ruf Hawk. Er kam ganz aufgeregt zurück und achtete gar nicht auf den Weg. Er stolperte über ein Schaf – Sie wissen schon, diese schmutzigen, grauen Dinger, die wie Felsblöcke aussehen. Jedenfalls stürzte Ruf und brach sich das Bein.«
    »Du willst doch nicht sagen, daß – daß mein Hauptdarsteller nach dem dritten Drehtag ausfällt?«
    Dallas sah ihm in die Augen, nicht ohne Mitgefühl, und nickte langsam.
     

 
9
     
    Es hatte sich eine Menschentraube vor der Tür zu Rufs Wohnwagen versammelt, und Barney mußte sich erst einen Weg bahnen. »Laßt mich durch! Das ist doch keine Zirkusnummer!« rief er.
    Ruf lag auf dem Bett, mit graugelber Haut und Schweiß auf der Stirn. Er trug immer noch sein Wikingerkostüm. Sein rechtes Bein war unterhalb des Knies mit Bandagen umwickelt, die rote Blutflecken aufwiesen. Die Krankenschwester stand ruhig an seinem Bett.
    »Wie geht es ihm?« fragte Barney. »Ist es ernst?«
    »So ernst ein gebrochenes Bein eben sein kann«, meinte die Schwester. »Es handelt sich um einen komplizierten Schienbeinbruch – das heißt, der Bruch befindet sich unterhalb des Knies, und ein Stück des Knochens ist durch die Haut gedrungen.«
    Ruf hatte die Augen geschlossen und stöhnte theatralisch.
    »Das klingt doch nicht so schlimm«, sagte Barney verzweifelt. »Man kann den Bruch schienen, und nach ein paar Tagen fühlt sich Ruf sicher besser ...«
    »Mister Hendrickson«, sagte die Krankenschwester eisig, »ich bin keine Ärztin und kann den Patienten deshalb auch nicht behandeln. Ich habe Erste Hilfe geleistet und einen sterilen Verband angelegt. Außerdem bekam Mister Hawk ein schmerzstillendes Mittel. Ich habe meine Pflicht getan. Wann wird der Arzt eintreffen?«
    »Der Arzt, natürlich. Wo ist meine Sekretärin?«
    »Hier, Mister Hendrickson«, sagte sie vom Eingang her.
    »Betty, lassen Sie sich von Tex zum Professor fahren. Sagen Sie ihm, er soll Sie sofort – sofort – zum Studio zurückbringen. Dort alarmieren Sie den Arzt unserer Gesellschaft und bringen ihn her.«
    »Kein Arzt – zurück – zurück ...«, stöhnte Ruf.
    »Verschwinden Sie, Betty. Rasch.« Er wandte sich breit lächelnd Ruf zu und klopfte ihm auf die Schulter. »Nun mach dir mal keine Sorgen. Wir werden keine Kosten scheuen, und uns stehen die modernsten Mediziner zur Verfügung. Heutzutage bringt man tolle Dinge zuwege, Metallnägel in den Knochen, weißt du ... Du wirst sofort wieder gehen können.«
    »Nein, ich will diesen Film nicht drehen. Im Vertrag steht sicher, daß ich in meinem Zustand nicht filmen kann.«
    »Ruhig, Ruf. Du darfst dich nicht aufregen. Schwester, bleiben Sie bei ihm, ich vertreibe erst einmal die Leute. Es wird bestimmt alles gut.« Aber seine Worte waren so leer wie sein Lächeln, und er knurrte, als er die Neugierigen vom Wohnwagen verscheuchte.
    Es waren kaum fünf Minuten vergangen, bis der Arzt, gefolgt von einem Angestellten mit zwei Koffern, mit Betty eintraf.
    »Alle bis auf die Schwester verlassen den Raum«, befahl er.
    Barney ging achselzuckend. Er konnte im Moment nichts tun. So ging er

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