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Zeitreise in Technicolor

Zeitreise in Technicolor

Titel: Zeitreise in Technicolor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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Offenbar brachte es die dunklen, unbekannten Gestalten mit der Unruhe in Verbindung. Die Fremden kreischten und rannten davon.
    Die Panik breitete sich aus. Jemand rief, daß die skrælling angriffen, und die Nordmänner suchten nach ihren Waffen. Zwei der verängstigten Dorsets verliefen sich zwischen den Gebäuden und versuchten, in Ottars Hütte einzudringen, aber die Tür war verriegelt. Ottar rannte herbei, um sein Heim zu verteidigen, als einer der Fremden sich mit erhobenem Speer umdrehte, schlug er ihm den Prügel auf den Kopf. Der Mann brach zusammen.
    Innerhalb einer Minute war alles vorbei. Der Bulle, die Ursache des ganzen Unglücks, war durch den Bach gewatet und weidete friedlich auf der anderen Seite. Die Fellboote jagten aufs offene Meer hinaus, angetrieben von hastig eingetauchten Paddeln. Viele der Seehundfelle blieben am Ufer liegen. Einer der Knechte hatte eine Handverletzung, zwei der Dorsets waren tot – darunter der, den Ottar erwischt hatte.
    »Madonna mia«, sagte Gino und kam schwitzend hinter seiner Kamera hervor. »Was haben diese Leute für ein Temperament! Schlimmer als die Sizilianer!«
    »So eine Dummheit«, sagte Jens. Er saß am Boden und drückte beide Hände auf den Magen. »Sie waren verängstigt wie die Kinder. Kinderherzen und Erwachsenenreaktionen! Das führte zu den Kämpfen. Jammerschade!«
    »Aber es werden ein paar gute Szenen«, meinte Barney. »Und wir dürfen auch nicht in die Gewohnheiten der Eingeborenen eingreifen. Was ist mit Ihnen los – haben Sie bei der Stampede einen Tritt in den Magen bekommen?«
    »Nicht in die Gewohnheiten der Eingeborenen eingreifen – sehr witzig! Sie verändern das ganze Leben dieser Leute wegen Ihres blödsinnigen Kintopps, und dann weigern Sie sich, die Konsequenzen zu tragen ...« Er schnitt plötzlich eine Grimasse und biß die Zähne zusammen. Barney sah, daß zwischen seinen Fingern Blut hervorquoll.
    »Sie sind verletzt!« sagte er ungläubig. Dann wirbelte er herum. »Tex – den Erste-Hilfe-Kasten! Schnell!«
    »Was kümmert Sie das? Ich habe gesehen, wie Sie an dem verletzten Knecht vorbeigingen. Es hat Sie nicht im geringsten berührt. Die Nordmänner sind dafür bekannt, daß sie nach einem Kampf ihre Wunden mit Schusterzwirn zunähten. Warum bringen Sie mir nicht etwas Zwirn?«
    »Immer langsam, Jens, Sie sind verwundet. Wir werden uns um Sie kümmern.«
    Tex rannte mit dem Erste-Hilfe-Kasten heran und kniete neben dem Verwundeten nieder.
    »Was ist geschehen?« fragte er ruhig und überraschend sanft.
    »Ein Speer«, erwiderte Jens. »So schnell, daß ich es gar nicht merkte. Ich stand zwischen dem Mann und den Booten. Er hatte panische Angst. Ich hob die Hände und wollte auf ihn einreden, und da spürte ich den Schmerz, und er war fort.«
    »Lassen Sie mich mal sehen – hm, ich habe schon viele Bajonettwunden in Neuguinea verarztet.« Seine Stimme war sachlich, und Jens wehrte sich nicht, als er seine Hände zur Seite schob. Mit einem schnellen Schnitt öffnete er die blutbefleckten Kleider.
    »Nicht schlecht«, sagte er, als er die Wunde betrachtete. »Ein sauberer Schnitt unterhalb des Magens. Sieht aus, als sei er nicht tief genug gegangen, um ein Organ zu verletzen. Krankenhausfall. Man wird die Löcher zusammenflicken, Sie künstlich ernähren und Sie mit Antibiotika vollpumpen. Wenn man so etwas vernachlässigt, entsteht in ein paar Tagen die schönste Bauchfellentzündung. Und daran kann man sterben.«
    »Sie sind verdammt offen«, meinte Lyn, aber er lächelte.
    »Immer«, erwiderte Tex und holte eine Morphiumspritze heraus. »Wenn einer weiß, was ihm fehlt, jammert er nicht unnötig. Ist für ihn und die anderen gut.« Er gab ihm die Injektion mit geübter Hand.
    »Glauben Sie wirklich, daß die Krankenschwester die Wunde nicht behandeln kann? Ich möchte noch nicht umkehren ...«
    »Volles Gehalt und Prämie«, sagte Barney aufmunternd. »Und ein Einzelzimmer im Krankenhaus – Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.«
    »Es geht mir nicht um das Geld, Mister Hendrickson. Auch wenn Sie es nicht glauben, es gibt auf der Welt noch andere Dinge. Für mich zählt nur, was ich hier lerne. Eine Seite meiner Notizen ist mehr wert als alle Spulen Ihres Zelluloidschinkens.«
    Barney lächelte und versuchte das Thema zu wechseln. »Heutzutage werden die Filme nicht mehr aus Zelluloid hergestellt, Doktor. Sicherheitsfilm, nicht brennbar.«
    Tex schüttelte Schwefelpulver auf die Wunde und legte einen Druckverband

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