Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
die Wagenschlüssel. Mithilfe des Konverters versetzte er sich zurück ins Haus und nahm sich die Schlüssel. Dann warf er die leeren Kanister in den Kofferraum des Toyotas.
    An der River Road gab es eine Tankstelle, die die ganze Nacht geöffnet hatte. Sie war nur ein paar Blocks vom Haus entfernt. Dies war einer jener Läden, in denen die größte Schwierigkeit darin bestand, den Kassierer noch nach elf Uhr nachts am Leben zu halten. Besagter Kassierer war ein abgekämpft aussehender Mann in mittleren Jahren, der unentwegt einen Zahnstocher von einem Mundwinkel zum anderen rollte. Dave zahlte bar, füllte die Kanister auf und fuhr zurück.
    Helen half ihm. Es war 4:17, als sie endlich anfingen, das Benzin im Haus zu verschütten. Einen Kanister leerten sie auf der Treppe, den nächsten in dem Zimmer, in dem Victor Randall lag. Den Rest verteilten sie im Obergeschoss und im Eingangsbereich, dort so großzügig, dass David kaum wagte, mit einem brennenden Streichholz in die Nähe der Tür zu kommen. Aber um 4:25 zündeten sie das Haus an.
    Sie huschten erneut über die Straße und sahen noch eine Weile zu. Die Flammen sandten einen fahlen Lichtschein gen Himmel. Funken stoben auf. Sie wussten nicht viel über Victor Randall, aber was sie wussten, reichte vollkommen. Er war ein Ehemann und Vater gewesen. Auf den Fotos hatten seine Frau und seine Kinder einen glücklichen Eindruck gemacht. Und nun wurde er beigesetzt wie ein Wikinger.
    »Was meinst du?«, fragte Helen. »Ist jetzt alles in Ordnung?«
    »Ja«, sagte Dave. »Ich hoffe es.«
    Zum Ausgangszeitpunkt am Samstag, den 21. September, acht Tage nach dem Feuer in Shels Haus, zurückgekehrt, zerstörte Dave als Erstes Brieftasche und Führerschein Victor Randalls.
    Dann reiste er mithilfe des Konverters zu Randalls Haus und deponierte tausend Dollar im Briefkasten.
    Helen und er nahmen sich Zeit, um sich zu überlegen, wie sie Shel die Neuigkeiten überbringen konnten.
    Schließlich entschieden sie, dass die Sokrates-Geschichte am besten geeignet war. »Tu es morgen«, sagte sie. »Ich gehe heim und leg mich eine Weile aufs Ohr. Für einen einzigen Tag war das viel zu viel Aufregung für meinen Geschmack.«
    Sie waren in seinem Haus, und sie wollte gerade zur Tür gehen, als sie einen Wagen kommen hörten. »Eine Frau«, sagte sie schelmisch, als sie zum Fenster hinaussah. »Eine Freundin von dir?«
    Es war Lieutenant Lake. Dieses Mal kam sie allein.
    Sie klingelte.
    »Das dürfte nicht so gut aussehen«, sagte Helen.
    »Ich weiß. Willst du dich oben verstecken?«

    Sie dachte darüber nach. »Das ist sinnlos. Mein Wagen steht draußen.«
    Es klingelte erneut. David öffnete.
    »Guten Morgen, Dr. Dryden«, sagte die Polizistin. »Haben Sie vielleicht ein paar Minuten Zeit?«
    »Sicher. Kommen Sie rein, Lieutenant. Wo ist Ihr Partner?«
    Sie lächelte. »Wir haben viel zu tun.« Dann atmete sie tief durch. »Ich habe noch einige Fragen an Sie.«
    »Natürlich.«
    Helen betrat das Wohnzimmer. Den Lieutenant schien das nicht zu überraschen. »Hallo, Dr. Suchenko. Schön, Sie wiederzusehen.«
    Helen nickte ihr zu. »Gleichfalls, Lieutenant. Wie geht es Ihnen?«
    »Gut, danke.« Lake räusperte sich. Dann: »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich für eine Minute mit Dr. Dryden allein zu lassen?«
    »Kein Problem.« Helen holte ihre Jacke aus dem Garderobenschrank. »Ich muss sowieso los.« Sie klopfte Dave kameradschaftlich auf die Schulter und ging zur Tür hinaus.
    »Doktor«, sagte Lake. »Sie sagten, Sie wären zu der Zeit, zu der Dr. Shelbornes Haus gebrannt hat, zu Hause im Bett gewesen. Ist das korrekt?«
    »Ja, das ist richtig.« Als sie diese Frage zum letzten Mal gestellt hatte, war Dave verärgert gewesen. Jetzt war ihm mulmig. Jetzt war er, gewissermaßen, der Täter.
    »Sind Sie sicher?«
    Die Frage hing in der sonnenhellen Luft. »Natürlich. Warum fragen Sie?« Er konnte ihr die Antwort im Gesicht ablesen.
    »Jemand, auf den Ihre Beschreibung zutrifft, wurde zur Zeit des Feuers in der Nähe des Hauses gesehen.«
    »Ich war es nicht.« Dave dachte sofort an den Mann an der Tankstelle. Er war mit Shels Wagen dort gewesen. Und mit Shels Wunschkennzeichen, nur für den Fall, dass irgendein Zeuge nicht richtig aufpassen sollte.
    »Okay. Wären Sie bereit, mich zum Revier zu begleiten. Damit wir die Sache aufklären können?«
    »Kein Problem. Das mache ich gern.« Sie erhoben sich. »Nur eine Minute. Ich muss noch kurz zur Toilette.«
    »Sicher«, sagte

Weitere Kostenlose Bücher