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Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Berge getrieben oder niedergemacht. Wenn die unser Geschwader sehen, werden sie sich in die Hosen pissen.«
    Lord Elgin sah seinen chinesischen Ratgeber forschend an. »Was halten Sie von dem Plan?«, fragte er.
    Randall schüttelte den Kopf. »Er ist katastrophal.«
    Es herrschte angespanntes Schweigen, bis Sir Hope erneut das Wort ergriff und bei aller Korrektheit seinen Zorn spüren ließ. »Wir haben die überlegene Feuerkraft. Das ist die umfassendste Streitmacht, die in dieser Ecke der Welt je mobilisiert wurde! Wir sind unaufhaltbar, unversenkbar, egal, was wir tun.«
    »Sobald die Flut zurückgeht«, erwiderte Randall, »liegen unsere Schiffe jenseits des Schlickgürtels fest und werden eines nach dem anderen zusammengeschossen, ohne dass es eine Fluchtmöglichkeit gibt. Senggerinchin ist jetzt Kommandant der Festungen, General. Der Haihe ist flussaufwärts mit Sperrpfosten und Ketten blockiert. Der Mongole hat eine Falle für Sie aufgestellt, und Sie wollen direkt hineinfahren.«
    »Trotzdem«, erwiderte Sir Hope. »Ihre Geschütze können ein gepanzertes Kriegsschiff wie dieses nicht versenken.«
    »Inzwischen verfügen sie über russische 32-Pfünder, und damit werden sie Ihre Schiffe versenken, sogar dieses, und zwar mit Leichtigkeit.« Randall wusste, er sollte taktvoller sein, doch die Arroganz dieser Männer hatte seine Geduld aufgezehrt. Mit seinem Wissen über die Zukunft könnte diese anglo-französische Flotte in der Tat die unaufhaltsamste der Welt sein – sofern diese britischen Dummköpfe auf ihn hörten. »Seien Sie nicht hochmütig, Sir Hope. Der Preis könnte immens sein.«
    Sir Hope schoss die Röte ins Gesicht. »Wie können Sie es wagen, mir zu widersprechen, Sie –« Das Wort Kuli lag ihm bereits auf der Zunge, als ihm Lord Elgin, Diplomat wie immer, ins Wort fiel.
    »Beruhigen Sie sich, Sir Hope.« Und zu Randall gewandt: »Wie können Sie dessen so sicher sein, Mr. Chen?«
    Randall blieb vollkommen gefasst. »Habe ich nicht in allem recht gehabt, Lord Elgin? Habe ich mich bei den Geschützstellungen und der Truppenzahl bei Dalian etwa geirrt?« Er stellte sich Elgins Blick und hielt ihm stand. »Ich bin hier, damit Sie keine Fehler begehen. Ihr Bruder Frederick Bruce und Admiral Jennings haben diese Festungen schon einmal unterschätzt. Das stimmt doch, nicht wahr? Vor nicht mal einem Jahr und mit großen Verlusten für die britische Marine. Sie haben einen Frontalangriff probiert, und es gab auf Ihrer Seite 434 Tote, dazu vier versenkte Schiffe. Der Landungstrupp wurde bis zum letzten Mann niedergemacht. Hätten Commodore Tatnall und die amerikanische Marine nicht rechtzeitig eingegriffen, wären die Verluste noch größer gewesen.«
    »Wir haben jetzt ein viel leistungsstärkeres Geschwader«, erwiderte Sir Hope herablassend, »mit besser gepanzerten Schiffen.«
    »Ohne meine Führung wird es zahllose Verluste geben und weitere Schiffe werden sinken«, hielt Randall ihm entgegen. »Ich weiß, dass Sie und Ihre Streitkräfte schon einmal hier gewesen sind, Lord Elgin, vor vier Jahren. Die Qing werden aber diesmal nicht die britische Flagge hissen und sich ergeben. Sie werden kämpfen wie neulich, als Ihr Bruder ihre Stärke dummerweise unterschätzt hat. Die Qing haben den Sieg gekostet und Geschmack daran gefunden, unabhängig davon, wie groß Ihre Flotte ist.«
    Lord Elgin verschränkte die Arme und musterte seinen unbeirrbaren chinesischen Ratgeber. Ihm war jeder zuwider, der schlecht über seinen jüngeren Bruder sprach, doch er schlug nicht zurück. Frederick war überheblich vorgegangen, und sein Ruf und seine Laufbahn würden die Narben seiner Niederlage auf ewig tragen.
    »Ich verlange, dass wir das unter uns besprechen!«, sagte Sir Hope, der noch immer rot im Gesicht war.
    Lord Elgins Blick blieb auf Chen gerichtet. »Was schlagen Sie also vor?«, fragte er und verbiss sich jeglichen aggressiven Unterton.
    Randall ging an den Kartentisch und drängte Sir Hope mit einer Geste beiseite, nahm dessen Helm und reichte ihn an Loch weiter, ohne diesen auch nur anzusehen, dann tippte er mit dem Zeigefinger auf die Karte. »Wir fahren auf die Küste zu und gehen hier vor Anker, gegen halb fünf, und bleiben da über Nacht. Die Soldaten machen sich bereit, morgen früh von Bord zu gehen. Die Boote sollen Männer, Munition und Vorräte aufnehmen, so viel sie tragen können. Dann werden sie dreizehn Kilometer nördlich der Taku-Forts ans Ufer geschleppt. Dort werden sie nicht auf

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