Zeitriss: Thriller (German Edition)
sie mit einem barschen Wort oder einer heftigen Geste zu bremsen, doch er war machtlos.
Dann stand sie zwischen seinen geöffneten Beinen.
Die Sekunden kamen ihm vor wie Minuten, als sie die Weste von den Schultern gleiten ließ. Mit einer anmutigen Drehung wickelte sie sich aus dem scharlachroten Rock. Der schwere Stoff fiel ihr bauschig um die Knöchel.
Endlich konnte er im Anblick ihres nackten Körpers schwelgen. Davon hatte er schon geträumt, bevor er ihr zum ersten Mal begegnet war, und hatte es sich immer wieder verboten. Doch das hatte seinen Wunsch nur verstärkt.
Sie beugte sich zu ihm und berührte mit dem Zeigefinger seine Stirn. Die Fingerspitze war merklich warm. Sie zog sie über sein Gesicht, dann am Hals entlang. Nachdem sie den Krawattenknoten gelöst hatte, knöpfte sie sein Hemd auf und schob es auseinander. Eine tiefe Angst durchrieselte ihn, die ihm völlig neu war, selbst nach all den Erfahrungen seines ungewöhnlichen Lebens. Cixi nahm sein Gesicht in beide Hände und sah ihm in die Augen.
»Woher kommt Ihr?«, fragte sie sanft.
Randalls Herz schlug so heftig, dass er kaum denken konnte. Er wollte sich von ihr losreißen und dem Drängen seiner Lust entkommen – und konnte doch nichts anderes tun, als sich zurückzulehnen und sich berühren zu lassen. Trotz allen Trainings, aller Vorbereitung konnte er die Gedanken nicht zurückhalten, die jetzt durch seinen Kopf strömten wie ein reißender Fluss.
Ihre Hände bewegten sich über die Brust und seinen Bauch immer tiefer; jeder Moment war quälend und beglückend zugleich.
»Wer seid Ihr?«, fragte sie. Ihr süßer Atem streichelte sein Gesicht. Sie drückte sich an ihn, und er spürte ihr Gewicht, ihre Haut. »Ich muss Eure wahren Absichten erfahren«, flüsterte sie.
Unfähig, noch länger an sich zu halten, griff Randall um ihre Taille und zog sie an sich. Er wollte ihr volles Gewicht in seinem Schoß haben, ihren Körper streicheln. Er sah ihren lieblichen Mund und stellte sich vor, sie zu küssen. Er hörte sein Herz schlagen und sein Blut in den Ohren rauschen wie einen Sturmwind.
Cixi wich kaum merklich zurück, sowie er nach ihr griff, und als er nachfasste, entzog sie sich ihm ganz. Die Zurückweisung traf ihn empfindlich.
»Ich kann mich Euch nur hingeben, wenn Ihr mir verratet, warum Ihr hier seid«, sagte sie und entfernte sich so geschmeidig, wie sie gekommen war.
Randall wollte aufschreien, doch er schaffte es, sich zusammenzureißen. Er neigte sich nach vorn, um ihr ein wenig näher zu sein. Doch sie wich nur umso weiter zurück, bis sie wieder vor dem lodernden Feuer stand.
»Ein Mann ohne Beweggrund ist nicht vertrauenswürdig«, flüsterte sie, und ihr sonst kühler Blick war angsterfüllt.
Randall stand auf und näherte sich ihr. Seine Verwirrung war qualvoll. Sie hatte ihn zu sich herangezogen, und jetzt stieß sie ihn weg? Er war berauscht vor Verlangen. Sie wollte ihn auch, das wusste er, doch sie entzog sich ihm.
»Ihr habt gesagt, Ihr würdet alles tun, um Eure Dankbarkeit zu zeigen«, sagte er grob. Er hörte sich das sagen und wusste gar nicht, woher diese Gedanken plötzlich kamen. »Es ist Zeit, das zu beweisen.«
»Erst wenn ich habe, was ich will«, erwiderte sie. »Ihr seid stark genug, um mich mit Gewalt zu nehmen, falls es Euch danach verlangt. Doch ich gebe mich Euch erst ganz hin, wenn Ihr Eure wahren Absichten enthüllt habt.«
Mit jedem Schritt, den er sich näherte, spürte er die Hitze des Feuers stärker. »Lauft nicht vor mir weg«, flüsterte er.
Mit leicht geöffneten Lippen stand sie vor ihm, nackt und verwundbar. »Ihr könnt Euch diesen Körper nehmen«, hauchte sie durch ihre feuchten Lippen. »Doch er wird nur eine schale Eroberung sein.«
29.
Kalifornien, Nordamerika
Enterprise Corporation
Mercury Building, 2. Etage
20. Juli 2084
Ortszeit: 19.50 Uhr
34 Tage vor dem Esra-Transport
Sowie Professor Author durch die Tür schlenderte, roch es in Wilsons Büro nach Eau de Cologne. »Was haben Sie benutzt?«, fragte Wilson.
Der Professor roch an seiner Achselhöhle. »Riecht gut, hm? Jean Paul Gaultier.«
Wilson sah ihn prüfend an. »Sie haben mal gesagt, sich mit Aftershave einzuschmieren, wäre so ähnlich, als würde man sich mit Urin bespritzen, und nur geistlose Tiere täten dies.«
»Ich habe es geschenkt bekommen«, erklärte er mit zuckenden Mundwinkeln.
»Von wem?«
»Von einem Mädchen, das ich kennengelernt habe.«
»Wirklich?« Für einen Moment konnte Wilson
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