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Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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halben Stunde geht’s los. Warum gehen Sie nicht nach Hause, steigen aus diesem albernen Anzug, rasieren sich und machen mit uns die Stadt unsicher? Sie können mir zusehen, wie ich die wehrlose Schönheit umgarne.« Author stand von Wilsons Schreibtisch auf und betrachtete sich in der verspiegelten Wand. »Mein Gott, sehe ich gut aus.«
    »Nur mal aus Neugier: Was glaubt sie, womit Sie Ihr Geld verdienen?«
    Der Professor zog eine lustige Grimasse. »Sie weiß nur, dass ich intelligent, allein und gut aussehend bin.«
    »Ich will Ihnen ja nicht die Hoffnung rauben, aber es ist stark anzunehmen, dass sie das auf Anweisung von Jasper tut.«
    »Das nehme ich locker! Also, kommen Sie nun mit oder nicht?« Author zupfte sich ein besonders langes Haar aus seinen buschigen Augenbrauen und fing an zu singen: »My head is spinning and I’m lost in a trance. What do you want? What do you want?« Er machte eine Tanzfigur vor dem Spiegel. »You mad young woman, what do you want?« Er schwenkte die Hüften, seine Hingabe an den Song richtete in seinem Gesicht Übles an. »So if you really want to get some loving tonight, you had better be brave, und be prepared for a fight. TLC !« Er tanzte gedankenverloren durch Wilsons Büro und schob mit kreisendem Becken übers Parkett.
    Kalifornien, Nordamerika
    Saloon Bar in der Enterprise-Corporation-Siedlung
    Der Club war aufgemacht wie ein waschechter Westernsaloon. Es gab eine lange Theke aus glänzendem Nussbaum und dahinter einen riesigen Spiegel mit Kirschbaumrahmen, Kartentische und Wagenräder und Gemälde mit Viehherden. Sogar den befremdlichen Spucknapf. Eine Wand hatte man für ein interaktives Hologramm geopfert, wo Büffelherden in der weiten Prärie grasten. Rings um die Theke tranken Hunderte Gäste ihr Bier aus großen Henkelgläsern und kippten Whiskeys. Unter dem kostümierten Personal sah man jeden Typ, vom Revolverhelden bis zum Falschspieler und jede Menge Saloonmädchen.
    In den meisten Clubräumen wurde zeitgenössische Musik gespielt, doch es gab auch stille Bereiche, wo man dem stampfenden Rhythmus entkommen und sich unterhalten konnte. Möglich war das durch einen Audioprojektor, der Schallwellen nur an bestimmte Plätze warf. Es war ziemlich seltsam, zwei Schritte von Leuten entfernt zu stehen, die wegen der lauten Musik ihr eigenes Wort nicht verstehen konnten, während man selbst eine ruhige Unterhaltung führte.
    »Ich werde den Simulator noch mal probieren«, sagte Author, kippte seinen Drink hinunter und hielt auf die Spielkabine zu. »Ich glaube, ich weiß, was ich falsch gemacht habe.«
    Mit einem Fingerschnippen aktivierte er seine Kreditkarte, wählte ein Spiellevel und ging in die Kabine – worauf sein Bild auf Dutzenden holografischer Bildschirme im Club erschien. Anstelle seiner eigentlichen Kleidung schneiderte ihm der Computer einen weißen Cowboyanzug auf den Leib, zu dem ein Revolver am Oberschenkel und ein großer weißer Hut gehörten. Am Ende der Straße stand Black Bart, ein harter Gangster in schwarzen Klamotten. Die Sonne schien in die staubige Straße. Ringsherum lugten die Stadtbewohner um Ecken und aus Fenstern, um das Duell zu verfolgen.
    Professor Author wackelte mit dem Finger, dann griff er zur Waffe. Doch ehe er seinen Colt aus dem Holster ziehen konnte, hatte Black Bart ihm schon ins Bein geschossen.
    Die Zuschauer in der Bar stießen einen Seufzer aus.
    Auf dem Bildschirm kippte der Professor vor Schmerzen um.
    »Darin ist er nicht sehr gut«, meinte Wilson zu Randall.
    »Das kann man wohl sagen«, bekräftigte dieser. Der Simulator schaltete in das Ausgangsbild zurück, und der Professor stand erneut vor Black Bart. »Er wirkt gequält, finden Sie nicht?«, meinte Randall.
    »Könnte an dem Stromstoß liegen.«
    Author griff zum zweiten Mal zur Waffe – und löste allgemeines Seufzen aus. Er lag im Staub, diesmal mit einem Loch in der Brust.
    Kurz dachte Wilson daran, Randall zu erzählen, dass der Esra-Transport früher starten würde, doch ihm war klar, dass dies nicht der rechte Ort dafür war. Das Letzte, was er wollte, war ein fassungsloser Randall – erst recht, wenn Minerva und ihre Freundin gleich antanzten.
    Ein paar Augenblicke später taumelte Author aus der Kabine und rieb sich die Brust. »Mensch, das verdammte Ding tut richtig weh!«
    »Wir lieben Sie, Professor!«, rief eine Kellnerin, und ein paar Leute klatschten aufmunternd.
    »Typisch, dass Sie das schwierigste Level wählen«, bemerkte Randall.
    Der

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