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Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Fünf-Terawatt-Partikelzerstäuber – in unterschiedlichem Winkel montiert, sodass sie alle zur Mitte zeigten. Hoch oben an der fernen Nordwand befand sich das rautenförmige Titangerüst des Inflators.
    »Das ist die Imploderkugel«, erklärte Andre und zeigte auf das Gebilde, das Randall so fasziniert betrachtete. »Sie besteht aus einem natürlich gewachsenen Kristall. Da drin werden Ihre Moleküle durch Beschuss aus diesen Laserkanonen auf 297 000 Stundenkilometer beschleunigt.« Andre legte die Hand an einen Laser. »Sie zerlegen die Moleküle mittels einer Kombination aus Schall- und Energiewellen. Die geordnete Sequenz des Beschusses sorgt dafür, dass der Zerlegungsprozess nicht tödlich ist.«
    »Sie haben Glück, dass wir das schon an Wilson getestet haben«, bemerkte Author.
    Andre bedachte ihn mit einem missbilligenden Blick. »Die Titanringe um die Transportkapsel heißen Inflatorspulen. Wenn sie genau 2,397 Petawatt erreicht haben, rotieren sie in entgegengesetzter Richtung und bilden ein schwaches Magnetfeld, das die Elektronenmaterie in der Kapsel hält und dabei verhindert, dass sie auseinanderbricht.« Andre kniff die Augen zusammen, als ob er in die Sonne linste. »Durch einen plötzlichen Anstieg der Energie bei den Spulen und den Partikellasern beginnt das sogenannte Z-Pinching.« Er ballte veranschaulichend die Faust. »Die Materie in der Kapsel wird stark verdichtet, damit sie plancksche Temperatur erreicht, die Kerne gegeneinanderprallen und ihre Protonen und Neutronen in Teile zerlegt werden, die als Quark-Gluonen-Plasma bekannt sind. Daraufhin steigt die Temperatur auf über zehn Billionen Grad Celsius. Übrigens sind das die gleichen Bedingungen, die eine Mikrosekunde vor dem Urknall geherrscht haben.«
    »Und in Ihrem Gehirn gibt’s auch einen Urknall, wenn die Sache schiefgeht«, sagte Author.
    »Die Bemerkung ist nicht hilfreich«, erwiderte Andre scharf.
    Randall wandte sich an Wilson. »Sie waren sehr mutig, dass Sie da hineingestiegen sind, ohne wirklich zu wissen, ob es funktioniert.«
    »Ich habe dem Mann vertraut, der mich hineingesetzt hat«, erklärte Wilson.
    »Er hat es für Geld getan«, korrigierte Author augenzwinkernd. »Jeder weiß das.«
    »Sie müssen mir erzählen, warum Sie sich dazu bereit erklärt haben, Wilson«, fuhr Randall fort. »Es widerstrebt meinem Instinkt, in diese Kapsel zu steigen, obwohl ich mit Wohlwollen sehe, dass Sie die Reise überstanden haben.«
    »Wenn Sie Barton Ingerson gekannt hätten, den ehemaligen Leiter unseres Teams, wäre Ihnen klar, warum ich es getan habe.«
    »Nur wegen des Geldes«, raunte der Professor hinter Randall.
    »Darf ich fortfahren?«, fragte Andre gereizt. Er deutete auf die Transportkapsel. »Legen Sie bitte die Hand darauf.« Randall ging zu der funkelnden Kristallkugel und fasste sie behutsam an. »Was spüren Sie?«, fragte Andre.
    »Wärme«, antwortete Randall.
    »Auch die Vibration?«
    Randall schüttelte den Kopf.
    Wilson drückte ebenfalls die Handfläche darauf und spürte es sofort.
    »Sie fühlt sich warm an«, wiederholte Randall.
    Wilson runzelte die Stirn. Wieso nahm Randall die Schwingungen nicht wahr?
    »Wenn die Temperatur darin steigt«, erklärte Andre weiter, »oszilliert die Kohlenstoffverbindung. Das ist ein Schlüsselelement beim Zeitreiseprozess. Mit der Temperatur des Behälters können wir die Frequenz der Energie im Innern ändern und so die Zeit bestimmen, in die wir Sie schicken. Je höher die Frequenz, desto weiter reisen Sie in die Vergangenheit. Also je heißer der Transportbehälter, desto weiter reisen Sie zurück.«
    Andre legte die hohlen Handflächen aneinander. Genauso hatte Barton es vor drei Jahren erklärt, dachte Wilson. »Die Erde ist von einem elektromagnetischen Feld umgeben. Der Zeitreiseprozess findet statt, indem man Energie durch das Magnetfeld schickt. Der Transportbehälter erlaubt uns, Materie in reine Energie umzuwandeln und diese in das Magnetfeld der Erde zu schießen – und zwar dadurch.« Andre zeigte auf das rautenförmige Gerüst, das am Ende der Halle in der Luft hing. Dutzende dicker Stromkabel führten von dort zu einer Reihe Konduktoren. »Diese vier Titanrohre sind stark geladene Magnetpole, die in entgegengesetzter Richtung angeordnet sind. Wenn wir sie mit genügend Energie aufladen –«
    »Ungefähr zwanzig Petawatt«, warf Author ein.
    »20,491 – um genau zu sein«, fuhr Andre fort, »dann öffnen die gegensätzlich wirkenden Kräfte einen Spalt im

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