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Zeitriss: Thriller (German Edition)

Zeitriss: Thriller (German Edition)

Titel: Zeitriss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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erhielt, sagte er: »Vor Euch stehen keine Männer mit Manieren. Hier gibt es keine Kaiserlichen Kommissare, die Euch retten könnten.«
    »Ihr müsst mit dieser Erniedrigung aufhören!«, schrie Pater Duluc in fließendem Mandarin. »Der Mann ist ein Gesandter der britischen Königin! Ihm muss gestattet werden, seine Ehre zu wahren!« Eine Sekunde später kniete auch er am Boden mit der Stirn im Staub.
    »Ich werde Euch nicht länger täuschen«, brachte Parkes mit blutender Nase hervor. »Der Blauäugige gehört zu uns.« Doch Senggerinchins Männer ließen sich von dem Geständnis nicht abhalten, ihn immer wieder mit der Nase in den Dreck zu stoßen. »Ich kenne ihn gut. Er gehört zu uns«, versicherte Parkes verzweifelt.
    Schließlich gab Senggerinchin ein Zeichen, und Parkes und Duluc durften ihr blutendes Gesicht heben. »Begreift Ihr also doch noch, dass Ihr keine Wahl habt«, stellte er barsch fest. »Ihr werdet mir alles verraten. Ihr braucht Euch nur zu fragen, wie viel Schmerzen ertragen werden müssen, bis der Prinz der Mongolen erfahren hat, was ihm zu wissen zusteht. Bindet ihnen die Hände!«
    Parkes und seinem Gefolge wurden die Hand und Fußgelenke mit nasser Kordel zusammengebunden. Niemand von ihnen ahnte, dass gerade die Nässe größte Schmerzen verursachen würde. Beim Trocknen würde sich die Kordel zusammenziehen und ihnen in die Haut schneiden und die Glieder abschnüren. Innerhalb weniger Stunden würden Hände und Füße dick anschwellen und schließlich absterben. Sie würden unvergleichliche Schmerzen zu ertragen haben und wie viele vor ihnen vielleicht sogar wahnsinnig werden und sterben.
    Unter Senggerinchins beharrlichen Fragen und von den Schmerzen durch die trocknenden Fesseln angespornt, enthüllte Parkes über Chen, so viel er wagte. Zugleich bemühte er sich, mit seinen Worten Lord Elgins Lage in taktischer Hinsicht zu verbessern und warf einen glaubhaften Schleier der Unwahrheit über seine Ausführungen, den sein Befrager kaum zu durchdringen fand. Er bestritt jedoch weder den Mordanschlag auf Chen noch dessen unglaubliche Selbstverteidigung, womit er seine Glaubwürdigkeit weiter erhärtete.
    Senggerinchin erfuhr, dass der Blauäugige in Hongkong aufgetaucht und offenbar nicht chinesischer Abstammung war, was seinen leicht fremdartigen Akzent und die ungewöhnlichen Augen erklärte. Es freute ihn zu hören, dass Chen viel von seinem militärischen Können hielt und bei jedem Vorgehen zu Umsicht geraten hatte. Doch Parkes versicherte eilig, dass Lord Elgin den Rat des Fremden zwar berücksichtige, aber doch selbst der führende Kopf sei, der den Sieg über die Festungen herbeigeführt habe. Danach ließ er sich eingehend über die überlegene Artillerie und die umfassende Ausbildung der Soldaten aus.
    Senggerinchin war weder enttäuscht noch begeistert. Letztlich traute er Parkes nicht, und das zu Recht. Dieses Gespräch war ein Spiel der Täuschungen, und beide Männer wussten das. Die Frage war jetzt, wie der Mongole seine Gefangenen am besten zur Erreichung seiner Ziele nutzen könnte.
    Da er nun wusste, dass Elgins Truppen näher waren als vermutet, beschloss er, die neununddreißig verbliebenen Barbaren in vier Gruppen aufzuteilen und eine davon in das befestigte Tongzhou zu schicken, als Käse für die hungrigen britisch-französischen Mäuse. Sobald diese hören würden, dass ihre Leute mit absterbenden Händen und Füßen und vor Schmerzen schreiend hinter der Stadtmauer saßen, bliebe ihnen nichts anderes übrig, als sie mit einem Großangriff zu befreien. Nichts würde Elgin mehr in Rage bringen als die Nachricht, dass sie unter der Parlamentärflagge gefangen genommen und dann gefoltert worden waren.
    Die zweite Gruppe – mit den kümmerlichsten Leuten – würde er in den Sommerpalast schicken, um sie dem Adel vorzuführen. Das würde ihnen die Jämmerlichkeit der Invasoren vor Augen führen und die Angst in Peking verringern. Die dritte Gruppe sollte im Feldlager bleiben als Verhandlungsmasse, falls die Schlacht unerwartet schwierig werden sollte, und die vierte Gruppe mit Harry Parkes und diesem fetten Schmutzfinken Henry Loch wollte er nach Peking bringen lassen, um sie ins Gefängnis des gefürchteten Strafgerichts sperren zu lassen.
    Parkes stockte der Atem vor Angst, als er das alles hörte. Und doch war sein und Lochs Schicksal weit besser als das der anderen Gefangenen. Ohne seine zur Schau getragene Zuversicht und sein selbstherrliches Auftreten als Schutz

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