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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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»vielleicht bist du das Zusammenleben wieder wert.« In das Ende des Satzes mischte sich ein bitterer Ton. Ärgerlich presste Gordon die Lippen zusammen. »Du hast es mir auch nicht erleichtert.«
    »Es gibt Grenzen, Gordon.«
    »Mhm.«
    »Ich bin schließlich nicht dein kleines Ehefrauchen.«
    »O ja, das hast du ja vor einiger Zeit klar genug gemacht!«
    Sie zog die Nase hoch und wischte sich die Hände an einem Papierhandtuch ab. Ihre Lippen wurden bleich, so fest presste sie sie zusammen. Penny schaltete das Radio ein, ein Chubby-Checker-Lied begann. Gordon trat vor und schaltete es aus. Schweigend blickte sie ihn an. Gordon nahm die fotokopierte Seite, faltete sie sorgfältig zusammen und steckte sie in seine Jackentasche.
    »Ich glaube, ich werde ein wenig lesen«, sagte er.
    »Tu das!«
     
    Während des Nachmittags des 7. November stieg der Rauschpegel ständig. Die meiste Zeit wurde das Signal ausgelöscht. Gordon empfing gelegentlich ein, zwei Worte und ein deutliches RA 18 5 36 DEK 30 29,2., das war alles. Die Koordinaten ergaben jetzt einen Sinn. In der Zukunft würden sie präzise fixieren, wo sie scheinbar am Himmel ständen. Der Solarapex war ein Durchschnittswert der Sonnenbewegung. Fünfunddreißig Jahre in der Zukunft würde die Erde in einer Position nahe der Durchschnittsbewegung sein. Gordon verspürte eine innere Entspannung, während er die Schwankungen des Rauschens beobachtete. Jetzt fügten sich alle Teile zusammen. Claudia Zinnes konnte zumindest einen Teil bestätigen. Jetzt war die Frage, wie man die Daten präsentierte, wie man den Fall luftdicht aufbaute, sodass er nicht einfach abgetan werden konnte. Ein forscher Artikel in The Physical Review ? Das wäre der normale Weg. Aber bis zur Veröffentlichung in Phys Rev würden mindestens neun Monate vergehen. Er könnte in Physical Review Letters publizieren, aber die Beiträge mussten sehr kurz sein. Wie konnte er alle Details des Experiments und die Botschaften hineinpacken? Gordon lächelte wehmütig. Hier hatte er ein enormes Ergebnis und machte sich ängstlich Gedanken darum, wie es zu präsentieren war. Showgeschäft!
     
    Penny legte Messer und Gabeln auf, Gordon brachte die Teller zum Tisch. Die Schlitze der Schlagläden ließen gelbe Sonnenschwerter hinein. Sie bewegte sich anmutig in diesem Licht. Ihr Gesicht wirkte nachdenklich.
    Einen Moment aßen beide schweigend. »Ich habe heute über deine Experimente nachgedacht«, begann sie zögernd.
    »Ja?«
    »Ich verstehe sie nicht. Die Zeit auf diese Weise zu sehen …«
    »Ich begreife auch nicht, wie das einen Sinn ergeben kann. Aber es ist eine Tatsache.«
    »Und Tatsachen haben das Sagen.«
    »Na, sicher. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir nicht die richtige Betrachtungsweise haben. Die Raumzeit kann nicht so funktionieren, wie die Physiker meinen.«
    Sie nickte und schob, immer noch nachdenklich, Kartoffeln über ihren Teller. »Thomas Wolfe. ›Zeit, dunkle Zeit, geheime Zeit, für immer fließend wie ein Fluss.‹ Aus The Web and the Rock .«
    »Habe ich nicht gelesen.«
    »Heute habe ich ein Dobson-Gedicht nachgelesen, als ich an dich dachte.«
    Sie reichte ihm einen Zettel.
    Die Zeit vergeht – so habt ihr es im Sinn?
    Doch leider – Zeit steht still, wir gehn dahin. 5
    Er lachte. »Ja, das kommt hin.« Begeistert senkte er das Messer in sein Würstchen.
    »Meinst du, Leute wie Lakin werden deine Arbeit immer noch in Frage stellen?«
    Er kaute und dachte nach. »Nun, ich hoffe, sie tun es; im besten Sinne. Jedes Ergebnis in der Wissenschaft muss sich jeden Tag gegen Kritik behaupten. Ergebnisse müssen überprüft und neu überdacht werden.«
    »Nein, ich meinte …«
    »Ich weiß, ob sie versuchen werden, mich völlig zu Fall zu bringen. Ich hoffe es.« Er grinste. »Wenn sie es über den legitimen wissenschaftlichen Skeptizismus hinaustreiben, werden sie selbst umso tiefer stürzen.«
    » Ich hoffe es nicht.«
    »Warum?«
    »Weil …« Ihre Stimme versagte. »Weil es für dich sehr schwer sein wird, und ich kann nicht mehr ertragen, was es aus dir macht.«
    »Schatz …«
    »Ich kann es nicht. Du warst den ganzen Sommer und den ganzen Herbst verschlossen wie eine Auster. Und wenn ich mit dir darüber sprechen will, dringe ich nicht durch zu dir und fange an, dich anzuschreien und …«
    »Schatz …«
    »Es entwickelt sich so unmöglich. Ich …«
    »Gott, das weiß ich. Es geht mit mir durch.«
    Ruhig sagte sie. »Und mit mir.«
    »Ich fange an, über ein

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