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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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gehofft, sich gar nicht äußern zu müssen.
    »Dann lehnen Sie es ab, sie mitzutragen!«
    »Ich kann nicht leugnen, dass wir die Botschaft empfangen haben. Sie kam klar und deutlich an.«
    Lakin hob eine Augenbraue in europäischem Abscheu, so als wollte er sagen: Wie kann ich mit einem solchen Menschen diskutieren? Als Reaktion zog Gordon unbewusst seine Hose hoch, steckte die Daumen hinter den Gürtel und spannte die Schultern. Absurderweise sah er plötzlich Marlon Brando in der gleichen Pose vor sich, wie er einen Gauner beäugte, der ihn gerade übers Ohr gehauen hatte. Gordon blinzelte und versuchte sich seine nächsten Worte zurechtzulegen.
    »Ihnen ist doch klar«, sagte Lakin vorsichtig, »dass das Gerede über eine Botschaft den Effekt der Spontanresonanz in Zweifel ziehen wird – ganz abgesehen davon, dass Sie sich damit zum Narren machen?«
    »Kann sein.«
    »Einige der Anrufe drehten sich genau um diesen Punkt.«
    »Kann sein.«
    Lakin blickte Gordon scharf an. »Ich glaube, Sie sollten diese Frage genauer reflektieren.«
    Boshaft erwiderte Gordon: »Zu leuchten ist besser als zu reflektieren.«
    Lakin erstarrte. »Was wollen Sie …?«
    Das Telefon klingelte. Erleichtert griff Gordon zum Hörer. Einsilbig fertigte er den Anrufer ab. »Gut. Drei Uhr also. Zimmer 118.«
    Kontrolliert schaute er Lakin an und sagte: »San Diego Union.«
    »Eine schreckliche Zeitung.«
    »Zugegeben. Sie wollen einiges an Hintergrund zu der Geschichte.«
    »Sie sprechen mit ihnen?«
    »Sicher.«
    Lakin seufzte. »Was werden Sie sagen?«
    »Ich werde ihnen sagen, dass ich absolut nicht weiß, woher das Zeug kommt.«
    »Sehr unklug.«
     
    Nachdem Lakin sich zurückgezogen hatte, dachte Gordon über den Satz nach, der ihm plötzlich über die Zunge gekommen war: Zu leuchten ist besser als zu reflektieren. Wo hatte er das schon gehört? Von Penny wahrscheinlich; es klang nach einem Literatensatz. Aber meinte er es auch so? War er, wie Schriffer, auf Ruhm aus? Er war dazu konditioniert, einen gewissen Teil von Schuld an solchen Dingen zu akzeptieren – das war das gängige Klischee: Juden fühlen sich schuldig, sie werden von ihren Müttern dazu getrimmt. Aber Schuld war es nicht, nein; seine Intuition hatte ihm das eingeflüstert. Sein Instinkt sagte ihm, dass sich hinter der Botschaft etwas verbarg; sie war real. Hundertmal hatte er das Thema diskutiert, obwohl er seinem eigenen Urteil, seinen Daten traute. Und wenn das Thema für Lakin nur ein Hirngespinst war, wenn Gordon als Hochstapler erschien – gut, dann war es eben so.
    Er hakte den Daumen in den Gürtel, starrte auf den kalifornischen Insektenbau und fühlte sich wohl, verdammt wohl.
     
    Nachdem der Reporter von der San Diego Union gegangen war, fühlte Gordon immer noch Zuversicht, wenn auch mit einiger Mühe. Der Reporter hatte einen Haufen einfältiger Fragen gestellt, aber das lag in der Natur der Sache. Gordon hatte auf die Ungewissheit hingewiesen; die Union wollte klare Antworten auf kosmische Fragen, am liebsten in einem einzigen zitierfähigen Satz. Für Gordon war wichtig, wie die Naturwissenschaft arbeitete, wie die Antworten stets vorläufig waren und stets auf das Ergebnis künftiger Experimente warteten. Die Union erwartete Abenteuer und Erregung, mehr Belege für eine Universität auf dem Weg zum Ruhm. Über diese Kluft flossen einige Informationen, aber nicht sehr viele.
    Er sortierte gerade seine Post und steckte einige in seine Aktenmappe, um sie am Abend zu lesen, als Ramsey hereinkam.
    Nach einigen einleitenden Sätzen – Ramsey schien ernsthaftes Interesse am Wetter zu haben – zog er ein Blatt aus einem Umschlag und fragte: »Ist das das Bild, das Schriffer gestern Abend gezeigt hat?«
    Gordon betrachtete es. »Woher haben Sie es?«
    »Von Ihrem Studenten Cooper.«
    »Und woher hat er es?«
    »Von Schriffer, sagt er.«
    »Wann?«
    »Vor ein paar Wochen. Schriffer kam zu ihm, um die Punkte und Striche zu überprüfen, sagt er.«
    »Hm.« Gordon hätte wissen müssen, dass Schriffer es nachprüfen würde. Das war eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme. »Okay – und was soll das Ganze?«
    »Nun, ich glaube nicht, dass es einen Sinn ergibt, aber ich hatte auch noch nicht genug Zeit, um – ich meine, was macht dieser Schriffer eigentlich?«
    »Er hat eine zweite Botschaft entschlüsselt. Er glaubt, sie kommt von einem Stern mit Namen 99 Herkules, der …«
    »Ja, ja, ich weiß. Aber warum geht er ins Fernsehen damit?«
    »Um das Bild zu

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