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Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition)

Titel: Zeitschaft: Meisterwerke der SF (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Kindergekritzel aus.«
    »Nein, eine Struktur ist vorhanden. Was den Inhalt angeht, wissen wir nicht …«
    »Ich glaube, Sie sollten vorsichtig damit sein. Wohlgemerkt, ich mag einiges an Schriffers Arbeit. Aber ich und andere in der astronomischen Gemeinschaft fühlen, dass er mit dieser Radiokommunikation schon ein bisschen übers Ziel hinausgeschossen ist. Und jetzt das! Findet Botschaften in einem Kernresonanz-Experiment! Ich glaube, Schriffer ist da viel zu weit gegangen.«
    Bernard nickte ernst und starrte auf seine Füße. Gordon wusste nicht, was er sagen sollte. Bernards Statur und Haltung verboten jeden direkten Widerspruch. Er bewegte sein Übergewicht mit einer aggressiven Energie, die jedermann einschüchtern konnte. Er war klein und hatte einen mächtigen Brustkorb, der sich, wenn er sich entspannte, als hochgezogene Bauchpartie entpuppte. Als Gordon ihn jetzt betrachtete, sackte er nach unten; bei seiner Konzentration auf Schriffers Sünden hatte Bernard völlig vergessen, darauf zu achten. Seine Fischgrätjacke beulte sich, die Knöpfe spannten. Gordon glaubte fast, unter dem plötzlichen Druck Bernards Gürtel krachen zu hören. Die Tortur, die er seiner Kleidung antat, wurde durch den unbewussten Ausdruck von Freude gemildert, der sich auf Bernards Gesicht breit machte, als sein Bauch hinabsackte.
    »Das gibt der Angelegenheit einen schlimmen Anstrich«, sagte Bernard und blickte abrupt auf. »Einen schlimmen Anstrich.«
    »Ich glaube, bis wir auf den Grund kommen …«
    »Der Grund ist, dass Schriffer Sie hereingelegt hat. Ich bin sicher, es war nicht Ihre Idee. Und ich bedaure, dass unsere Abteilung mit dieser Narretei in Verbindung gekommen ist. Wenn Sie klug sind, lassen Sie die Finger davon.«
    Mit diesem Ratschlag nickte Bernard und ging weiter.
     
    Cooper blickte auf, als Gordon ins Labor kam. »Morgen, wie geht’s?«, grüßte Cooper.
    Gereizt dachte Gordon darüber nach, dass die Menschen automatisch fragen, wie es einem geht, obwohl sie in Wirklichkeit nicht das geringste Interesse daran haben. »Ich fühle mich wie ein zerkrümelter Keks«, antwortete Gordon. Verblüfft runzelte Cooper die Stirn.
    »Haben Sie gestern Abend die Sendung gesehen?«, fragte Gordon.
    Cooper schürzte die Lippen. »Ja«, sagte er, als verriete er damit ein Geheimnis.
    »Ich hatte nicht die Absicht, es so aus unseren Händen gleiten zu lassen. Schriffer hat den Ball aufgenommen und ist damit weggerannt.«
    »Na ja, vielleicht hat er ein Tor geschossen.«
    »Meinen Sie?«
    »Nein«, gab Cooper zu. Er beugte sich vor und justierte einen Regler am Oszilloskop; er hatte alles gesagt, was er sagen wollte. Gordons Schulterzucken erweckte den Eindruck, man hätte ihn mit Gewichten beschwert. Er wollte nicht versuchen, Coopers lässige goische Frechheit zu durchlöchern, die unter der Maske der Gleichgültigkeit verborgen lag.
    »Neue Daten?«, fragte Gordon, ballte die Hände in den Hosentaschen und schritt das Labor ab; er fühlte heimliche Freude bei dem Gedanken, dass er zumindest hier wusste, was geschah und was eine Rolle spielte.
    »Ich habe einige gute Resonanzkurven. Ich setze die Messungen fort, auf die wir uns geeinigt haben.«
    »Ah, gut.« Sehen Sie, ich tue nur, was wir gemeinsam beschlossen haben. Sie werden mich nicht mit einem unerwarteten Ergebnis erwischen, o nein.
    Gordon überprüfte die Instrumente. Das Stickstoffgefäß knackte in seiner spröden Kälte, Transformatoren summten, Pumpen dröhnten monoton. Gordon untersuchte Coopers Laboraufzeichnungen auf mögliche Fehlerquellen. Aus dem Gedächtnis schrieb er die einfachen theoretischen Formeln, die Coopers Daten bestätigen müssten. Die Zahlen kamen den theoretischen Resultaten beruhigend nahe. Neben Coopers Schuljungenhandschrift wirkte Gordons Krakel wie eine Befleckung der ordentlichen strengen Rechtwinkligkeit des karierten Papiers. Cooper benutzte einen Kugelschreiber, während Gordon einen Parker-Füllhalter nahm, selbst für schnelle Berechnungen wie diese. Er bevorzugte die gewandt dahingleitende Feder und den Hauch von Bedeutung, den ihre breiten, blauen Linien einer Seite gaben. Einer der Gründe, warum er von weißen zu blauen Hemden gewechselt hatte, war die vergebliche Hoffnung, dass Tintenflecken auf der linken Brusttasche leichter zu verbergen wären.
    Es machte ihn ruhiger, inmitten der arbeitenden Instrumente zu stehen und seine Notizen zu schreiben. Einen Moment lang war er wieder zurück in Columbia, ein Sohn Israels,

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