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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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hast du irgendwelche Informationen über die politische Stimmung in Washington? Ich habe mich gefragt…«
    Marjorie erkannte, daß der Einklang zwischen ihr und Greg zerbrochen war, und entfernte sich, um die Geometrie ihrer Gäste zu überprüfen. James und Greg stürzten sich in ein politisches Gespräch. Sofort änderte Greg seinen Gesprächsstil. Das Thema der ständigen Streiks hatten sie schnell abgehakt, nachdem dem Gewerkschaftsrat die überwiegende Schuld daran zugesprochen worden war. James fragte sich, wann die amerikanische Regierung die Börsen wieder öffnen würde. John bewegte sich unschlüssig zwischen den Gästen. Wie seltsam, dachte Marjorie, daß ein Mann in seinem eigenen Heim so unbeholfen ist. An seinem Stirnrunzeln spürte sie, daß er unsicher war, ob er sich zu den beiden Männern gesellen sollte. Von Börsengeschäften hatte er keine Ahnung, verachtete sie vielmehr als eine Art Glücksspiel. Sie seufzte und nahm sich barmherzig seiner an.
    »John, komm her und geh mir bitte zur Hand. Ich will den ersten Gang auftragen.«
    Erleichtert wandte er sich um und folgte ihr ins Haus. Sie prüfte die graumarmorierte Pastete und frischte die Platten mit Karottenstreifen und Salatblättern aus ihrem Gemüsegarten auf. John half ihr, kleine Butterteller und Melba-Toast aus selbstgebackenem Brot aufzutragen. Behutsam entkorkte er eine Flasche ihres selbstgegorenen Weins.
    Marjorie mischte sich unter die Gäste und scheuchte sie mit einigen munteren Worten an den Tisch. Sie fühlte sich wie ein Hirtenhund, als sie zu denjenigen zurückging, die sich gerade an einem interessanten Thema festgebissen hatten und auf dem Weg wieder stehengeblieben waren. Anerkennendes Murmeln war zu hören; der Tisch war mit Blumen aus dem Garten geschmückt, in jeder kunstfertig gefalteten Serviette steckte eine individuelle Kerze. Sie organisierte die Tischrunde: Jan neben James, da die beiden gut miteinander zurechtzukommen schienen; Greg saß neben Heather, was diese ein wenig nervös zu stimmen schien.
    »Marjorie, du bist ein Juwel«, rief Heather aus. »Diese Pate ist köstlich – und das Brot ist selbstgebacken, nicht wahr? Wie du das immer nur schaffst, und das trotz Energierationierung und all dem.«
    »Gott, ja. Schrecklich, nicht wahr?« fiel Greg ein. »Ich meine, die Stromrationierung«, fügte er hastig hinzu. »Die Pate ist vorzüglich. Das Brot ist auch sehr gut. Aber nur vier Stunden Strom am Tag zu haben – unglaublich! Ich weiß nicht, wie die Menschen damit leben können.« Der Tisch hatte sein Thema: »Es ist eine Probemaßnahme, verstehen Sie?« … »Meinst du, es wird länger dauern?« … »Zu viele Ungereimtheiten.« … »Den Armen ist es doch wohl gleichgültig, oder?« … »Solange sie eine Dose Bohnen und eine Flasche Bier aufmachen können.« … »Die Bessergestellten, die alle möglichen elektrischen Geräte haben…« … »Deshalb lassen sie auch bald wieder die Finger davon.« … »Ich mache eben alles gleichzeitig, die Wäsche, Staubsaugen und…« … »Zwischen zehn und Mittag und abends.« … »Nächsten Monat wird es schlimmer, wenn der Stundenturnus wieder wechselt.« … »Ostengland bekommt dann, was die Midlands jetzt haben: von zwölf bis zwei und von acht bis zehn.«
    »Wie lange dauert es«, fragte John, »bis Ostengland wieder von sechs bis acht dran ist? Zumindest ist das eine gute Zeit für Dinnerpartys.«
    »Erst wieder im November«, antwortete Marjorie. »Krönungsmonat.«
    »Ach ja«, murmelte Greg. »Tanzen im Kalten und Dunkeln.«
    »Vielleicht machen sie eine Ausnahme«, meinte Heather, die von Gregs Tonfall ein wenig verschreckt war.
    »Wie das?«
    »Indem sie die ganze Zeit Strom liefern. Dann können alle im Land es sehen.«
    »O ja«, sagte Marjorie, »London wird keinen Extrastrom brauchen, um es über die Bühne zu bringen. Eigentlich ist so eine Krönung ziemlich ökologisch.«
    »Sie zielen darauf, daß ›ökologisch‹ soviel wie ›anständig‹ bedeutet, nicht wahr?« fragte Greg.
    »Tjaa.« Marjorie dehnte das Wort, während sie abzuschätzen versuchte, was Greg meinte. »Ich weiß, es ist ein Mißbrauch des Worts, aber im Ernst: Bei der Krönung benutzen sie stets Pferdekutschen, und die Abtei wird von Kerzen beleuchtet. Und Heizung brauchen sie auch nicht, weil all die Peers in pelzgefütterten Mänteln kommen.«
    »O ja, ich sehe sie gern«, warf Jan ein. »Das ist so farbenprächtig.«
    »Die Peers sind wohl auch ziemlich bürgerfreundlich«,

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