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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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Niedertemperatur-Gruppe war der letzte Kandidat auf unserer Liste. Im Gebäude ist jetzt alles überprüft.«
    »Richtig.«
    »Die Störungen können also nicht von dort einwirken.«
    »Hmhm.«
    »Und wir wissen, daß sie nicht von außerhalb einfließen.«
    »Das beweist das Drahtgitter, das wir um die Geräte gewickelt haben«, stimmte Gordon zu und machte eine Kopfbewegung zum Metallkäfig, der jetzt den gesamten Magneten umgab. »Es müßte Streusignale eigentlich abschirmen.«
    »Genau. Also muß es sich um einen Defekt in unserer Elektronik handeln.«
    »Blödsinn!«
    »Wieso nicht?« wollte Cooper ungeduldig wissen. »Zum Teufel, vielleicht versaut Hewlett-Packard uns die Analysen. Wer weiß?«
    »Wir haben die Geräte selbst durchgeprüft.«
    »Aber das muß es sein.«
    »Nein«, sagte Gordon mit Nachdruck. »Nein, da ist noch etwas anderes.« Seine Hand schoß vor und packte einen Stapel Diagramme. »Die hier habe ich zwei Stunden lang aufgenommen. Sehen Sie!«
    Cooper blätterte die rotgerasterten Seiten durch. »Nun, die Störungen scheinen ein wenig geringer. Ich meine, sie enthalten ein paar regelmäßige Spitzen.«
    »Ich habe die Feinabstimmung erhöht und die Auflösung verbessert.«
    »So? Aber es sind immer noch Störungen«, sagte Cooper gereizt.
    »Nein, sind es nicht.«
    »Hm? Natürlich!«
    »Sehen Sie sich die Spitzen an! Und ihre Abstände!«
    Cooper breitete die Diagramme auf dem Tisch aus. Nach einigen Sekunden sagte er: »Ich habe sie überflogen, aber… nun, es sieht so aus, als gäbe es nur zwei verschiedene Intervalle.«
    Gordon nickte eifrig. »Richtig. Das habe ich auch festgestellt. Wir haben hier eine Menge Hintergrundstörungen – ich habe nicht den blassesten Schimmer, woher sie kommen – und eine gewisse Regelmäßigkeit in den Spitzen.«
    »Wie haben Sie diese Resultate bekommen?«
    »Mit Hilfe des Einfangkorrelators, um die echten Störungen auszulesen. Diese Struktur, diese Intervalle – sie sind da, wahrscheinlich schon die ganze Zeit.«
    »Wir haben sie uns nur nicht genau genug angeschaut.«
    »Wir wußten, es waren nur Abfallprodukte, und warum sollte man Abfall untersuchen? Verrückt.« Gordon schüttelte den Kopf und lächelte verzerrt.
    Cooper runzelte die Stirn und blickte in die Luft. »Ich begreife es nicht. Was haben diese Impulse mit den Nuklearresonanzen zu tun?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht gar nichts.«
    »Aber das, zum Teufel, ist doch der Kern des Experiments. Ich messe die Spitze der Nuklearresonanz, wenn wir den Eigendrehimpuls der Atomkerne anregen. Diese Impulse…«
    »… sind keine Resonanzen. Jedenfalls nicht so, wie ich eine einfache Resonanz verstehe. Irgend etwas legt sich über den nuklearen Drehimpuls, okay, aber… Moment mal!«
    Gordon starrte auf die Diagramme. Gedankenverloren drehte er einen Knopf seines zerknitterten blauen Hemds hin und her. »Ich glaube, es handelt sich überhaupt nicht um einen frequenzabhängigen Effekt.«
    »Aber genau das wollen wir doch erzielen. Die Intensität des empfangenden Signals in Relation zur festgestellten Frequenz.«
    »Ja, aber das setzt voraus, daß alles andere konstant bleibt.«
    »Es ist konstant.«
    »Wer sagt das? Angenommen, die Störungen erfolgen stoßweise.«
    »Wieso sollten sie?«
    »Verflixt!« Gordon schlug die Faust auf den Tisch, der Bleistift rutschte über die Platte. »Testen Sie diese Idee in bezug auf die Größenordnung! Warum will eigentlich jeder Student, daß man ihm alles vorkaut?«
    »Okay.« Cooper legte die Stirn in besorgte Falten. Gordon konnte erkennen, daß der Mann offensichtlich zu erschöpft war, um ernsthaft nachdenken zu können. Genauso ging es ihm selbst. Seit Tagen hatten sie sich in dieses Alptraumproblem verbissen, nur ein Minimum an Schlaf gehabt und in schmuddeligen Schnellimbissen gegessen. Er war nicht einmal zum Jogging an den Strand gekommen. Und Penny – sie hatte er kaum einmal gesehen. Letzte Nacht, kurz bevor er eingeschlafen war, hatte sie ihm ein paar böse Worte gesagt, die er praktisch erst registriert hatte, als er sich am nächsten Morgen, allein, ankleidete. Es gab also einiges zu flicken, wenn er nach Hause kam. Wenn er überhaupt nach Hause kam, fügte er in Gedanken hinzu, denn er wollte verdammt sein, wenn er dieses Kniffelspiel aufgab, bevor…
    »Hee, wie wär’s damit?« meinte Cooper und riß Gordon aus seinen Grübeleien. »Angenommen, wir sehen hier eine zeitvariable Eingabe, wie Sie es vor ein paar Tagen vermutet haben –

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