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Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition)

Titel: Zeitsplitter - Die Jägerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cristin Terrill
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lässt.
    »Em?«, sagt er.
    Ich schaffe es nicht, seinen Blick zu erwidern. »Ja?«
    »Ich bin wirklich froh, dass du mich nicht mehr hasst«, sagt er. »Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, das hier ohne dich zu tun.«
    »Ich hab dich doch nie gehasst .«
    Sein Gesicht hellt sich auf. »Wirklich?«
    »Wirklich.«
    Er kommt näher, schließt die Lücke zwischen uns, und … mein Verstand setzt irgendwie aus. In meinem Kopf ist nur ein Gedanke: Finn Abbott küsst mich gleich. Und ich lasse ihn.
    Ein scharfes Krachen zerreißt die Luft. Finn und ich reißen die Köpfe zum Haus herum und sehen Gestalten in schwarzen Uniformen durch die Haustür hereinstürmen, die schief in den Angeln hängt, das Schloss zertrümmert. Sie haben Waffen im Anschlag und brüllen.
    » FBI !«
    »Oh Gott«, sage ich. Ich habe das Gefühl, dass mir alle Kraft aus dem Körper gesaugt wird. »Er hat uns gefunden.« Finn zieht meinen erschlafften Körper auf die Füße und stößt mich die Verandastufen hinunter. »Lauf! Hau ab!«
    »Komm mit mir!«, sage ich. Drinnen zwingt die Spezialeinheit unsere Freunde schon auf die Knie und durchsucht den Rest des Hauses. Sie werden uns in ein paar Sekunden entdecken.
    »Los jetzt!«, zischt Finn. Er geht mit erhobenen Händen zurück ins Haus, um sich zu ergeben und mir wertvolle Sekunden für die Flucht zu verschaffen.
    Ich drehe mich um und renne blindlings auf den Wald zu. Ich schaffe nur fünf Meter, da kommt eine Hand aus der Dunkelheit und packt mich. Das Haus ist umzingelt, ich hatte nie eine Chance. Der Agent reißt mir die Hände auf den Rücken und legt sie in Handschellen, dann zerrt er mich in den Vorgarten. Finn, Jonas und die anderen knien im Matsch, Finn fährt zusammen, als er mich sieht. Einer der Agenten zieht ihn hoch.
    »Was machen Sie?«, frage ich. »Wo bringen Sie ihn hin?«
    »Em, ist schon gut«, sagt er.
    »Finn!«
    Sie zerren ihn in die Dunkelheit, weg von uns allen.
    »Finn!«, schreie ich. Auf meinen Schultern liegen schwere Hände, ich wehre mich verzweifelt gegen sie.
    »Em, wach auf!«, ruft Finn, während er weggeschleift wird. Ich sehe, wie sich seine Lippen bewegen, aber seine Worte ergeben keinen Sinn. Die Hände schütteln mich.
    »Nein«, schluchze ich. »Halt!«
    Finn wird in einen Van geschoben, er ist fort, aber ich kann noch immer seine Stimme hören. »Em, es ist alles okay! Mach die Augen auf!«
    Ich blinzle. Die Hände auf mir sind sanft und warm. Ich blinzle wieder, und diesmal lösen sich der Matsch und die Berge in Luft auf. Ich merke, dass ich im Honda sitze, in Sicherheit, vier Jahre in der Vergangenheit. Finn beugt sich über mich, eine Hand an meinem Gesicht, die Augen weit aufgerissen.
    »Hey«, sagt er leise. »Bist du wieder da?«
    »Ja.« Ich setze mich unsicher auf. Meine Zunge ist trocken und pelzig, deshalb greife ich nach meinem Kaffee, aber er ist mittlerweile eiskalt.
    »Es wird schlimmer, oder?«, fragt Finn. Er lehnt sich zurück und fährt sich mit einer zitternden Hand durchs Haar. »Du warst lange weg. Ich dachte schon …«
    »Ist gut, ich bin ja wieder hier«, sage ich und lege ihm eine Hand aufs Knie. Ich sehe auf die Uhr am Armaturenbrett. Ich war über eine halbe Stunde weg. »Meine Güte.«
    »Was hast du gesehen?«
    Die Erinnerung überrollt mich, sie ist so frisch, dass ich noch immer das nasse Gras riechen kann. Ich schlinge Finn die Arme um den Hals und versuche das Bild abzuschütteln, wie man ihn von mir wegzerrt. Ich halte ihn ganz fest, wie um mich zu vergewissern, dass er wirklich da ist.
    »Es tut mir so leid«, sage ich. »Finn, ich liebe dich, und ich hasse mich dafür, dass ich es dir nicht schon früher gesagt habe.«
    Er scheint mein Zittern bemerkt zu haben und drückt mir einen süßen, unsicheren Kuss auf die Lippen. »Ich denke, ich kann dir verzeihen.«
    Ich umarme ihn abermals, presse mich an ihn, bis unser Atem den gleichen Rhythmus hat, doch der Frieden, den mir das bringt, ist von kurzer Dauer. Meine Sorgen kommen zurückgekrochen, so wie die Kälte in den Wagen kriecht, wenn die Heizung nicht voll aufgedreht ist. Ich sehe noch immer, wie er weggezerrt wird. Machtlos, es zu verhindern.
    »Aber …«, sage ich.
    Finn seufzt. »Aber.«
    »Ich habe immer noch Gefühle für James«, sage ich. »Es ist so leicht, mich an das Mädchen zu erinnern, das ich war, als ich in ihn verliebt war. Ich weiß nicht, ob ich ihn erschießen kann. Ich weiß, dass ich es sollte, aber bis jetzt …«
    »Es war egoistisch von

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