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Zeitstop 1704

Zeitstop 1704

Titel: Zeitstop 1704 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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wir sofort auf. Innerhalb einer Stunde werden wir Westamerika und dann England erreicht haben.«
    Das schien Fletcher nur falsch ausgedrückt zu sein. Im Augenblick hatte er genug von Gedankenunterhaltung, und so sagte er laut: »Die englische Sprache, wenn Sie Ihre Gedanken tatsächlich in Englisch übertragen, hat sich offenbar zwischen meiner und Ihrer Zeit drastisch verändert. Ich nehme an, daß Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Gedankenübertragung in meinem – uh – Dialekt zu machen. Ich bin sicher, Sie wollten ausdrücken, daß innerhalb der nächsten Stunden der Antrieb eingebaut sein wird. Und dann werden wir nach England fliegen. Können Sie mir in etwa sagen, wie lange dieser Flug dauern wird? Ich …«
    Er hielt inne, denn in diesem Augenblick erzitterte der weiche Samtboden unter ihm.
    Das Wasser begann, sich an der Glasscheibe vorbeizubewegen. Der Meeresgrund blieb zurück und verschwand.
    »Der Antrieb arbeitet in etwa nach dem Prinzip des Windsystems Ihrer Segelschiffe«, telepathierte Ahlone, der sich an unsichtbaren Griffen an der Glasscheibe festhielt – unsichtbar aber nur, weil Fletcher sie nicht sehen konnte. »Deshalb steckten wir fest. Wir zapfen die natürlichen Ströme des Universums an – und diese Ströme spielten plötzlich verrückt. Wir wären besser mit primitivem Kernantrieb gefahren. Aber«, er lächelte wieder, »es kommt ja nicht jeden Tag vor, daß das Universum zusammenbricht.«
    Er hielt inne und übermittelte seinen Rat: »Halten Sie sich an den beiden im Boden eingelassenen Griffen fest. Wir heben gleich ab.«
    Fletcher, der zu rutschen angefangen hatte, tastete hastig herum und fand die Griffe, und während er sich daran klammerte, begann grelles Licht sie zu blenden. Das Meer, auf dem die Sonne sich spiegelte, lag unter ihnen. Er mußte die Augen schließen. Als er sie wieder öffnete, war nur ein ungeheuer weiter, blauer Himmel zu sehen.
    »Wir zapfen die Aufströmung in diesem Teil des Universums an.« Ahlones Gedanken kamen sanft. »Die Strömung ist ungeheuerlich. Unsere Geschwindigkeit hängt davon ab, wieviel wir in unser Schiff ableiten.«
    Fletcher konnte sich die Art einer solchen Strömung nicht vorstellen, wohl aber das Prinzip, wenn es tatsächlich mit dem der Segelschiffahrt verglichen werden konnte.
    Er blieb liegen, wo er war, und klammerte sich weiter an die beiden Griffe im Boden. Draußen verdunkelte sich der Himmel. Das verwunderte ihn sehr, denn gerade war unten noch helles Tageslicht gewesen. Es wurde noch schlimmer, es schien eine pechschwarze Nacht zu sein, eine unvorstellbar wolkenlose Nacht, in der die Sterne wie Brillanten funkelten.
    Und an einer Seite sah er plötzlich etwas einfach Unmögliches! Aus einer gewaltigen Feuerkugel lösten sich Flammenstreifen in alle Richtungen. Aber so blendend hell dieser Ball auch war, umgab ihn doch absolute Dunkelheit ringsum.
    »Wir sind im All. Das ist die Sonne.« Vermutlich war es einer von Ahlones Gedanken, denn Fletcher hörte nichts.
    Wieder verlagerte der Boden sich unter ihm. Er begann erneut zu rutschen, und diesmal hatte er das Gefühl einer starken Beschleunigung, wie er sie zum erstenmal in Nodos Flugboot erlebt hatte. Entschlossen klammerte Fletcher sich fester an die Griffe.
    Plötzlich wurde es auf allen Seiten hell. Die Sterne verschwanden. Unter ihnen war ein grün-braunes Fleckenmuster und an einer Seite ein weiter Ozean mit einer Küstenlinie, die Fletcher wie im Schock aus einer Karte erkannte, die von den Aufzeichnungen Sir Francis Drakes, des Engländers, und de Quirós, des Portugiesen, vor mehr als hundert Jahren zusammengestellt worden war.
    Aber natürlich erinnerte er sich auch, daß Ahlone von der Westküste Nordamerikas telepathiert hatte. Immer noch erfüllte der Schock ihn. Was tun wir hier – zuerst? fragte er sich bestürzt. Jede Minute zählte, wenn Abdul in Patricias Nähe war.
    Unglücklich sah er zu, wie das Transitfahrzeug in einem grünen Tal mit Bergen rundum aufsetzte. Und in der Nähe schimmerte ein Fluß.
    »Jetzt«, telepathierte Ahlone, »müssen wir uns in die anschließende Kammer begeben, denn das Schiff wird geteilt.«
    Fletcher erhob sich auf die Knie und stellte fest, daß er keine Schwierigkeiten hatte, ganz aufzustehen. Es tat ihm gut, zu gehen. Als sie sich der Wand ihres gegenwärtigen Aufenthaltsraums näherten, glitt sie lautlos vor ihnen zur Seite, und genauso lautlos und wie von selbst schloß sie sich auch wieder.
    Die unglaubliche Geschwindigkeit

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