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Zeitstop 1704

Zeitstop 1704

Titel: Zeitstop 1704 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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uns in Verbindung bleiben zu können. Zweitens, als Billy hierher zurückkam, belebte er mich und einige andere erwachsene Passagiere. Meine Aufgabe war, mich um Sie zu kümmern. Was Lady Hemistan betrifft, so erwähnte Billy, daß sie zu ihrem Schloß außerhalb von London fuhr und Abdul Jones mitnahm.«
    »Uh!« entfuhr es Fletcher.
    Nach einer kurzen Pause sagte der Fremde mit noch sanfterer Stimme: »Das also beunruhigt Sie. Seinetwegen machen Sie sich Sorgen um Lady Patricia.«
    Ein ganzer Schwall von Erinnerungen überwältigte Fletcher und alle unterdrückten Gefühle – und die absolute Überzeugung, daß man Abdul nicht trauen konnte.
    Ahlone sagte: »Sie glauben also, daß dieser Mann aus dem New York des dreiundzwanzigsten Jahrhunderts dieses simple mechanische Instrument seiner Zeit gegen die Lady anwenden wird. Da Billy zu der Zeit den Telepathiekristall noch nicht zurückhatte, wurde er sich dieser Unterströmungen nicht bewußt. Aber zweifellos kann doch die Dame selbst die Gedanken dieses Mannes lesen. Wie erklären Sie sich unter diesen Umständen dann, daß sie ihn zu sich einlud?«
    »Nun ja«, meinte Fletcher, »sie hat ja noch diesen Schutzstab, den ihr aus dem Transitfahrzeug ihr gegeben habt.«
    »Ich muß Ihnen leider gestehen, die Wirkung dieser Waffe hing von einem bestimmen Kristall an Bord des Schiffes ab, der wiederum die Energie vom Boot selbst bezog. Daß Sie alle diese Kristalle über Bord warfen, würde zwar die Kraft des Kristalls nicht verringern, aber das Boot befindet sich, bedauerlicherweise für die Dame, hier.« Ohne Unterbrechung fuhr er fort: »Wir müssen zusehen, daß wir Sie zurückbringen.«

 
38.
     
    Wieder versuchte Fletcher sich herumzurollen, und diesmal ging es so leicht, daß er bereits auf seiner anderen Schulter lag, ehe ihm bewußt wurde, was geschah.
    Er schaute an dem gutaussehenden »Passagier« vorbei auf eine unvorstellbare Zahl von Metallstreifen, die von einer durchscheinenden Decke hingen. Sie waren so ganz anders, als er sie sich vorgestellt hatte, unglaublich dünn, so dünn fast, daß sie als einzelne Streifen kaum zu sehen waren. Und sie glitzerten von oben bis unten wie Juwelen. Fast ließ er sich von ihrer wundersamen Schönheit ablenken. Aber nicht ganz.
    Tatsächlich kam ihm ein neuer Gedanke. (Es gab so viele fremdartige Dinge hier, so vieles, das er sich durch den Kopf gehen lassen mußte. Und die Sorge um Patricia, der er jetzt nicht helfen konnte, weil sie so weit entfernt war.)
    Aber der neue Gedanke war übermächtig, so daß er ihm mit Worten Ausdruck verleihen mußte. Ehrlich bestürzt fragte er: »Wieso kann ich nicht Gedanken lesen? Warum haben wir miteinander gesprochen, statt einander nur zuzudenken?«
    Die Enttäuschung war gewaltig. O Gott, das war der einzige wahre Grund, weshalb ich wollte, daß man diesen verdammten Lichtstrahl auf mich abfeuert …
    Das junge und doch Reife verratende Gesicht lächelte zu ihm hinunter. »Sie haben gesprochen«, sagte Ahlone mit dieser sanften Stimme.
    Sanft – sanft – lautlos!
    Erst nach einer Weile, nachdem er erkannt hatte, wie automatisch die Telepathie gewesen war, versuchte Fletcher bewußt, einen ungesprochenen Gedanken zu projizieren. Tatsächlich äußerte er die Worte schweigend: »Was geschieht«, er deutete hoch, »mit dem Universum?«
    »Nichts. Es ist alles vorbei, die Gefahr ist vorüber. Wir veränderten den Gedanken des Schlüsselatoms in Ihrem Körper zu: ›Jeder zieht sich jetzt ruhig zurück.‹ Das«, fuhr der Mann fort, »wird natürlich eine Weile dauern. Aber bitte beachten Sie, daß wir nicht sagten, wohin sie sich zurückziehen sollten.«
    Nathan Fletcher, der normalerweise sehr schnell begriff, verstand nicht, was Ahlone ihm da zutelepathierte.
    »Wir werden die Einzelheiten später erklären«, versprach der Mann ihm lächelnd.
    »Später? Wann? Was geschieht als nächstes?« wollte Fletcher wissen.
    »Wir aus dem dreiundachtzigsten Jahrhundert werden Nordamerika kolonisieren.«
    Nein, Fletcher war wirklich nicht begriffsstutzig, aber er mußte sich selbst eingestehen, daß jeder Satz, den der andere auf ihn übertrug, ihn noch mehr verwirrte. Gedankenübertragung war zweifellos sehr direkt. Irgendwie hatte er jedoch erwartet, dabei würde eine Fülle von Informationen von einem Gehirn auf das andere geleitet.
    »Ich gebe deshalb keine näheren Erklärungen ab«, telepathierte der lächelnde Mann, »weil der Antrieb gleich eingebaut sein wird, und dann brechen

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