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Zeitstop 1704

Zeitstop 1704

Titel: Zeitstop 1704 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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vor sich hin, während das Boot wieder, wie beim ersten Teil des Fluges, in die Finsternis tauchte. Schließlich stieß es in einen frühen Morgen hinab.
    Das Transitfahrzeug landete auf einem Feld in der Nähe eines großen burgähnlichen Bauwerks mit zwei hohen runden Spitztürmen und zwei wuchtig wirkenden Ecktürmen. Ein paar niedrige Baulichkeiten umgaben es an drei Seiten.
    »Wir sind angekommen«, telepathierte Ahlone. »Sie dürfen aufstehen, Kapitän.«
    Fletcher tat es. Ein neuer Schock erfüllte ihn. Er erkannte das Bauwerk. Es war Schloß Hemistan. Er kam sich jetzt sehr töricht vor, weil er den anderen verdächtigt hatte, die Worte in seinem »Dialekt« vielleicht nicht richtig formulieren zu können. Dabei hatte Ahlone tatsächlich »innerhalb einer Stunde« gemeint.
    Ahlone streckte ihm jetzt etwas Winziges, Glänzendes entgegen, das wie ein Stück Stein aussah. Fletcher nahm es in die Hand, aber die Frage, was er damit sollte, war offenbar laut in seinen Gedanken, denn sogleich erklärte ihm der andere: »Das ist ein modifizierter Kristall mit einer Einwochenladung. Solange Sie oder der Kristall Lady Hemistan nahe sind, wird der Schutzstab, den wir ihr gaben, wieder funktionieren. Ich hoffe, wir kommen nicht zu spät.«
    Fletcher schwieg. Eine türgroße Öffnung hatte sich im Glas aufgetan. Als er die Schwelle erreichte, hatte er das Gefühl, daß er hier abgesetzt wurde und das Boot nicht bleiben würde.
    »Was ist mit Ihnen?« Er drehte sich zu Ahlone um.
    Eine ungemein komplexe Antwort erfolgte. Siebenundvierzigtausend Menschen waren nackt in einer fremden Umgebung abgesetzt worden. Billy hatte inzwischen die lantellanischen Roboter dazu gebracht, ihre Maschinen auf die Anfertigung von Kleidung umzustellen. Diese Kleidung mußte abgeholt und den Kolonisten gebracht werden. Und dann war natürlich auch noch die Versorgung mit Nahrung. »Wir werden viele Male hin und her fliegen müssen. Wir brauchen eine Menge Sachen, für die wir im Austausch unsere Entwicklungshilfe anbieten können. Wir sind überzeugt, daß alle europäischen Mächte daran interessiert sind, sobald sie sich ein Bild machen können.«
    »Ich bin sicher, daß die britische Regierung Sie unterstützen wird«, sagte Billy laut. »Die Königin wird sehr großzügig sein, wenn man ihr die Lage klarmacht.«
    Er drehte sich wieder um und stieg aus dem Boot. Sekunden später befand er sich bereits allein auf dem Feld. Er hatte nur einen starken Windstoß verspürt, und gleich darauf sah er noch ein glitzerndes Fünkchen am Himmel.

 
39.
     
    Fletcher schritt auf die Burg zu. Er fühlte sich fast jeder Situation gewachsen und ausgeruht, aber sein Äußeres hatte in letzter Zeit doch ein wenig gelitten, wie er feststellte, als er an sich hinuntersah. Seine elegante Kleidung war etwas außer Fasson geraten, die Hose zerknittert, der Rock verzogen, und die Schuhe wiesen eine dicke Schmutzschicht auf. Er schüttelte betroffen den Kopf. So konnte er doch einer Dame nicht unter die Augen treten!
    »Er hat deine Ankunft gesehen! Er geht hinaus!«
    Es war Patricias Stimme – in seinem Kopf!
    Einen Augenblick lang war er verwirrt. Großer Gott! Wir können beide Gedanken lesen und übertragen – eine Frau und ein Mann aus dem Jahre 1704!
    Ein wenig später dachte er zurück: »Patricia, sind Sie – bist du es?«
    »Ja!«
    Diese neue Verständigungsart war noch so ungewohnt – gespenstisch! Er mußte sich zwingen, den nächsten Gedanken zu projizieren. »Was ist geschehen?«
    »Ich mußte ihn die halbe Nacht abwehren – physisch, meine ich. Er riß mir die Kleider vom Leib. Aber weißt du, ein Mann kann eine Frau nicht wirklich vergewaltigen. Sicher, er kann ihr übel mitspielen, sie festhalten, aber wenn sie sich wehrt, kann es nicht zum Verkehr kommen. Ich muß sagen, daß er mir nicht mit dem Tod drohte. Und ich stellte fest, daß er körperlich nicht viel stärker als ein Landmädchen ist. Jedenfalls wurde er schließlich müde und verärgert über mich, und schlief in meinem Bett ein. Ich schlich schnell in ein anderes Zimmer und sperrte mich ein. Aber heute früh benutzte er etwas, um das Schloß aufzubrechen. Er war bester Laune und bestand darauf, mit mir zu frühstücken. Er wird dich nicht töten, sondern nur verjagen. Und heute nacht beabsichtigt er wieder zu versuchen, mich zu vergewaltigen. Er glaubt, wenn er mich schwanger machen kann, werde ich nachgeben.«
    Zweimal, während er »zuhörte«, spürte Fletcher, wie ungeheure

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