Zelot
Gruppen waren; Richard A. Horsley, «Josephus and the Bandits»,
Journal for the Study of Judaism
10 ( 1979 ), S. 37 – 63 , für den die Sikarier ein bloß lokales Phänomen und als solches Teil der umfassenderen und im ländlichen Judäa weit verbreiteten Bewegung des «sozialen Banditentums» waren; sowie Morton Smith, «Zealots and Sicarii: Their Origins and Relation»,
Harvard Theological Review
64 ( 1971 ), S. 7 – 31 , dessen Auffassung, dass Bezeichnungen wie Sikarier und Zeloten weniger statische Bezeichnungen waren, sondern vielmehr eine generalisierte und weit verbreitete Sehnsucht nach der biblischen Doktrin des Eiferns darstellten, in diesem Buch vollumfänglich übernommen wird.
In
Jüdische Altertümer,
verfasst einige Zeit nach der
Geschichte des Jüdischen Krieges,
deutet Josephus an, dass es der römische Prokonsul Felix war, der aus eigenen politischen Erwägungen die Sikarier zur Ermordung des Hohepriesters Jonatan anstiftete. Manche Wissenschaftler, darunter insbesondere Martin Goodman in
The Ruling Class of Judea
(Cambridge 1987 ), halten an dieser Auffassung fest und sehen in den Sikariern wenig mehr als gedungene Meuchelmörder oder Söldner. Das erscheint wenig plausibel. Erstens und vor allem widerspricht die Erklärung in die
Jüdische Altertümer
Josephus’ früherer und wohl zuverlässigerer Darstellung in
Die Geschichte des Jüdischen Krieges,
in der keine Rede ist von einer Beteiligung Felix’ bei der Ermordung Jonatans. In der Tat werden in der Wiedergabe der Ermordung Jonatans in die
Jüdische Altertümer
die Sikarier überhaupt nicht erwähnt. Stattdessen werden die Mörder in dem Text ganz allgemein als «Räuber» (
lestai
) beschrieben. So oder so, der Bericht von Jonatans Ermordung in
Die Geschichte des Jüdischen Krieges
wurde bewusst mit dem Ziel verfasst, die ideologischen/religiösen Motive der Sikarier hervorzuheben (daher auch ihre Losung «Kein Herr außer Gott!») – und als Präludium für die weitaus wichtigeren Morde an den Hohepriestern Ananus Ben Ananus ( 62 n. Chr.) und Jesus Ben Gamaliel ( 63 – 64 n. Chr.), die schließlich den Krieg mit Rom einläuteten.
Tacitus’ Zitat zu Felix stammt aus Geza Vermes,
Who’s Who in the Age of Jesus
(London 2005 ), S. 89 , Josephus’ Zitat, dass jeder stündlich den Tod erwartete, aus
Die Geschichte des Jüdischen Krieges
7 . 253 .
Tatsächlich entsandte Rom nach Gessius Florus einen weiteren Prokurator nach Jerusalem: Marcus Antonius Julianus. Doch das geschah in der Zeit des Jüdischen Aufstands, und allem Anschein nach setzte er nie auch nur einen Fuß nach Jerusalem.
Agrippas Rede stammt aus
Die Geschichte des Jüdischen Krieges
2 . 355 – 378 . So bewegend sie auch erscheinen mag, ist sie doch ganz offenkundig Josephus’ eigener Feder entsprungen.
Kapitel sechs: Jahr eins
Für mehr zur Geschichte von Masada und seiner Veränderungen unter Herodes siehe Solomon Zeitlin, «Masada and the Sicarii»,
Jewish Quarterly Review
55 . 4 ( 1965 ), S. 299 – 317 .
Josephus scheint das Wort «Messias» in Bezug auf Manaim absichtlich zu vermeiden, doch in der Beschreibung von Manaims Auftritt als allgemein anerkannter «gesalbter König», bezieht er sich zweifelsohne auf Phänomene, die nach Richard Horsley «als konkrete Beispiele für populäre ‹Messiasse› und ihre Bewegungen» interpretiert werden können. Siehe Horsley, «Menahem [Manaim] in Jerusalem», S. 340 .
Schöne Beispiele für die von den siegreichen jüdischen Rebellen geprägten Münzen finden sich unter anderem bei Ya’akov Meshorer,
Treasury of Jewish Coins from the Persian Period to Bar Kokhba
(Jerusalem und Nyack, N.Y. 2001 ).
Die Rede des sikarischen Räuberhauptmanns wurde von Eleasar Ben Yair gehalten und findet sich bei Josephus,
Die Geschichte des Jüdischen Krieges
7 . 323 – 336 . Tacitus’ Beschreibung der Zeit Roms «reich an Katastrophen» stammt aus Goodman,
Rome and Jerusalem,
S. 430 .
Die zelotische Partei wurde angeführt von einem revolutionären Priester namens Eleasar, Sohn des Simon. Manche Wissenschaftler argumentieren, dass dieser Eleasar eben der Tempelhauptmann Eleasar war, der zu Beginn des Aufstands die Kontrolle über den Tempel an sich riss und die Opfergaben zugunsten des römischen Herrschers aussetzte. Dazu siehe Rhoads,
Israel in Revolution;
sowie Geza Vermes,
Who’s Who in the Age of Jesus,
S. 83 . Vermes behauptet, dass dies derselbe Eleasar war, der Manaim angriff und tötete. Das ist
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