Zelot
auf dem Gebiet jedoch nicht …
Der genaue Zeitpunkt von Antipas’ Verkündung und des Wiederaufbaus von Sepphoris als Königssitz lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen. Laut Eric Meyers zog Antipas fast sofort nach der Zerstörung der Stadt durch die Römer im Jahre 6 v. Chr. nach Sepphoris; siehe Eric M. Meyers, Ehud Netzer und Carol L. Meyers, «Ornament of All Galilee»,
The Biblical Archeologist
, 49 . 1 ( 1986 ), S. 4 – 19 . Shirley Jackson Case allerdings setzt in «Jesus and Sepphoris»,
Journal of Biblical Literature
45 ( 1926 ), S. 14 – 22 , dafür einen deutlich späteren Zeitpunkt an, nämlich um 10 n. Chr. So oder so können wir Antipas’ Einzug in Sepphoris nicht genauer als auf die Zeit um den Beginn des 1 . Jahrhunderts herum datieren. Nicht vergessen werden sollte, dass Antipas die Stadt in
Autokratoris,
sprich «Imperiale Stadt» umbenannte, nachdem er sie zum Sitz seiner Tetrarchie erhoben hatte.
Zu mehr über Jesu Leben in Sepphoris siehe Richard A. Batey,
Jesus and the Forgotten City: New Light on Sepphoris and the Urban World of Jesus
(Grand Rapids, Mich. 1991 ). Archäologische Arbeiten Eric Meyers’ haben einigen Zweifel an der weithin vertretenen Ansicht geschürt, dass Sepphoris von Varus zerstört wurde, wie beispielsweise Josephus in
Geschichte des Jüdischen Krieges
2 , 68 behauptet. Siehe «Roman Sepphoris in the Light of New Archeological Evidence and Research», in: Lee I. Levine (Hg.),
The Galilee in Late Antiquity
(New York 1992 ), S. 323 . (Siehe auch: http://de.wikisource.org/wiki/Juedischer_Krieg/Buch_ II _ 1 – 9 )
Obwohl Judas allem Anschein nach aus dem Ort Gamala im Golan stammte, war er unter dem Namen «Judas der Galiläer» bekannt. Die genaue Beziehung zwischen Ezechias und Judas dem Galiläer ist Gegenstand heftiger Debatten, und auch wenn sich nicht definitiv beweisen lässt, dass es sich bei Judas dem Galiläer und Judas dem Banditen – der Ezechias’ Sohn war – um dieselbe Person handelte, ist das unzweifelhaft die Feststellung, die Josephus trifft (und zwar gleich an zwei Stellen!), und ich sehe keinen Grund, ihm darin keinen Glauben zu schenken. Siehe
Geschichte des Jüdischen Krieges
2 , 56 und
Jüdische Altertümer
17 , 271 – 271 . Mehr zu Judas’ genealogischer Verbindung zu Ezechias findet sich im relevanten Beitrag in Geza Vermes,
Who’s Who in the Age of Jesus
(New York 2006 ), S. 165 ff.; sowie in J. Kennard, «Judas the Galilean and His Clan»,
Jewish Quarterly Review
36 ( 1946 ), S. 281 – 286 . Die widerstreitende Position wird unter anderem vertreten in Richard A. Horsley, «Menahem [Manaim] in Jerusalem: A Brief Messianic Episode Among the Sicarii – Not ‹Zealot Messianism›»,
Novum Testamentum
27 . 4 ( 1985 ), S. 334 – 348 .
Zur innovativen Kraft von Judas dem Galiläer und seiner Bedeutung für die revolutionären Gruppen, die auf ihn folgten, siehe Morton Smith, «The Zealots and the Sicarii»,
Harvard Theological Review
64 ( 1971 ), S. 1 – 19 .
Das biblische Konzept des Zelotismus lässt sich am besten als «eifersüchtiger Zorn» definieren und leitet sich ab vom Charakter Gottes, der in der Bibel als «ein verzehrendes Feuer und ein eifernder Gott» ( 5 Mos 4 , 24 ) beschrieben wird. Das berühmteste Beispiel des biblischen Zeloten ist Pinhas, der Enkelsohn von Mose Bruder Aaron, dessen Beispiel spontanen individuellen Handelns als Ausdruck von Gottes eifersüchtigem Zorn sowie als Buße für die Sündhaftigkeit des Volkes Israel zum Vorbild für persönliche Rechtschaffenheit in der Bibel wurde ( 4 Mos 25 ). Siehe Reza Aslan,
How to Win a Cosmic War
, S. 70 ff., sowie den Eintrag in
The Anchor Bible Dictionary
, Bd. 6 , S. 1043 – 1054 .
Richard Horsley weist einmal mehr die These zurück, Judas der Galiläer habe messianische Absichten gehegt. Dabei basiert seine Zurückweisung auf zwei Annahmen: erstens, dass Judas der Galiläer nicht von Ezechias dem Räuberhauptmann abstammt, was wir bereits weiter oben in Frage gestellt haben; und zweitens, dass bei Josephus Judas nirgendwo direkt als «König» oder «Messias», sondern vielmehr als «Sophist» benannt wird, eine Bezeichnung mit keinerlei messianischen Konnotationen. Siehe
Menahem [Manaim] in Jerusalem,
S. 342 f. Allerdings verhöhnt Josephus unverkennbar Judas den Galiläer für dessen «Streben nach der Königsherrschaft». Was sonst könnte dies bedeuten, als dass Judas messianische (soll heißen
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