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Zelot

Zelot

Titel: Zelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reza Aslan
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königliche) Absichten hegte? Mehr noch, Josephus verwendet denselben Begriff – «Sophist» –, um damit sowohl Mattatias (
Jüdische Altertümer
17 . 6 ) zu beschreiben, dem während der makkabäischen Erhebung offen messianische Absichten zugeschrieben wurden, wie auch Manaim (
Die Geschichte des Jüdischen Krieges
2 . 433 – 448 ), dessen messianischer Ehrgeiz über jeden Zweifel erhaben ist. In diesem Punkt stimme ich mit Martin Hengel überein, der schreibt, «auch dass von Judas eine Dynastie von Bandenführen ausging, unter denen wenigstens bei einem, Manaim, messianische Prätentionen sichtbar werden, lässt vermuten, dass die ‹ 4 . Sekte› schon bei ihrem Gründer Judas eine messianische Grundlage hatte». Siehe
Die Zeloten
(Leiden/Köln 1976 ), S.  299 . Allerdings widerspreche ich Hengel darin, dass man die Anhänger der Vierten Philosophie im eigentlichen Sinne als Zeloten bezeichnen konnte. Meiner Überzeugung nach predigten sie das Zelotentum vielmehr als biblische Doktrin, die die Vertreibung fremder Elemente aus dem Heiligen Land verlangte. Für mehr zu Josephus’ Verwendung des Begriffs «Sophist», siehe Anm.  71 in Whistons Übersetzung von
The Jewish War,
Buch  2 , Kapitel  1 , Abschnitt  3 .

Kapitel fünf: Wo ist die Flotte, mit der ihr die römischen Meere erobert?
    Zum Leben des Pontius Pilatus vor seiner Amtszeit als Präfekt in Jerusalem liegen nur wenige historische Angaben vor, aber Ann Wroe hat unter dem Titel
Pontius Pilate
(New York 1999 ) einen interessanten Bericht vorgelegt, dessen Lektüre, wenn auch kein wissenschaftliches Werk, definitiv unterhaltsam ist. Im Hinblick auf den Unterschied zwischen einem Präfekten des Römischen Reichs und einem Prokurator lautet die kurze Antwort, dass es keinen gibt, zumindest nicht in einer kleinen und ziemlich unbedeutenden Provinz wie Judäa. Josephus bezeichnet Pilatus in die
Jüdischen Altertümer
18 . 5 . 6 als Prokurator, während Philo ihn einen Präfekten nennt. Wahrscheinlich waren die Begriffe zu der Zeit austauschbar, und so habe ich einfach den Ausdruck «Statthalter» gewählt, um beides zu bezeichnen, Präfekt und Prokurator.
    Was zusätzliche Angaben zu den Schilden angeht, die Pilatus in den Tempel von Jerusalem brachte, empfehle ich G. Fuks, «Again on the Episode of the Gilded Roman Shields at Jerusalem»,
Harvard Theological Review
75 ( 1982 ), S.  503 – 507 , sowie P.S. Davies, «The Meaning of Philo’s Text About the Gilded Shields»,
Journal of Theological Studies
37 ( 1986 ), S.  109 – 114 .
    Über die Gründe, warum die Juden sich gegen Rom erhoben, ist sehr viel geschrieben worden. Ohne Zweifel kam eine Gemengelage aus sozialen, wirtschaftlichen, politischen und religiösen Missständen zusammen, die schlussendlich in den Jüdischen Krieg mündete, aber David Rhoads benennt in seinem Buch
Israel in Revolution: 6 – 74 C.E.
(Philadelphia 1976 ) sechs hauptsächliche Gründe: 1 .Die Juden kämpften um die Bewahrung des Gesetzes Gottes. 2 .Die Juden glaubten, dass Gott sie zum Sieg führen würde. 3 .Die Juden wollten das Heilige Land von Fremden und Heiden befreien. 4 .Die Juden wollten die Entweihung der Stadt Gottes, Jerusalem, verhindern. 5 .Die Juden wollten den Tempel reinigen, und 6 .hofften die Juden, dadurch das Zeitenende einzuleiten und die Ankunft des Messias zu bewirken.
    Allerdings heben manche Experten (zu denen auch ich mich zähle) die eschatologischen Motive der Juden gegenüber diesen Gründen hervor. Siehe zum Beispiel A.J. Tomasino, «Oracles of Insurrection: The Prophetic Catalyst of the Great Revolt»,
Journal of Jewish Studies
59 ( 2008 ), S.  86 – 111 . Andere wiederum warnen davor, der Rolle des apokalyptischen Eifers bei der Anstiftung der Juden zur Rebellion allzu viel Bedeutung beizumessen. Siehe etwa Tessa Rajak, «Jewish Millenarian Expectations», in: Andrea M. Berlin und J. Andrew Overman (Hg.),
The First Jewish Revolt
(New York 2002 ), S.  164 – 188 , die dort schreibt: «Die Erwartung eines unmittelbar bevorstehenden Endes … gehörte nicht zum üblichen Gedankengut des Judentums im 1 . Jahrhundert.» Allerdings halte ich die für die gegenteilige Sichtweise sprechenden Indizien für überzeugend, da man die Verbindung zwischen dem Messianismus und der jüdischen Erhebung in Josephus’ Bericht über den Jüdischen Krieg kaum deutlicher hätte darstellen können.
    Hinsichtlich der Liste der messianischen Aspiranten, die im Vorlauf zum Jüdischen Krieg

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