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Zelot

Zelot

Titel: Zelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reza Aslan
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und Fragen her denen des Neuen Testaments sehr eng verbunden sind, fast ausschließlich auf Hebräisch und Aramäisch verfasst.

Teil II Prolog: Eifer für dein Haus
    Die Geschichte von Jesu triumphalem Einzug in Jerusalem und der Reinigung des Tempels findet sich in Matthäus  21 , 1 – 22 , Markus  11 , 1 – 19 , Lukas  19 , 29 – 48 und Johannes  2 , 13 – 25 . Im Johannes-Evangelium wird dieses Ereignis an den Anfang von Jesu Wirken gesetzt, in den synoptischen Evangelien dagegen an das Ende. Dass Jesu Einzug in Jerusalem seine königlichen Prätentionen enthüllt, ist unverkennbar. Erinnern wir uns nur daran, dass auch Salomo auf einem Maultier sitzt, als er sich zum König ausrufen lässt, ( 1  Kg  1 , 32 – 40 ), nicht anders wie Absalom, als er versucht, seinem Vater David den Thron zu entwinden ( 2  Sam  19 , 26 – 27 ). Nach David Catchpole fügt sich Jesu Einzug in Jerusalem perfekt in eine ganze Reihe von Geschichten ein, die «den feierlichen Einzug eines Helden in eine Stadt [beschreiben], der gerade einen großen Triumph errungen hat». Dieses «feststehende Muster des triumphalen Einzugs» kennt man, wie Catchpole anmerkt, nicht nur von den israelitischen Königen (siehe zum Beispiel 1  Kg  1 , 32 – 40 ), sondern auch von Alexanders Einzug in Jerusalem, von Apollonius’ Einzug in Jerusalem, von Simon Makkabäus’ Einzug in Jerusalem, Marcus Agrippas Einzug in Jerusalem und so weiter und so fort. Siehe David R. Catchpole, «The ‹Triumphal› Entry», in: Ernst Bammel und C.F.D. Moule (Hg.),
Jesus and the Politics of His Day,
(New York 1984 ), S.  319 – 334 .
    Jesus verwendet explizit den Ausdruck
lestai,
als er von einem «Diebesnest» spricht, und nicht das gängige Wort für Diebe,
kleptai
(siehe Mk  11 , 17 ). Auch wenn es auf der Hand liegen mag, dass Jesus in diesem Fall den Begriff nicht in seinem politisierten Sinne des «Banditen» – sprich einer Person mit zelotischen Neigungen – verwendete, vertreten manche Wissenschaftler die Auffassung, dass sich Jesus in dieser Passage ganz bewusst auf Banditen bezog. In der Tat postulieren nicht wenige Experten eine Verbindung zwischen Jesu Reinigung des Tempels und einem von Barabbas angeführten Aufstand, der ungefähr zur gleichen Zeit stattfand (siehe Mk  15 , 7 ). Argumentiert wird folgendermaßen: Da Barabbas
immer
mit dem Epithet
lestai
bezeichnet wird, muss Jesus sich in seiner Verwendung des Begriffs auf das Blutbad beziehen, zu dem es im Laufe des von Barabbas geführten Aufstands in der Umgebung des Tempels kam. Die zutreffendste Übersetzung von Jesu Worten hier ist demnach nicht «Diebesnest», sondern vielmehr «Räuberhöhle», was gleichbedeutend ist mit «zelotischer Festung» und somit explizit auf Barabbas’ Aufstand bezogen. Siehe George Wesley Buchanan, «Mark  11 : 15 – 19 , Brigands in the Temple»,
Hebrew Union College Annual
30 ( 1959 ), S.  169 – 177 . Dieses Argument verfängt, dennoch gibt es eine einfachere Erklärung dafür, warum Jesus in dieser Passage das Wort
lestai
anstelle von
kleptai
verwendet. Der Evangelist zitiert hier aller Wahrscheinlichkeit nach den Propheten Jeremia ( 7 , 11 ) in seiner septuagintischen (griechischen) Übersetzung: «Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Räuberhöhle? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der HERR .» Diese Übersetzung verwendet den Ausdruck
spelaio leston
in der Bedeutung «Räuberhöhle», was insofern schlüssig erscheint, als die septuagintische Übersetzung verfasst wurde, lange bevor
lestai
zu einem Beiwort für «Banditen» wurde, genau genommen sogar lange bevor es so etwas wie Banditen in Judäa oder Galiläa gab. Mithin handelt es sich bei
lestai
um die bevorzugte griechische Übersetzung des hebräischen Wortes
paritsim,
das in der hebräischen Bibel kaum bezeugt ist und im gesamten Text höchstens zwei Mal auftaucht. Das Wort
paritsim
kann etwas in der Art von «Gewalttätige» bedeuten, auch wenn Ezechiel  7 , 22 , wo ebenfalls das hebräische
paritsim
verwendet wird, in der Septuaginta mit
aphylaktos
ins Griechische übersetzt wird, was eher in Richtung «unbewacht» geht. Worauf es hier ankommt, ist, dass das hebräische
paritsim
die griechischen Übersetzer offenkundig vor Probleme stellte und jeder Versuch, die Bedeutung des hebräischen oder griechischen Wortes auf eine bestimmte Bedeutung oder eine allzu enge semantische Bandbreite zu begrenzen, problematisch ist, um es einmal

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