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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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sich plötzlich sehr einsam. Die Gunst der Königin war nicht leicht zu gewinnen; sie hatte äußerst strikte und selbstsüchtige Vorstellungen von Anstand, die sich zum überwiegenden Teil auf ihre Tochter bezogen. Königin Iris war offensichtlich zu dem Schluß gekommen, daß König Omen eine gute Partie für Irene wäre. Natürlich blieb die endgültige Entscheidung König Trent überlassen; wenn der sich für König Omen entscheiden sollte, war Dor verloren. Doch bisher hatte König Trent stets Dor unterstützt.
    Plötzlich platzte ein riesiger Glatzkopf herein. Als er die Besucher im Kerker erblickte, traten seine runden Augen vor Erstaunen fast aus ihren Höhlen. Dann zückte er sein Schwert und stürzte auf König Omen zu.
    Irene schrie auf, als der Mann an ihrem Vater vorbeistürmte. Da verwandelte sich der Mundanier plötzlich in eine purpurne Kröte, und sein Schwert fiel klappernd zu Boden. König Trent hatte ihn verwandelt.
    »Wer war das?« fragte Dor. Seine Erregung ebbte nur langsam ab.
    »Der stumme Eunuch, unser Wärter«, sagte König Omen und hob das Schwert auf. »Wir bringen ihm keinerlei Liebe entgegen.« Er musterte die Kröte nachdenklich. Sie war mit grünen Warzen übersät. »Ja, Eure Magie ist beeindruckend! Wird er in diesem Zustand bleiben?«
    »Bis ich ihn wieder verwandle«, sagte König Trent. »Oder bis er den Bereich der Magie verläßt. Dann wird er wohl, so will ich glauben, langsam wieder zu seinem ursprünglichen Zustand zurückfinden, aber das kann Monate dauern und ist äußerst schmerzhaft und umständlich. Es sei denn, jemand hält ihn für ein Ungeheuer und tötet ihn, bevor der Umkehrvorgang beendet ist.«
    »Eine gerechte Strafe«, meinte König Omen. »Er soll gleich damit beginnen.« Er trieb die Kröte mit der Schwertspitze aus dem Bereich des magischen Feldes.
    »So, nun wollen wir unsere Lage begutachten«, sagte König Trent. »Wir haben zwar einen wichtigen Durchbruch dadurch erzielt, daß wir unsere Magie zurückgewonnen haben. Aber bald werden die ausgesuchten Privattruppen des Thronräubers uns hier belagern. Es sind alles avarische Söldner, und wir besitzen keinen Zauber gegen Pfeilhagel. Wir sind zwar überzeugt davon, daß das gemeine Volk sich frohen Sinnes um König Omen scharen wird, sobald es erfährt, daß er noch lebt. Doch der größte Teil der Leute lebt außerhalb der Burgmauern, und wir laufen Gefahr, ausgelöscht zu werden, bevor sich diese Nachricht hinreichend verbreitet hat. Also müssen wir unser taktisches Vorgehen sorgfältig planen.«
    »Ich muß Euch mitteilen, daß die mit meiner Person verknüpfte Magie nur einen relativ schmalen Durchgang umfaßt«, warf Arnolde ein. »Er reicht etwa fünfzehn Schritt weit nach vorne und etwa die Hälfte nach hinten, zu beiden Seiten ist er jedoch nur zwei Schritt breit. Folglich wird die Illusion der Königin auf diesen Bereich beschränkt bleiben, und jeder, der sich außerhalb des Feldes befindet, ist dagegen immun.«
    »Aber innerhalb des Durchgangs läßt sich eine ganze Menge bewerkstelligen«, sagte Dor. »Als Irene und ich etwas zurückblieben und den Anschluß verloren, sind wir wieder erschienen – aber ihr anderen wart unsichtbar für uns. Obwohl wir uns außerhalb befanden, waren wir keineswegs immun, was die Illusion betraf. Also kann uns die Königin davor schützen, von den Mundaniern wahrgenommen zu werden. Das ist doch ein gewaltiger Vorteil.«
    »Das stimmt«, meinte der Zentaur. »Aber nun, da die Mundanier um unsere Magie wissen, können wir sie nicht daran hindern, in unsere Richtung Pfeile abzufeuern, und zwar nach dem Sättigungsprinzip, das uns über kurz oder lang dezimieren dürfte.« Er rieb sich mit schmerzverzerrtem Gesicht seine Flanke. Die Heilung war zwar schon fortgeschritten, doch noch immer hatte er einen etwas steifen Gang.
    »Natürlich brauchen wir Deckung«, stimmte König Trent ihm zu. »Es gibt jetzt genug Geröll, um uns vor Pfeilen zu schützen. Aber wir können es uns nicht leisten, hier eingesperrt zu verweilen. Das Problem besteht also darin, wie die gegnerischen Kräfte vernichtet werden können.«
    »Vielleicht können wir sie hier hereinlocken und sie aus dem Hinterhalt überfallen«, schlug König Omen vor. »Wir haben inzwischen zwei Schwerter, und die Kraft des Ogers beeindruckt mich sehr.«
    »Hat keinen Zweck«, meinte Grundy. Er war inzwischen wieder aufgetaucht und hatte sich ebenfalls eine kleine Pastete gepflückt, an der er nun knabberte. »Der

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