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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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lernen eben nie dazu. Jeder meint, er wäre ganz anders als die anderen und ihm könnte so etwas nie passieren.«
    Arnolde stellte sich vor der Mauer auf und lenkte den magischen Durchgang Stückweise immer weiter herum, bis er ins Innere der Burg reichte. »Grundy muß Meldung erstatten, wenn wir die Königin im Feld haben«, sagte er.
    »Wenn irgend etwas schiefgehen sollte, kann Krach in Aktion treten, während ich ein paar Pflanzen wachsen lasse, die die Gegner in Verwirrung stürzen«, erwiderte Irene.
    Sie warteten, während der Zentaur sein magisches Feld durch die Burg strahlen ließ, ohne daß etwas geschah. »Ich fürchte, wir sind wohl doch außer Reichweite«, meinte er schließlich.
    Krach legte eines seiner Blumenkohlohren gegen die Mauer. »Weiter runter wird’s schon bunter.«
    »Natürlich!« sagte Dor. »Sie befinden sich doch im Kellergewölbe! Unter der Erde. Zielt tiefer.«
    Unter Anstrengungen beugte Arnolde seine Vorderbeine und legte seinen Körper mit weiterhin ausgestreckten Hinterbeinen schräg nach unten. Wieder schlug er einen Bogen. Wegen seiner Verwundung war dies recht schwierig für ihn. Krach trat auf ihn zu, hob ihn auf und setzte ihn in einem neuen Winkel ab, was ihm das Manövrieren erleichterte.
    »Aber wenn sie zu tief im Burginneren sind, um von dem Feld erfaßt zu werden…«, murmelte Irene angespannt.
    »Grundy wird es uns schon melden«, sagte Dor und versuchte, sie daran zu hindern, wieder hysterisch zu werden. Er wußte genau, daß dies die schwierigste Zeit für sie war – der Zeitpunkt, an dem sich alles entscheiden mußte. »Wir können die Königin durchaus schon erreicht haben, aber bis der Golem es uns melden kann, vergeht wieder eine gewisse Zeit.«
    »Das ist denkbar«, erwiderte sie und lehnte sich in seine Armbeuge. Er drehte sich zu ihr um, um sie zu küssen und stellte fest, daß ihre Lippen begierig die seinen suchten. Nachdem sie ihm erst ihre Liebeserklärung gemacht hatte, machte sie auch keinerlei Hehl mehr aus ihren Gefühlen. Dor erkannte, daß die ganze Angelegenheit für ihn persönlich auf jeden Fall einen Gewinn darstellte, auch wenn ihre Mission scheitern oder sie alle sogar hier in Mundania umkommen sollten. Er hatte die Liebe entdeckt, und ihr Universum war mit all seinen Weiten und Fallen und Möglichkeiten weitaus größer und umfassender als ganz Mundania. Er dehnte den Kuß möglichst lange aus.
    »So benimmst du dich also, wenn keine Anstandsdame dabei ist!« sagte eine Frauenstimme in einem scharfen Tonfall.
    Dor und Irene lösten sich erschreckt aus ihrer Umarmung. Neben ihnen stand die Königin. »Mutter!« rief Irene, halb erleichtert, halb entsetzt.
    »Schamlose Umarmungen, noch dazu in aller Öffentlichkeit!« fuhr Königin Iris stirnrunzelnd fort. Sie hatte sich schon immer gern als Sittenwächterin anderer Leute aufgespielt. »Das muß sofort gemeldet werden…«
    Die Königin verschwand. Arnolde, der sich so gut er konnte herumgedreht hatte, um ihr Bild erkennen zu können, hatte den magischen Durchgang dadurch von der Zelle der Königin fortgeschwenkt und ihre Magie unterbrochen, und nun konnte sie ihr Ebenbild nicht mehr projizieren.
    »Verzeihung«, sagte der Zentaur und drehte sich wieder um.
    Königin Iris erschien aufs neue. Doch bevor sie etwas sagen konnte, ergriff Irene das Wort. »Das ist noch gar nichts, Mutter. Heute nachmittag haben Dor und ich zusammen geschlafen.«
    »Du schamloses Luder!« rief Iris entsetzt.
    Dor biß sich auf die Zunge. Er hatte Königin Iris noch nie gemocht, und er hätte sich keine bessere Methode denken können, sie zu ärgern.
    Der Zentaur versuchte sie zu beruhigen. »Euer Majestät, wir haben alle zusammen geschlafen. Es…«
    »Auch Ihr?« fragte Iris und ließ einen vernichtenden Blick in die Runde schweifen. »Der Oger etwa auch?«
    »Wir sind eine eingeschworene Gruppe«, meinte Irene. »Ich liebe sie eben alle.«
    Das ging zu weit. »Ihr mißversteht uns«, sagte Dor. »Wir haben nur…«
    Irene trat ihm auf den Fuß und schnitt ihm das Wort ab. Sie wollte ihre Mutter weiter ärgern. Doch Königin Iris, die keineswegs dumm war, roch den Braten. »Natürlich haben sie dir lediglich unter den Rock geschielt. Wie oft habe ich dich davor gewarnt? Du hast aber auch überhaupt keinen Sinn für…«
    »Wir ein wenig holen König?« wollte Krach wissen.
    »Den König!« rief Iris. »Aber natürlich! Ihr müßt hineinmarschieren und uns alle befreien.«
    »Aber der Lärm…«, protestierte

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