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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ihm leicht schwindelig war. Die Wunde war wohl nicht ganz so schlimm, wie sie auf den ersten Blick ausgesehen hatte, und schon jetzt begann sie auf magische Weise zu heilen.
    König Trent trat zu ihnen. »Ihr habt gute Arbeit geleistet, Männer. Dank eurer Ablenkung konnte ich mich an den größten Teil der avarischen Truppen anschleichen. Ich habe sie in Fledermäuse verwandelt.«
    Daher also die Fledermäuse! Eine von ihnen hatte versucht, die anderen Avarer zu warnen, doch ohne Erfolg.
    »Aber die Avarer sind nicht unsere einzigen Gegner«, warf Omen ein. »Wir müssen auch die anderen Kollaborateure unschädlich machen, um eventuelle Attentäter auszuschalten.«
    »Dabei kann uns die Magie dienen«, sagte König Trent. »Iris und Dor werden dafür sorgen.«
    »Wir?« fragte Dor überrascht.
    »Natürlich«, sagte die Königin. »Könnt Ihr gehen?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Dor. Seine Einstellung zu Irenes Mutter war soeben gründlich durcheinandergebracht worden, und es würde wohl noch eine Zeit dauern, bis er zu einer neuen gefunden hatte. Er machte einen Gehversuch, und sie ergriff seinen Arm, um ihn zu stützen. Fast wünschte er sich, daß Irene ihn stützen würde.
    Die Avarer hatten inzwischen bemerkt, daß der Drache ihnen nicht aus dem Kellergewölbe gefolgt war. Sie wußten noch nicht, daß ihre Kameraden ausgelöscht worden waren, und nun stürzten sie wieder herbei.
    »Sie kommen langsam hinter die Illusion«, meinte Grundy. »Wir sollten zusehen, daß wir hier wegkommen.«
    Das stimmte. Die Avarer blieben gerade außerhalb der Reichweite des magischen Feldes stehen und legten bereits Pfeile in ihre Bogen ein. Sie hatten eine Methode entdeckt, mit der der Magie beizukommen war.
    Da trat Krach in Aktion. Er riß einen Steinklotz aus dem Fundament und schleuderte ihn den Avarern entgegen. Seine gewaltige Kraft besaß er nur innerhalb des Durchgangs, doch der Steinklotz war außerhalb dieser Zone ebenso wirkungsvoll wie die Pfeile es innerhalb davon waren.
    Die Gruppe zog sich in den Tunnel zurück. Dor hinkte. Vor und hinter ihnen flogen Drachen, eine wilde Ehreneskorte.
    Schließlich stießen sie zum großen Saal der Burg Ocna vor. Dort befanden sich einige Mitglieder des Burgpersonals, ängstlich an eine Wand gepreßt. Die Avarer hatten sich verteilt und standen bereits im Saal. Das Burgpersonal fürchtete sich vor den Avarern und wußte noch nicht, daß König Omen am Leben war. Also stand die Burg noch immer unter König Oarys Herrschaft, obwohl König Omen wieder frei war.
    »Der Oger und ich werden König Omen bewachen«, sagte König Trent. »Irene, du läßt einen Kirschbaum wachsen; du wirst mit dem Golem unsere Artillerie-Verteidigung übernehmen. Magier Zentaur, wenn Ihr so gut sein würdet, Euch mitten in den Saal zu stellen und euch auf mein Zeichen in schneller Abfolge mehrmals um Euch selbst zu drehen. Iris und Dor, eure Kräfte reichen weiter als meine; ihr werdet die lauernden Avarer übernehmen.«
    »Seht Ihr, wie mein Mann denkt!« murmelte Königin Iris. »Er ist ein brillanter Stratege.«
    »Aber die Avarer befinden sich doch außerhalb des magischen Durchgangs!« protestierte Dor. »Und sie wissen von Euren Illusionen. Auf ihre Art sind sie ziemlich schlau. Wir können sie nicht mehr lange an der Nase herumführen!«
    »Das brauchen wir auch gar nicht«, erwiderte Iris. »Ihr braucht den Steinen im magischen Feld lediglich aufzutragen, jeden sich nahenden Avarer zu melden, den Rest übernehmen wir dann.«
    »Fertig, Irene?« fragte Trent.
    Irenes Baum war schnell gewachsen und trug bereits zahlreiche sattrote, reifende Kirschen. »Fertig, Vater«, sagte sie grimmig.
    Dor war froh, daß König Trent ein guter Taktiker war, denn er selbst konnte sich nur sehr ungenau vorstellen, was jetzt geschehen sollte. Wenn Arnolde sich um seine eigene Achse drehte, würde das zwar einige Avarer ins magische Feld bringen, aber die meisten würden doch außerhalb des Durchgangs bleiben. Wie konnten sie die unschädlich machen, bevor sie ihnen mit Pfeil und Bogen zusetzten?
    »Jetzt wird es heikel«, sagte König Trent. »Oger, seid bereit. König Omen, Ihr seid an der Reihe.«
    König Omen bestieg ein Podest, das mitten im Saal stand. Er war bleich vom Blutverlust, und sein linker Arm hatte eine unnatürliche Haltung, doch noch immer strahlte er eine königliche Würde aus. Irene pflückte mehrere reife Kirschen und reichte einige davon Grundy, der neben einem ganzen Haufen Kirschen stand.

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