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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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verschiedene Richtungen auseinander. Was, zum Henker, war hier los?
    »Es ist offensichtlich, daß in den meisten dieser Fälle jemand hinter Ihnen aufgeräumt hat. Es ist ein Wunder, daß Sie nicht selbst dran glauben mußten.«
    Gedankenlos gab ich zu: »Man hat es ein paarmal versucht.«
    Er wollte Einzelheiten. Er forderte Einzelheiten. Ich gab ihm einige, ohne Zentauren oder Tote oder sonstwen zu nennen, der ihm weiterhelfen konnte. Er fand es sehr schlau von uns, daß wir eine der Banden auf eine Karriere in den Minen vorbereitet hatten.
    Er bemerkte: »Ich habe das Gefühl, daß es einiges gibt, was Sie mir nicht erzählen wollen, so höflich ich auch fragen mag. Etwa, was die anderen aus TunFaire damit zu tun haben.«
    »Ich hätte nicht das leiseste Problem damit, es Ihnen zu verraten, wenn ich es wüßte. Was ist denen denn zugestoßen?«
    Kurts und Quinn waren am selben Abend umgekommen, als wir Full Harbor verlassen hatten. Man hatte sie in einer Gasse weit im Süden gefunden. Anfangs schien es, als wären sie unter die Räuber gefallen. Lacher, den man identifizieren konnte, weil sein Name und auch der Name der Jacht in seinen Pullover eingestickt waren, war später am selben Abend auf dem selben Friedhof gestorben, auf dem Kayean und ich als Kinder gespielt hatten. Beinah zur selben Zeit hatten eine mächtige Explosion und ein Feuer die Jacht vernichtet. Niemand wußte, wie viele darin umgekommen waren. Die nicht verbrannten Teile der Jacht waren gesunken. Es war ein Wunder, daß nicht das ganze Hafenviertel in die Luft gegangen war.
    »Das ist ziemlich harter Stoff«, sagte ich. »Da muß einiges auf dem Spiel stehen. Ich möchte nicht dumm oder unverschämt erscheinen, aber welches Interesse haben Sie daran? Mir scheint, es ist ein ziviles Problem, so auffällig es auch sein mag.«
    »Full Harbor existiert aus militärischen Gründen. Jedes auffällige Ereignis könnte Auswirkungen auf die militärische Lage der Stadt haben. Garrett, ich bin überzeugt davon, daß Sie Dinge wissen, die ich wissen möchte. Aber ich werde Sie nicht drängen. Wenn Ihnen danach ist, sich etwas von der Seele zu reden, kommen Sie zu mir. Ich nenne Ihnen im Gegenzug den Namen des Mannes, den Kayean geheiratet hat. Inzwischen nutze ich Sie als Strohmann.«
    »Ja.« Ich winkte ihm zum Abschied, aber ich war nicht ganz bei der Sache. Ich dachte über das fuchsbraune Halbpferd nach.
    Morpheus und die Drillinge gesellten sich zu mir. »Wer war das?« fragte Morpheus. Ich erzählte es ihm. Er fragte: »Hatte er was Interessantes mitzuteilen?«
    Auch das erzählte ich ihm.
    »Bandenkrieg und Vampire«, dachte er laut. »Was für eine Stadt.«
    »Vampire?«
    »Mehrere Leute behaupten, sie wären in dieser Woche angegriffen worden. Alle reden davon. Du weißt, wie solche Geschichten entstehen. Einen Monat lang werden die Leute in jedem Schatten einen Vampir sehen.«

 
34. Kapitel
     
    Wir schliefen im selben Gasthof. Nirgendwo waren wir sicherer, und ein besseres Quartier für Grolle war nicht verfügbar. Der Wirt hatte fünf Nachrichten für mich. Sie stammten allesamt von Zeck Zack. Täglich war eine gekommen, und sie waren zunehmend dringlicher formuliert. Mir schien, er wollte mich sehen.
    »Morgen ist noch früh genug«, erklärte ich Morpheus. »Heute abend will ich rumliegen und grübeln und Bier trinken, um den Staub des Cantard aus meiner Kehle zu spülen. Der Frau bin ich noch nicht näher gekommen, aber langsam kann ich die Umrisse des anderen Zeugs erkennen. Abgesehen von Vasco und seiner Meute, glaube ich nicht, daß es etwas mit dem Silber zu tun hat. Ich glaube, daß hier vier oder fünf Verschwörungen mit voneinander unabhängigen oder nur marginal überlappenden Zielen kollidieren, wobei die Frau das Bindeglied sein könnte. Ich glaube nicht, daß ich der einzige bin, der hier rumläuft und sich fragt: Wer, zum Teufel, sind diese Typen? Was wollen die?«
    Dabei ließ ich es bewenden. Morpheus konnte darauf herumkauen, wenn er wollte. Ich machte es mir mit meinem Bier bequem und versuchte, an nichts zu denken.
    Manche werden sagen, daß ich mich darum nicht sonderlich bemühen muß.
    Zeck Zack kam am nächsten Tag. Er gab sich reichlich selbstgefällig.
    »Sind Sie mein Auftraggeber?« fragte ich.
    Er sah sich um. Eine Menge unfreundlicher Gesichter wandte sich ab. Zentauren sind nicht besonders beliebt, weshalb Zeck Zack wahrscheinlich so wenig Zeit in seinem Stadthaus verbrachte. Er hielt sich zurück, auch wenn

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