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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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es in ihm brodelte. Er reichte mir einen versiegelten Brief. »Hier sind Ihre Instruktionen. Sie sollen allein kommen.«
    »Haben Sie dieses Kraut geraucht?«
    »Bitte?«
    »Allein gehe ich nirgendwohin. Überall in dieser Stadt sterben Leute. Im Umkreis Ihres Hauses allein vier.«
    »Sie gehen allein, oder man wird Sie nicht zu ihr lassen.«
    »Dann suche ich mir eine andere Möglichkeit.«
    Da trat Morpheus ein; er kehrte vom Grasen heim. Er gab Zeck Zack einen Klaps auf den Rumpf, eine plumpe Vertraulichkeit und Demütigung, die dem Zentauren fast einen Anfall bescherte. Morpheus sagte: »Gestern nacht ist schon wieder so eine Vampirsache passiert, Garrett. Hört sich echt an.«
    »Erinnere mich daran, daß ich mein Hemd mit dem hohen Kragen trage, wenn ich heute abend durch die Bars ziehe.« Seine gespitzten Lippen sagten mir, daß er noch mehr hatte, es aber erst sagen wollte, wenn ich den Zentauren los war.
    Zu Zeck Zack sagte ich: »Sehen Sie? Es ist gefährlich, allein durch die Straßen zu spazieren.«
    »Ich werde es denen sagen. Sie werden sehr verärgert über uns beide sein. Sie haben eine Menge auf sich genommen, um die Frau verfügbar zu machen. Aber aus diesem Grund werden sie auf Ihr Gesuch vielleicht eingehen.«
    Ich führte meinen Augenbrauentrick vor. Mein Gesuch? »Gut. Fragen Sie nach. Sie wissen, wo Sie mich finden.«
    Er streckte eine Hand aus. »Die Instruktionen. Man wird sie ändern müssen.«
    Ich gab sie ihm zurück. Nachdem er mir noch ein paar harte Blicke zugeworfen hatte, ging er.
    »Er wollte, daß ich ohne euch zu diesem Treffen gehe, mutterseelenallein«, erklärte ich Morpheus. »Nur ich und ›die‹, wer auch immer ›die‹ sein mögen.«
    »Wer auch immer sie sein mögen … er macht sich ihretwegen ins Hemd. Und er hat den Ruf, ein ganz harter Bursche zu sein.«
    »Hab schon gemerkt, daß er es mit den Nerven hat. Was ist los?«
    »Der Laden wird beschattet. Jemand ist mir von hier und wieder zurück gefolgt. Ich habe mich nicht nach ihnen umgesehen, denn sie sollten nichts merken, aber ich habe noch zwei weitere entdeckt. Ich schätze, das ist nur die Spitze des Eisbergs.«
    »Verdammt! Die ganze Mannschaft. Und jetzt wissen sie, daß ich mit Zeck Zack zu tun habe.«
    »Passiert ist passiert. Was glaubst du, wer dahinter steht?«
    »Dieser Scheißkerl von der Armee. Ich weiß nicht, wieso. Vasco oder die Mannschaft mit dem gestreiften Segel hätten nicht die Mittel dafür. Der Zentaur muß nicht alles wissen, was wir tun. Er hofft, daß er uns am Haken hat.«
    »Vielleicht will uns der Major genauer unter die Lupe nehmen.«
    »Vielleicht. Obwohl ich nicht mal seinen Namen kenne. Und ihn auch nicht kennen will. Am liebsten würde ich mit dem Job weitermachen, für den ich bezahlt werde.«
    Morpheus nickte. »Es wird eng. Langsam freue ich mich auf die Heimreise – in meinen unvernünftigen, ungeduldigen Augenblicken.«
    Ich lümmelte mich auf meinem Stuhl. »Ich schlage vor, wir verbringen den Tag damit, das Kommen und Gehen im Auge zu behalten, und lassen jemanden beobachten, wie viele und wie gut sie sind. Wir können so tun, als würden wir uns darauf vorbereiten, die Stadt zu verlassen. Wir können auf dem Heimweg essen, wenn das Treffen gelaufen ist und ich bekommen habe, was ich will.«
    »Wir müssen uns überlegen, wie wir sie abschütteln können.«
    »Ja. Diese Sache könnte nicht komplizierter sein, wenn drei Zauberer sie verwirrt hätten.«

 
35. Kapitel
     
    Natürlich irrte ich gewaltig. Es konnte sehr wohl komplizierter werden. Und so kam es auch.
    Morpheus, die Drillinge und ich verbrachten den Tag damit, die Spürhunde zu beschäftigen. Wir arbeiteten Tag- und Nachtschichten aus, um sie auf Trab zu halten, auch wenn es den Eindruck machte, als wären mindestens zwanzig Mann rund um die Uhr auf uns angesetzt. Es ist nicht schwer, Beschatter abzuschütteln, wenn man weiß, daß sie da sind, besonders in einer Stadt, die so verrückt ist wie Full Harbor.
    Morpheus war zum Abendessen ausgegangen. Ich selbst aß zusammen mit Dojango im Schankraum. Seine Brüder waren in unserem Quartier, wo sie sich wohler fühlten.
    Mit Dojango konnte man seine Zeit ganz gut verbringen, wenn man Abstriche machte. Er kannte mehr derbe Geschichten als jeder andere, mit dem ich je an einem Tisch gesessen hatte, auch wenn er sie nicht gut rüberbrachte. Irgendwie. Weitere Komplikationen walzten durch die Tür.
    »Eierkopf Zarth!« stöhnte ich.
    »Und Spiney Prevallet«, nannte

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