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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Wort vonnöten war.
    Morpheus sagte: »Da bist du ja endlich. Ich wollte dich schon suchen gehen. Was jetzt?«
    »Wir fahren zurück und schlafen uns aus. Dann machen wir uns morgen früh gleich auf den Weg nach Fort Caprice.«
    »Ich dachte, du wolltest die Suche dem Zentauren überlassen.«
    »Im Gegensatz zum trügerischen Schein traue ich ihm keineswegs. Wenn er es schafft, gut. Bis dahin suche ich weiter. Er nimmt an, daß wir uns vor ihm verstecken. Ich kann mir kein besseres Versteck als den Cantard denken. Zwei Vögel, ein Stein.«
    Morpheus war begeistert, ganz wie ich es erwartet hatte. »Fragen mußte ich, oder?«

 
32. Kapitel
     
    Fort Caprice war eine Pleite.
    Es lag vier Tage von Full Harbor entfernt, und wir kämpften uns voran im Schutze von größerem Glück, als fünf schräge Vögel es verdient hatten. Wir begegneten keiner unserer karentinischen Patrouillen und fielen weder venagetischen Überfallkommandos noch Repräsentanten der nichtmenschlichen Rassen des Cantard in die Hände, von denen die meisten zumindest am Rande in den Krieg verwickelt sind. Ihre Loyalität ändert sich wie die Farbe des Chamäleons, je nachdem, von welcher Seite sie den größten Verdienst erwarten.
    Fort Caprice lag jedoch nicht im Herzen des Kessels. Die reichsten Silbervorkommen finden sich hundert Meilen weiter südlich.
    Aus Major Kayeth Kronk war inzwischen der Brevetcolonel Kronk geworden, im zarten Alter von sechsundzwanzig Jahren. Ich erinnerte ihn nicht daran, daß wir einander schon begegnet waren, obwohl er sich sicher an mich erinnerte, als wir zum Ende unseres kurzen Gespräches kamen. Ich erzählte ihm, daß ich auf der Suche nach seiner Schwester Kayean sei, und erklärte ihm, warum. Und er erklärte mir, er habe keine Schwester namens Kayean.
    Und das war alles, was er dazu sagen wollte. Als ich mich nicht abschütteln ließ, schaltete er auf stur. Dann wurde er wütend und ließ mir von zwei Soldaten zeigen, wo der Ausgang war.
    Wir erkundigten uns im Fußvolk, das Fort Caprice befallen hatte – wie Flöhe, Zecken und Würmer einen Hund –, und fanden nur Uninteressantes heraus, etwa welche Männer ihren Wein verdünnten und welche Frauen einen mit etwas nach Hause schickten, das man nicht gehabt hatte, als man zu ihnen kam. Somit machten wir uns wieder auf die viertägige Reise nach Full Harbor zurück, und das Glück der Dummen hielt uns den Weg frei.
    Es war eine schöne Jahreszeit, um den Cantard zu besuchen.
    Ich hoffte, daß sich der Zentaur melden würde, damit ich es nicht noch einmal tun müßte.
    Es hieße, das Schicksal herauszufordern.
    Alles in allem waren wir neun Tage nicht in Full Harbor gewesen.

 
33. Kapitel
     
    Der Major der Militärverwaltung wartete am Tor beim Nordwall. Diese Mauer hatte nichts Magisches mehr an sich, seit mir klar geworden war, daß eine Fahrt nach Fort Caprice ohne Zauberkraft eine gewisse Zeit in Anspruch nimmt. Er löste mich aus meinem Rudel.
    »Glück gehabt?« fragte er.
    »Nichts. Null. Nada. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich hätte eine weitere Liste mit Namen.«
    »Und meine Reaktion darauf ist so wichtig, daß Sie hier draußen auf mich warten?«
    »Vielleicht.«
    »Legen Sie los.«
    Das tat er.
    Diesmal kannte ich fünf der zwölf Namen. Pater Mike. Pater Rhyne. Sair Lojda. Martello Quinn und Aben Kurts aus Dennys altem Haufen. Ich räumte ein, daß ich die letzteren beiden nur als Freunde eines Freundes kannte, und sagte, ich glaubte, sie führen zur See. Dann fragte ich: »Wie hängt das alles zusammen? Was ist los?«
    »Diese Leute und drei weitere, deren Namen wir nicht kennen, sind in den letzten elf Tagen verstorben oder verschwunden. Ich bin mir sicher, daß Sie mehr erkennen würden, wenn Sie sie sähen. Imelo Clark war der Wachmann für das Rathaus. Egan Rust war dort angestellt. Sie haben sie befragt. Ich war nicht sicher, ob eine Verbindung zwischen Ihnen, Kurts und Quinn besteht, aber da es so ist, vermute ich, daß es auch eine zu Lacher und den drei Unbekannten gibt, die allesamt mit einer Jacht aus TunFaire gekommen sind.«
    »Was, zum Teufel, wollen Sie damit sagen?«
    »Nun gehen Sie nicht gleich auf die Palme, Garrett. Sie sind aus dem Schneider. Sie waren nicht in der Stadt, als das alles passierte. Tatsächlich sehe ich Sie und Ihre Leute nur im Falle von Pater Rhyne in der Nähe dieser Männer. Ich bin überzeugt davon, daß Ihr Kompagnon ihn tot aufgefunden hat.«
    Ich sagte nichts. Meine Gedanken stoben in zwanzig

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