Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)
Mienen sah. Dirk wirkte beherrscht, strahlte aber eine tödliche Kälte aus. Von Mark ging etwas anderes aus, das er zunächst nicht einordnen konnte. »Unverändert. Den Frauen geht es gut. Freies Schussfeld vom Garten aus. Allerdings sind ein bis zwei Pistolen, Glocks oder tschechische MPs auf sie gerichtet. Bei der Garage steht einer und soll vermutlich eure Ankunft melden, die beiden anderen habe ich schlafen geschickt. Sie haben sich regelmäßig alle zwanzig bis dreißig Minuten gemeldet, sodass ihr Verschwinden nicht auffällt, bis es zu spät ist.«
Mark nickte knapp, und zu Stephans Erstaunen war es wieder Jake, der das Kommando übernahm. »Gut, dann verteilen wir uns auf der Rückseite. Wenn Dirk und Mark an ihm vorbei sind, kannst du dich um den Typen bei der Garage kümmern.«
»Kein Problem, soll ich anschließend auch vorne reingehen?«
»Nein, auf keinen Fall. Du könntest ins Kreuzfeuer geraten. Mark und Dirk gehen rein. Sie nehmen für die restlichen Meter deinen Wagen, es würde zu viele Fragen aufwerfen, wenn sie dort zu Fuß auftauchten.«
»Wie wollt ihr an dem Wachposten bei der Garage vorbei …? Okay, dumme Frage, vergiss es.«
Trotz der ernsten Lage hoben sich Jakes Mundwinkel erneut, ehe er besorgt Mark und Dirk ansah. Dirk verzog den Mund zu einem missglückten Grinsen. »Ich gehe wie besprochen vor, Jake.«
»Ich verlass mich auf dich.«
Stephan konnte mit dem Wortwechsel nichts anfangen. Auch Mark runzelte irritiert die Stirn. Allmählich glaubte er, die Körpersprache des SEALs interpretieren zu können. So sah kein Mann aus, der in einen Kampf zog und an einen Sieg glaubte, sondern jemand, der mit allem abgeschlossen hatte, aber überzeugt war, das Richtige zu tun. Er öffnete den Mund und wollte Mark ansprechen, als Dirk den Kopf schüttelte. »Lass es, Stephan, das bringt nichts. Gib mir deinen Wagenschlüssel.«
»Der steckt.«
»Gut.«
Jake stieß sich von dem Wagen ab, gegen den er sich gelehnt hatte. »Mark, wir verschwinden jetzt. Pass auf dich auf.«
»Mach ich, du wirst das Team schon führen.«
Die Lippen fest zusammengepresst, das Gesicht eine ausdruckslose Maske, wandte sich Jake ab. Erst jetzt bemerkte Stephan die drei Männer, die mit den Schatten förmlich verschmolzen waren. Die SEALs verschwanden so leise, wie sie aufgetaucht waren.
Unschlüssig sah Stephan Dirk an.
»Danke, Stephan. Du kannst ihnen folgen. Ich muss noch etwas mit Mark besprechen.«
»Kann ich dir –« Stephan brach ab, als Dirk sofort den Kopf schüttelte. »Gut, ich hoffe, ihr wisst, was ihr tut. Wir sehen uns.« Er glaubte zu wissen, was zwischen den Männern vor sich gehen würde. Hoffentlich hatte Dirk Erfolg. Erstaunt darüber, wie persönlich er die Angelegenheit nahm, folgte er den SEALs mit ausreichendem Abstand.
Mark wartete, bis Stephan außer Hörweite war. »Was gibt es denn noch?«
»Ich denke, wir müssen etwas Grundsätzliches klären, Mark.«
Bevor er reagieren konnte, stieß Dirk ihn gegen den Mercedes und presste ihm den Unterarm gegen die Kehle. Mark war gezwungen, den Oberkörper weit zurückzubiegen, wenn er überhaupt noch Luft bekommen wollte. Dirk stand so dicht vor ihm, dass er seine Arme nicht bewegen konnte und er keine Chance hatte, sich zu wehren. »Bist du verrückt geworden? Was soll das?« Ihm ging der Sauerstoff aus, er konnte nicht weitersprechen. Schwarze Schatten senkten sich über ihn, während er noch verzweifelt überlegte, was das zu bedeuten hatte. Dirk nahm seinen Ellbogen um Millimeter zur Seite, erleichtert rang Mark nach Atem.
»Sorry, Mark, aber für eine Diskussion haben wir keine Zeit, also hör genau zu: Glaubst du, Jake und ich wissen nicht, wie dein hirnrissiger Plan aussieht? Du gibst mir dein Wort, dass du keinen Blödsinn machst, oder ich schlage dich nieder und ziehe die Sache mit deinen Jungs alleine durch. Ist das klar?«
Mark biss die Zähne so fest zusammen, dass es wehtat. Er weigerte sich, zu antworten und erwiderte Dirks Blick mit ausdrucksloser Miene. Unauffällig versuchte er, seinen Arm freizubekommen, und testete, ob er sein Knie hochgerissen bekam, hatte aber nicht genügend Bewegungsfreiheit.
Beinahe herablassend schüttelte Dirk den Kopf. »Das ist auch eine Antwort. Wie du willst, dann eben ohne dich.« Er verstärkte den Druck und schnürte ihm wieder die Luft- und Blutzufuhr ab. Wütend sah Mark ein, dass er verloren hatte. Der Angriff war zu überraschend gekommen, und in dieser Position war er wehrlos. Er
Weitere Kostenlose Bücher