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Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Titel: Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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gewöhnlichen Knochenbrüchen.«
    »Es muss sehr schwierig sein, nicht zu wissen, was als Nächstes passiert.«
    »Das wissen auch andere Leute nicht«, erklärte ich in sachlichem Ton. »Wir haben nur mehr Notfälle zu bewältigen.«
    »Dann kann Ihre Frau vermutlich nicht arbeiten gehen, korrekt?«, fragte Adina.
    »Stimmt. Seit Willow geboren wurde, haben wir jeden Cent dreimal umgedreht.« Ich zögerte. »Und ich kann nicht behaupten, dass sich die Lage entspannt hat, seit ich im Motel lebe.«
    Adina machte sich eine Notiz. »Sean, eine Scheidung bedeutet für die meisten Leute eine finanzielle Katastrophe, und für Sie gilt das umso mehr, da Sie und Charlotte ohnehin schon von einem Gehalt zum nächsten leben. Dazu kommt die zusätzliche Belastung durch die Krankheit Ihrer Tochter. Und da gibt es auch eine böse Falle: Wenn Sie das Sorgerecht für sie haben wollen, dann heißt das, Sie werden weniger arbeiten müssen und dementsprechend auch weniger Geld verdienen. Und wenn Sie nicht arbeiten, werden die Kinder bei Ihnen sein. Das heißt, Sie werden keinerlei Freizeit mehr haben.«
    »Das ist egal«, sagte ich.
    Adina nickte. »Hat Charlotte eine Berufsausbildung?«
    »Sie ist gelernte Konditorin«, antwortete ich. »Seit Willows Geburt hat sie jedoch nicht mehr gearbeitet; aber vergangenen Winter hat sie einen Stand an unserer Einfahrt aufgemacht.«
    »Einen Stand?«
    »So was wie einen Gemüsestand, nur mit Kuchen.«
    »Wenn Sie weniger arbeiten, um sich um die Kinder zu kümmern, werden Sie dann noch die Raten fürs Haus zahlen können? Oder wird das Haus verkauft werden müssen, um zwei getrennte Haushalte zu finanzieren?«
    »Ich … ich weiß nicht.« Ersparnisse hatten wir keine mehr; so viel war klar.
    »Ausgehend von dem, was Sie mir erzählt haben, und angesichts von Willows Ausrüstung und Terminplan wäre es für alle Beteiligten sicherlich am einfachsten, wenn sie am selben Ort bleiben könnte … auch im Fall von Besuchen …« Adina schaute mich an. »Es gibt allerdings noch eine andere Option: Sie könnten bei Ihrer Familie im Haus leben, bis die Scheidung durch ist.«
    »Wäre das nicht ein wenig … unangenehm?«
    »Ja, aber es wäre auch deutlich billiger, weshalb die meisten Paare, die in Scheidung leben, das auch so handhaben. Und es ist leichter für die Kinder.«
    »Ich verstehe nicht, wie das gehen soll …«
    »Das ist eigentlich sehr einfach. Wir entwerfen einen Plan, sodass Sie im Haus sind, wenn Ihre Frau unterwegs ist, und umgekehrt. Auf diese Art können Sie beide während des Scheidungsverfahrens Zeit mit den Mädchen verbringen, und die Kosten der Haushaltsführung sind nicht größer als jetzt.«
    Ich schaute zu Boden. Ich wusste nicht, ob ich so großmütig sein konnte. Ich wusste nicht, ob ich Charlottes Anblick ertragen konnte, solange diese Klage noch lief – wahrscheinlich hätte ich gut Lust, sie für ihre Aussagen vor Gericht umzubringen. Doch andererseits würde ich da sein, solltest du jemanden brauchen, der dich mitten in der Nacht in den Arm nimmt. Ich würde da sein, wenn du die Bestätigung brauchtest, dass die Welt ohne dich noch finsterer wäre.
    »Da gibt es nur ein Problem«, fuhr Adina fort. »In New Hampshire ist es nicht üblich, dass ein Kind zum Vater kommt, besonders nicht in einem Fall wie diesem, wo das Kind besonderer Fürsorge bedarf und die Mutter sich das ganze Kindesleben über daheim um es gekümmert hat. Wie wollen Sie den Richter davon überzeugen, dass Sie das bessere Elternteil sind?«
    Ich schaute der Anwältin in die Augen. »Ich bin nicht derjenige, der auf ungewollte Geburt geklagt hat«, antwortete ich.
    Nachdem ich die Kanzlei verlassen hatte, sah die Welt irgendwie anders aus. Die Straße wirkte viel zu klar, die Farben zu kontrastreich. Es war, als trüge ich eine viel zu starke Brille, und ich bewegte mich dementsprechend vorsichtig.
    An einer Ampel schaute ich aus dem Fenster und sah eine junge Frau mit einem Becher Kaffee in der Hand die Straße überqueren. Sie bemerkte mich und lächelte. In der Vergangenheit hätte ich mich verlegen abgewandt … aber jetzt? Durfte man ein Lächeln erwidern, andere Frauen ansehen, sie wahrnehmen, wenn man den ersten Schritt getan hatte, um seine Ehe zu beenden?
    Ich hatte noch zwei Stunden Zeit, bis meine Schicht begann, und so fuhr ich zu Aubuchon Hardware. Die Ironie entging mir nicht: Ich ging im Mekka der Heim werker einkaufen, obwohl ich eigentlich gar kein Heim mehr hatte. Aber

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