Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care
von Tom Brunansky in einem Spiel, das die Sox in jener Saison auf einen Platz vor Toronto brachte.
Ich ging auch in mein Schlafzimmer und setzte mich auf Charlottes Bettseite. In dieser Nacht schlief ich auf ihrem Kissen.
Als ich am nächsten Morgen meinen Kulturbeutel packte, fragte ich mich, ob Charlotte meinen Geruch am Handtuch wahrnehmen würde, wenn sie wiederkam und sich das Gesicht im Badezimmer wusch. Würde sie bemerken, dass ich den Laib Brot und das Roastbeef gegessen hatte? Würde es sie überhaupt kümmern?
Es war mein freier Tag, und ich wusste, was ich tun musste.
In der Kirche war es um diese Zeit am Samstagmorgen ruhig. Ich setzte mich in eine Bank und schaute zu einem Buntglasfenster hoch, das wie ein blauer langer Finger den Chor hinaufragte.
Verzeih mir, Charlotte, denn ich habe gesündigt.
Pater Grady, der sich in der Nähe des Altars aufhielt, bemerkte mich. »Sean«, sagte er. »Ist mit Willow alles in Ordnung?«
Vermutlich glaubte er, ich würde nur, wenn meiner Tochter etwas passiert war, freiwillig einen Fuß in die Kirche setzen. »Es geht ihr gut, Pater. Eigentlich habe ich gehofft, Sie hätten vielleicht eine Minute Zeit für mich.«
»Sicher.« Er setzte sich in die Bank vor mir und drehte sich zu mir um.
»Es geht um Charlotte«, sagte ich langsam. »Wir haben da ein paar Probleme.«
»Ich kann gerne mit Ihnen beiden reden«, schlug der Priester vor.
»Das geht nun schon seit Monaten. Ich glaube, die Zeit des Redens ist vorbei.«
»Ich hoffe, Sie sprechen nicht von Scheidung, Sean. In der katholischen Kirche gibt es keine Scheidung. Das ist eine Todsünde. Gott hat Ihre Ehe geschlossen, nicht irgendein Standesbeamter.« Er lächelte mich an. »Dinge, die auf den ersten Blick unmöglich aussehen, werden mit einem Mal viel besser, sobald man Gott mit an Bord holt.«
»Auch Gott macht dann und wann mal eine Ausnahme.«
»Niemals. Würde er das tun, würden die Menschen eine Ehe in der Annahme beginnen, sie könnten ausbrechen, wenn es mal hart wird.«
»Meine Frau«, sagte ich rundheraus, »plant, vor Gericht auf die Bibel zu schwören und dann zu sagen, sie hätte Willow damals lieber abgetrieben. Glauben Sie, Gott möchte, dass ich mit so jemandem verheiratet bleibe?«
»Ja«, antwortete der Priester, ohne zu zögern. »Der höchste Zweck einer Ehe, nach dem Zeugen von Kindern, ist es, seinem Partner zu helfen und ihn zu unterstützen. Vielleicht sind Sie ja derjenige, der Charlotte vor Augen führen kann, dass sie sich auf dem falschen Weg befindet.«
»Das habe ich schon versucht. Ich kann es nicht.«
»Ein Sakrament – wie die Ehe – bedeutet, Gott nachzueifern und nicht mehr nur ein Leben zu führen, das von den Instinkten bestimmt ist. Und Gott gibt niemals auf.«
Das, so dachte ich bei mir, stimmte nicht ganz. Es gab viele Beispiele in der Bibel, wo Gott, anstatt etwas durchzuziehen, einfach noch mal von vorne begonnen hatte. Zum Beispiel bei der Sintflut oder Sodom und Gomorrha.
»Jesus hat das Kreuz auch nicht einfach fallen lassen«, sagte Pater Grady. »Er hat es den ganzen Weg den Berg hinaufgetragen.«
In einer Hinsicht hatte der Priester recht. Wenn ich in dieser Ehe blieb, würden entweder ich oder Charlotte irgendwann am Kreuz enden.
»Kommen Sie doch nächste Woche mal gemeinsam zu mir«, sagte Pater Grady. »Dann finden wir schon eine Lösung.«
Ich nickte, und er tätschelte meine Hand und ging wieder zum Altar.
Einen Priester anzulügen, war eine Sünde, aber das war die geringste meiner Sorgen.
Adina Nettles Büro war völlig anders als das von Guy Booker, obwohl sie offenbar gemeinsam studiert hatten. Laut Guy war Adina die Richtige, wenn man sich scheiden lassen wollte. Er hatte sie selbst schon zweimal gebraucht.
Adina hatte dick gepolsterte Sofas mit Spitzendeckchen über der Lehne. Sie servierte Tee, aber keinen Kaffee. Und sie sah wie eine freundliche Großmutter aus.
Vielleicht war das ja der Grund dafür, dass sie im Prozess für gewöhnlich bekam, was sie wollte.
»Ist Ihnen auch nicht zu kalt, Sean? Ich kann die Klimaanlage herunterdrehen …«
»Nein, alles okay«, sagte ich. Die letzte halbe Stunde hatte ich drei Tassen Earl Grey getrunken und Adina von unserer Familie erzählt. »Wir laufen immer wieder in die unterschiedlichsten Krankenhäuser, je nachdem, wo das Problem liegt«, sagte ich. »Nach Omaha fahren wir wegen der Orthopädie, nach Boston wegen der Parathormontherapie und in die hiesigen Kliniken bei
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