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Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Titel: Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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unheimlich cool, so als ob ich gar nicht bemerkte, wie dicht ich bei ihm saß und wie sehr ich seine Körperwärme spürte. »Herzlich willkommen«, sagte die Frau vorne. »Ich bin Sarah, und wenn ihr was über Bienchen und Blümchen hören wollt, dann seid ihr hier falsch. Ladys und Gentlemen, heute werden wir über Sex, Sex, Sex sprechen und über nichts anderes.«
    Hier und da wurde nervös gelacht, und mir glühten die Ohren.
    »Ja, so ist es richtig. Immer direkt zeigen, was man zu bieten hat«, sagte der Junge neben mir und lächelte dann. »Ups. Blöde Metapher.«
    Ich schaute mich um, aber er sprach eindeutig mit mir. »Jep, ziemlich blöd«, flüsterte ich.
    »Ich bin Adam«, sagte er, und ich erstarrte. »Du hast doch auch einen Namen, oder?«
    Jaja, aber wenn ich ihm den sagte, würde er vielleicht wissen, dass ich hier nichts verloren hatte. »Willow.«
    Gott, da war wieder dieses Lächeln. »Das ist ja mal ein wirklich schöner Name«, sagte er. »Er passt zu dir.«
    Ich senkte den Kopf und lief knallrot an. Wir sollten hier nur über Sex reden , nicht tätlich werden. Doch bisher hatte bei mir noch keiner eine Anmache versucht – es sei denn man zählte Hey, Freak, hast du mal ’nen Bleistift mit. Vielleicht fand Adam mich unterbewusst anziehend, weil ich so starke Knochen hatte.
    »Was, glaubt ihr, ist das größte Risiko, wenn man OI hat und Sex haben will?«, fragte Sarah.
    Ein Mädchen hob die Hand. »Dass man sich die Hüfte bricht?«
    Die Jungs hinter mir kicherten. »Tatsächlich«, sagte Sarah, »habe ich schon mit Hunderten OI -Patienten gesprochen, die sexuell aktiv sind, und der Einzige, der sich beim Sex etwas gebrochen hat, war jemand, der vom Bett gefallen ist.«
    Diesmal lachten alle.
    »Das größte Risiko für jemanden mit OI beim Sex besteht darin, dass ihr euch eine durch sexuellen Kontakt übertragbare Krankheit zuzieht, und das heißt« – sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen – »dass ihr beim Sex nicht anders seid als jemand ohne OI .«
    Adam schob mir über den Tisch ein Blatt Papier zu. Ich klappte es auf: Bist du Typ  I ?
    Ich wusste genug über die Krankheit, um zu verstehen, warum er das dachte. Es gab Menschen mit OI vom Typ  I , die ihr ganzes Leben lang nichts davon wussten. Sie brachen sich einfach nur häufiger den Arm als normale Leute. Aber es gab auch welche vom Typ  I , die sich genauso oft etwas brachen wie du. Oft waren Patienten vom Typ  I größer, und sie hatten nicht immer diese herzförmigen Gesichter wie Typ  III . Ich war normal groß; ich saß nicht im Rollstuhl; ich hatte keine verkrümmte Wirbelsäule … und ich saß in einer Veranstaltung für Kids mit OI . Natürlich musste er da glauben, dass ich ein Typ  I war.
    Ich kritzelte auf die Rückseite des Papiers und schob es zu ihm zurück: Eigentlich bin ich Zwilling.
    Er hatte wirklich schöne Zähne. Deine waren ziemlich mies – wie bei vielen OI -Kindern –, aber seine waren strahlend weiß und absolut gleichmäßig wie bei den Kinostars.
    »Was ist mit schwanger werden?«, fragte ein Mädchen.
    »Jeder mit OI  – egal, welcher Typ – kann auch schwanger werden«, erklärte Sarah. »Die Risiken variieren allerdings. Das hängt von den individuellen Umständen ab.«
    »Hätte das Baby dann auch OI ?«
    »Nicht notwendigerweise.«
    Ich dachte an das Foto, das ich in der Zeitschrift gesehen hatte, das Foto von der Frau mit Typ  III , die ein Baby in den Armen hielt, das fast so groß war wie sie. Das Problem war nicht, es zu tun; das Problem war, einen zu finden, der es mit einem tat. OI -Kongresse gab’s nicht alle Tage, und vermutlich war zu Hause jeder meilenweit der Einzige mit OI . Ich stellte mir dich in meinem Alter vor. Wenn ich es noch nicht einmal schaffte, dass mich ein Typ anguckte, wie solltest du dann – ein Winzling mit Gehhilfe oder Rollstuhl und geradezu abschreckend klug – bei einem landen? Meine Hand hob sich wie von allein, als hätte ich einen Ballon am Handgelenk. »Da gibt es nur ein Problem«, sagte ich. »Was, wenn niemand Sex mit einem haben will?«
    Anstatt des Lachens, mit dem ich gerechnet hatte, senkte sich Schweigen über den Raum. Ich war platt. War ich doch nicht der einzige Mensch in meinem Alter, der absolut sicher war, als Jungfrau zu sterben?
    »Das«, sagte Sarah, »ist eine wirklich gute Frage. Wie viele von euch hatten einen Freund oder eine Freundin, als ihr in der fünften oder sechsten Klasse wart?« Ein paar Hände zeigten

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