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Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Titel: Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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man nicht sehen kann, und dass niemand das Recht habe zu erklären, ein Leben sei es nicht wert, gelebt zu werden, nur weil eine Behinderung vorlag. Aber egal wie viel Rauch Guy den Geschworenen in die Gesichter blies, ich würde sie wieder auf den richtigen Weg führen und daran erinnern, dass es hier »nur« um einen Kunstfehler ging, für den der Arzt zur Rechenschaft gezogen werden sollte.
    Nebenbei war ich mir der Ironie bewusst, die darin lag, dass ich für diese Geschworene das Recht auf medizinische Privatsphäre verteidigte. Denn gäbe es das Recht nicht, dann wären Patientenakten nicht unter Verschluss und ich hätte den Namen meiner biologischen Mutter schon vor Monaten gekannt. So jedoch hing ich nach wie vor in der Luft und wartete auf Neuigkeiten von Maisie und dem Familiengericht in Hillsborough County.
    »Sie können sich ruhig wieder setzen, Miss Gates«, sagte der Richter. »Und was Sie betrifft, Mr. Booker … Wenn Sie noch einmal so eine Frage stellen, werde ich Sie wegen Missachtung des Gerichts belangen.«
    Guy zuckte mit den Schultern. Er hatte seine Befragung beendet, und wir beide traten wieder an die Richterbank. »Die Klage hat keinerlei Einwand gegen Mrs. Cooper«, sagte ich. Guy stimmte ebenfalls zu, und der Richter rief die nächste potenzielle Ge­schworenen auf.
    Ihr Name war Mary Paul. Sie hatte ihr graues Haar zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, trug ein formloses blaues Kleid und flache Schuhe. Sie sah aus wie die typische Großmutter, und sie lächelte Charlotte freundlich an, als sie in den Zeugenstand trat. Das , dachte ich, fängt ja vielversprechend an.
    »Miss Paul, hier steht, Sie seien in Rente.«
    »Ich weiß nicht, ob in Rente das richtige Wort ist …«
    »Was haben Sie früher denn gemacht?«, fragte ich.
    »Oh«, sagte sie, »ich war eine Barmherzige Schwester.«
    Das würde ein sehr, sehr langer Tag werden.

Sean
    Als Charlotte endlich von der Geschworenenwahl nach Hause kam, hattest du mich gerade beim Scrabble vollkommen fertiggemacht. »Wie ist es gelaufen?«, fragte ich, obwohl ich es ihr bereits ansah. Sie sah aus, als wäre sie von einem Lkw überfahren worden.
    »Sie haben mich alle angestarrt«, sagte sie, »als hätten sie so etwas wie mich noch nie gesehen.«
    Ich nickte. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, wirklich nicht. Was erwartete sie denn?
    »Wo ist Amelia?«
    »Oben. Sie wird gerade eins mit ihrem iPod.«
    »Mom«, hast du gesagt, »möchtest du mitspielen? Du kannst noch mitmachen, auch wenn du den Anfang verpasst hast.«
    In den acht Stunden, die ich heute bei dir gewesen war, war es mir nicht gelungen, das Thema Scheidung anzusprechen. Wir waren in den Zooladen gefahren und hatten zugesehen, wie eine Schlange eine tote Maus verschlang. Wir hatten uns einen Disneyfilm angeschaut. Wir waren in den Supermarkt gefahren und hatten Spaghetti gekauft. Kurz gesagt, wir hatten einen perfekten Tag miteinander verbracht. Ich wollte nicht derjenige sein, der das Licht in deinen Augen zum Verlöschen bringt. Vielleicht hatte Charlotte gerade deshalb vorgeschlagen, dass ich es dir beibringen sollte. Und vielleicht schaute sie mich jetzt auch darum seufzend an. »Das ist nicht wahr, oder?«, sagte sie. »Sean, inzwischen sind es schon drei Wochen.«
    »Es war einfach nie der richtige Zeitpunkt …«
    Du hast deine Hand in den Buchstabenbeutel gesteckt. »Wir können nur noch Wörter mit zwei Buchstaben legen«, hast du gesagt. »Daddy hat es mit ›Oz‹ versucht, aber das ist ein Ort und deshalb nicht erlaubt.«
    »Es wird nie einen richtigen Zeitpunkt dafür geben«, sagte Charlotte und drehte sich zu dir um. »Liebling, ich bin wirklich fix und fertig. Darf ich heute mal beim Scrabble aussetzen?« Sie ging in die Küche.
    »Ich bin gleich wieder zurück«, sagte ich zu dir und folgte Charlotte. »Ich weiß, ich habe nicht das Recht, dich darum zu bitten, aber … aber ich möchte gerne, dass du dabei bist, wenn ich es ihr sage. Ich halte das für wichtig.«
    »Sean, ich hatte wirklich einen furchtbaren Tag …«
    »Und das würde ihn noch schlimmer machen, ich weiß.« Ich schaute ihr in die Augen. »Bitte.«
    Wortlos ging sie mit mir wieder ins Wohnzimmer zurück und setzte sich an den Tisch. Du hast sie freudig angestrahlt. »Dann willst du also doch mitspielen.«
    »Willow, deine Mom und ich, wir müssen dir etwas sagen.«
    »Du wirst wieder richtig nach Hause kommen? Ich wusste es. In der Schule hat Sapphire erzählt, als ihr Vater ausgezogen

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