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Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care

Titel: Zerbrechlich - Zerbrechlich - Handle with Care Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Picoult
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in ihren Alltag zurückgekehrt wären. Schließlich rief der Richter uns zur Richterbank, um mit uns zu besprechen, ob jemand entlassen werden sollte. Am Ende wurden zwei Geschworene wieder nach Hause geschickt: ein tauber Mann und eine Frau, die ihre Zwillinge unter der Obhut von Piper Reece auf die Welt gebracht hatte.
    Damit blieb ein Pool von achtunddreißig Personen, und denen wurde der Fragebogen ausgehändigt, an dem Guy Booker und ich für Wochen gearbeitet hatten. Aufgrund ihrer Antworten würden wir uns einen Eindruck von den Leuten verschaffen und sie entweder direkt streichen oder noch eingehender befragen. Die Fragen waren ein komplexes Geflecht und wurden immer von den Anwälten beider Seiten gemeinsam entworfen. So hatte ich zum Beispiel gefragt:
    Haben Sie kleine Kinder? Falls ja, war deren Geburt eine positive Erfahrung für sie?
    Machen Sie irgendeine ehrenamtliche Arbeit? (Jemand, der ehrenamtlich in einer Frauenberatungsstelle arbeitete, wäre toll für uns; jemand, der in einem kirchlichen Heim für unverheiratete Mütter tätig war, weniger …)
    Haben Sie oder ein Familienmitglied je einen Prozess angestrengt? Waren Sie oder ein Familienmitglied je Beklagte in einem Prozess?
    Guy hatte hinzugefügt:
    Glauben Sie, dass Ärzte Entscheidungen im besten Interesse ihrer Patienten treffen sollten, oder sollten sie ihnen die Entscheidung selbst überlassen?
    Haben Sie persönliche Erfahrungen mit Behinderungen oder mit behinderten Menschen?
    Das waren allerdings die leichten Fragen. Wir wussten beide, dass dieser Fall davon abhing, wie viele von den Geschworenen aufgeschlossen genug waren, um das Recht einer Frau auf Abtreibung zu verstehen. Aus diesem Grund wollte ich keine Pro-Lifer in der Jury sehen, während Guys Verteidigung stark von Abtreibungsgegnern profitieren würde. Wir hatten beide die Frage einbringen wollen, Sind Sie für oder gegen Abtreibung? , aber der Richter hatte sie nicht zugelassen. Nach drei Wochen Diskussion hatten Guy und ich die Frage schließlich wie folgt umformuliert: Haben Sie unmittelbare Erfahrungen mit Abtreibung, egal, ob auf persönlicher oder professioneller Ebene?
    Bei einem Ja als Antwort auf diese Frage konnte ich versuchen, die betreffende Person streichen zu lassen. Bei einer negativen Antwort wiederum würden wir während der Vorvernehmung der Geschworenen vorsichtig um diesen Punkt herumschleichen.
    Und genau an diesem Punkt standen wir nun. Nach Durchsicht der Fragebögen hatte ich sie in zwei Stapel aufgeteilt: einen mit Leuten, die ich gerne in der Jury sehen würde, und einen weiteren mit Leuten, die ich lieber nicht als Geschworene haben wollte. Richter Gellar würde jeden Geschworenen zur mündlichen Befragung in den Zeugenstand rufen, und Guy und ich konnten den Betreffenden entweder mit einer Begründung ablehnen oder ihn akzeptieren – es sei denn, wir legten ein unbegründetes Veto ein, was jeder von uns insgesamt dreimal tun durfte. Das Problem war zu wissen, wann man dieses Veto einsetzen sollte; schließlich konnte später eine noch weit unangenehmere Person kommen.
    Die Geschworenen, die ich für Charlotte wollte, waren Hausfrauen, die alles für ihre Familie gaben, ohne sich je zu beschweren, Eltern, deren Leben sich ausschließlich um ihre Kinder drehte, Soccer-Moms, Elternratsmitglieder, Hausmänner, Opfer häuslicher Gewalt, die das Unerträgliche ertrugen. Kurz gesagt: Ich wollte zwölf Märtyrer.
    Bis jetzt hatten Guy und ich drei Leute befragt: einen Studenten der UNH , einen Gebrauchtwagenhändler und eine Kantinenangestellte einer Highschool. Ich hatte mein erstes Veto für den Studenten gebraucht, nachdem ich erfahren hatte, dass er der Vorsitzende der Jungen Republikaner auf dem Campus war. Nun saß die vierte potenzielle Geschworene vor uns, eine Frau mit Namen Juliet Cooper. Sie war Anfang fünfzig, ein gutes Alter für eine Geschworene, denn das bedeutete Reife und keine hitzköpfigen Meinungen. Sie hatte zwei Kinder im Teenageralter und arbeitete in der Telefonvermittlung eines Krankenhauses. Als sie im Zeugenstand Platz nahm, versuchte ich, es ihr mit einem breiten Lächeln so angenehm wie möglich zu machen. »Danke, dass Sie heute hier sind, Mrs. Cooper«, sagte ich. »Sie arbeiten also außer Haus. Ist das korrekt?«
    »Ja.«
    »Wie geht das mit der Kindererziehung?«
    »Als sie noch klein waren, habe ich nicht gearbeitet. Ich hielt es für wichtig, daheim bei ihnen zu sein. Erst als sie auf die Highschool kamen, habe ich

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