Zerbrochen: Geliebte Kreatur der Nacht 2 (German Edition)
immer noch nassen Hose, die achtlos auf dem Boden lag, genau wie mein blutverschmiertes Hemd und meine Schuhe. Aimée hatte mir eine SMS geschrieben, dass sie im Penthouse auf mich wartete.
Gerade zog ich meine Schuhe an, als die Tür sich öffnete und Hyazinthe eintrat. Er lächelte mich an und kam zu mir. Bei seinem Anblick musste ich schlucken, er war zwar nicht besonders groß, aber wirklich ein Bild von einem Mann. Irgendwie hatte er etwas von einem griechischen Gott.
»Wenn du Hunger hast, Julien...« Er setzte sich neben mich und neigte den Kopf zur Seite. Seine weißer Hals zeigte sich aufreizend und sein verführerischer Geruch drang mir in die Nase, aber ich schüttelte den Kopf. »Nein, Hyazinthe«, meinte ich bestimmt. »Das musst du nicht tun. Gestern Nacht, das war... ein Ausrutscher, ich war nicht Herr meiner Gefühle. Auf diese Weise musst du mir nicht dienlich sein.« Ich nahm sein Kinn in meine Hand und blickte in seine Augen. Sie waren wunderschön und ich konnte nicht anders und gab ihm einen Kuss.
»Madame Ducret lässt ausrichten, dass du kommen und gehen kannst, wie es dir beliebt und dass ich dir persönlich zur Verfügung stehe«, entgegnete er, als ich ihn wieder losließ.
»Gut«, nickte ich lächelnd.
»Ich...«, zögerte Hyazinthe, mir immer noch in die Augen schauend, bevor er dann forfuhr: »Ich fand die gestrige Nacht schön. Ich will mehr von dir, Julien.«
Bei seinen Worten lachte ich leise, »Keine Sorge Hyazinthe, du wirst noch mehr von mir bekommen.« Ich sog genüsslich seinen Duft ein, »Mmmh... Bei deinem Anblick und deinem Duft fällt es mir sehr schwer, dir zu widerstehen, doch ich habe etwas zu erledigen und muss in die Stadt. Kannst du mich fahren?«
»Natürlich. In zehn Minuten werde ich mit dem Wagen am Eingang auf dich warten«, antwortete er lächelnd.
»In Ordnung.«
Hyazinthe sah mich noch einen Moment mit unergründlichen Augen an, dann stand er hastig auf und verließ den Raum.
Nachdenklich schaute ich in das knisternde Kaminfeuer. Eine Sache stand mir nun bevor, vor der ich Angst hatte, denn ich wusste nicht, wie es Enden würde. Ich würde gleich Aimée wiedersehen und hoffte, dass ich die Kraft hatte, mein Vorhaben auszuführen.
9
Hyazinthe fuhr mich zum Penthouse. Dort angekommen stieg ich aus und sagte ihm, dass er auf mich warten solle, es würde aber eine Weile dauern. Ich betrat das Gebäude, ging zum Aufzug, fuhr hinauf und stand dann vor meiner Eingangstür mit dem Schlüssel in der Hand.
Sie war da! Ich vernahm ihren Herzschlag, ihren Geruch und hörte ihre leisen Schritte in der Wohnung. Nervös stand ich einen Moment lang vor der Tür. Mein Atem ging schneller, denn ich wusste nicht, wie wir reagieren würden, wenn wir uns endlich wiedersahen, andererseits hätte ich am liebsten auf dem Absatz kehrt gemacht. Tief holte ich Luft, steckte den Schlüssel ins Schloss, öffnete die Tür und trat ein.
Aimée kam zur Tür gelaufen, blieb stehen und sah mich mit großen Augen an. Ich blickte zu ihr während die Tür hinter mir ins Schloss fiel. Keiner von uns rührte sich oder sagte ein Wort. Es schien wie eine kleine Ewigkeit, bis wir aufeinander zuliefen und uns um den Hals fielen. »Aimée«, flüsterte ich und fühlte mich das erste Mal in diesen Tagen wieder vollständig glücklich.
»O Julien«, raunte sie und schlang ihre Arme ganz fest um mich.
Ich verbarg mein Gesicht in ihrem Haar, sog ihren Duft ein, fühlte ihren warmen Körper an meinem und wollte sie am liebsten nie mehr loslassen. Jetzt erst merkte ich, wie sehr sie mir doch gefehlt hatte. Sanft rieb ich meine Wange an ihrer, sie drehte ihren Kopf und unsere Münder trafen sich zu einem hungrigen Kuss.
Aimée ging mir durch und durch. Ihre heißen Lippen, die meine liebkosten, ihre Finger in meinem Haar, ihre süße Stimme, die immer wieder meinen Namen wisperte. Jede Faser meines Untoten Körpers sehnte sich nach ihr.
Irgendwann endete unser Kuss, ich legte meine Stirn gegen ihre und raunte: »Meine kleine Aimée...«
Sie löste sich von mir und hielt mein Gesicht in ihren Händen. »Ich bin ganz schön sauer auf dich, weil du mich manipuliert hast«, meinte sie, jedoch ohne ernsthaft wütend zu sein.
Ich lächelte sie an und sie schenkte mir im Gegenzug ebenfalls ein strahlendes Lächeln. »Ich weiß ja, dass es nur zu meinem Besten war. Trotzdem...«
Ich küsste ihre Stirn und entgegnete: »Und ich bin wütend, weil DU ihn nach Paris geholt hast. Weißt du eigentlich, was
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