Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
nicht einmal mehr Falsch von Richtig unterscheiden, wie sollte er da wissen ob ... Wenn sie aber doch schwanger wäre und sein Kind, den nächsten Kronprinzen, unter ihrem Herzen trüge ... Sie wäre sein. Für immer. Mit diesem Gedanken entzündete sich ein egoistischer Funke in seinem Herzen, der sich eine Empfängnis wünschte, sie sogar herbeisehnte.
Von seinem Egoismus entsetzt, versuchte er diese Gedanken und Gefühle abzuschütteln. Er hatte Wichtigeres zu tun. Malhim musste herausfinden, wer sie verraten hatte. Er musste sie aus diesem Wald führen und das Amulett sicher mit samt der Tochter der Diplomatin zu den Airen bringen. Nur so konnte er ihr Vertrauen gewinnen und den Traum seines Vaters, eine friedliche Verbindung zwischen den Senjyou und den Airen, erfüllen. Er konnte und wollte nicht mehr zurück. Es waren schon zu viele gestorben. Malhim würde nicht zulassen, dass ihr Opfer vergebens war. Seine Augen fielen zu. In dieser Nacht träumte er von schallendem Gelächter und wunderschönen roten Harren mit denen der Wind liebevoll spielte.
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Phynissia hatte in ihrer Welt gesucht, überall. Sie konnte das Kind nicht finden. Die Königin der Seraflyn fühlte sich müde, alt und gebrechlich. Wo konnte es nur sein? Wo war das Kind der Zerstörung? Ein Wesen von solcher Macht durfte nicht auf Erden wandeln, in keiner Dimension. Mit Schaudern dachte sie an das letzte Mal, als ein solch mächtiges Wesen das Licht der Welten erblickt hatte. Damals war ihr Volk beinahe vollkommen ausgelöscht worden und mit ihm die Magie.
Ihre Gesichtszüge verhärteten sich. Sie würde eine solche Tragödie, wie vor 2000 Jahren, nicht ein zweites Mal dulden. Phynissia war mit den wenigen Überlebenden vor den schädlichen Einflüssen der Menschheit in eine andere Dimension geflohen. Um ihre Kinder in Ruhe und Frieden aufziehen zu können, auf das ihr Volk wieder gedeihe und mit ihm die Magie. Sie würde die Wiederholung einer solchen Katastrophe um jeden Preis verhindern. Phynissia musste sich konzentrieren, alle Möglichkeiten noch einmal durchgehen.
Sie hatte alles abgesucht, es war nicht in dieser Dimension, das stand fest. Sie hatte jede Ecke durchforstet, keine hier existierende Energie war nur annähernd stark genug. Es blieb nur noch eine Möglichkeit. Sie hatte die Torheit ihrer Tochter unterschätzt. Trauer erfüllte Phynissias Herz. Hatte sie es wirklich in jene Dimension geschickt? Sie wollte es nicht glauben, aber es gab nur zu jener Welt eine direkte Verbindung. Die Isolation ihres Volkes war fast perfekt gewesen. Lange starrte sie gedankenverloren in die goldene Schale gefüllt mit Wasser vor sich.
Phynissia war schon so lange von der anderen Dimension getrennt, dass sie keinerlei Gefühl mehr für jene Welt hatte. Sie brauchte eine Verbindung. Jemand der sich dort gut auskannte. Sie konnte nicht leugnen, dass ihr Herz bei dem Gedanken einen Sprung machte: ER kannte sich aus. Wenn er noch lebte, wüsste er über alles Bescheid, was in dieser Welt vor sich ging. Es war schon so lange her. Damals hatte er sie verzaubert und sie spürte, dass ein Teil von ihr immer noch an ihm hing, auch nach all dem, was er getan hatte.
Die Königi n der stolzen Seraflyn fühlte sich wieder wie das kleine dumme verliebte Mädchen, dass sie damals gewesen war. Für ihn hätte sie alles getan. Nein, für ihn HATTE sie alles getan. Sie schloss die Augen für einen Moment und atmete tief ein und aus. Sie musste sich beruhigen. Sie war kein junges Mädchen mehr und sie wusste jetzt, dass jede Entscheidung und jede Tat Konsequenzen nach sich zog.
Sie war nicht mehr geblendet von einem wunderschönen Bild, das er ihr vorzeichnete. Er würde sie nicht mehr für seine Ziele missbrauchen, das würde sie nicht zulassen. Damals war Phynissia ihm hörig gewesen, hatte alles für ihn getan und in ihrer dummen Verliebtheit beinahe den Untergang aller Magie für jede Zeit und jede Dimension heraufbeschworen.
Sie hatte an die Liebe und an das Echte und Wahre in ihren Gefühle zu ihm geglaubt ... So wie Hellina es jetzt tat und wie sie hatte Phynissia ein Wesen in der Überzeugung geboren der Welt den Frieden zu bringen. Ein Wesen aus purer Macht. Für ihn, für seinen Traum des ewigen Friedens. Doch sein Traum war nicht der Frieden gewesen, sondern die unendliche Macht.
Mit aller Kraft, die ihr und dem Seraflyn zur Verfügung stand , hatte sie es gebannt. Es ... Ihr Kind, das Kind des Lichts und der Dunkelheit, beider Kräfte Herr,
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