über ihnen schloss. Die Magie der Gegenseite brach zusammen und nur noch eine Person war auf dem Schlachtfeld zu sehen. Ihre Mutter. Da durchfuhr es sie wie ein Schlag.
Ihre Mutter hatte nicht nur ihre eigene Tochter angegriffen, sie hatte Molly ermordet.
Ermordet hallte es in ihrem Kopf wider. Serena empfand WUT und konnte sich dem Wunsch, ihre Mutter dafür zur Rechenschaft zu ziehen, nicht erwehren. Sie empfand den brennen Wunsch nach RACHE, der genährt wurde von dem Bild von Erde, von Mollys Grab und der Vorstellung, wie Mollys Leichnam unter der Erde langsam vor sich hin rottete.
Dann kam sie zu der Szene, mit dem ihre Reise begonnen hatte. Sie lag reglos am Boden und über ihr Malhim. Er hatte sich über sie hergemacht, als sie willenlos gewesen war. Sie empfand SCHAM und WUT. Sie hatte ihm VERTRAUT und er hatte sie VERRATEN.
Da verstand sie, dass dem Verrat das Vertrauen vorging. Aber war Vertrauen falsch? War es falsch zu glauben, dass jemandem einem nichts tut, dass man schwach sein konnte ohne Stärke zu provozieren? Er hatte eine Schwäche bei ihr gesehen und sie dazu benutzt sein Verlangen zu stillen.
Befremdliche Blicke, die er ihr zugeworfen hatte, die leichten fast beiläufigen Berührungen, die zunahmen, als sie sich nicht dazu äußerte. Wie er bei jeder Gelegenheit ihre Nähe suchte. Jetzt verstand sie es. Sie verstand, dass er für sie VERLANGEN empfand und diesem nachgeben hatte.
Und sein Unvermögen ihr oder Mikhael direkt in die Augen zu sehen, zeugte davon, dass er wusste, dass er nicht rechtens gehandelt hatte. Zeugte von Scham.
Dann riss die Verbindung ab. Serena konnte nicht sagen, dass sie darüber all zu traurig war. All diese Empfindungen auf einmal. Sie wusste nicht was sie denken sollte und noch weniger, was sie fühlen sollte, ob es überhaupt wünschenswert war zu fühlen. Sie sehnte sich nach der Zeit ohne Gefühle zurück. Hätte sie die Macht, hätte sie ihr Herz verschlossen. Für immer.
An den Baum gelehnt, die Hände auf ihrem Bauch schlief sie ein und träumte von rosa lila gestreiften Einhörnern.
Ende Buch I – Fortsetzung in Band II: Bastarde
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