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Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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Blau ihrer Augen nahm die Farbe eines tiefen, klaren Sees an. Er spürte wie das Blut in seinen Kopf schoss und seine Wangen sich leicht röteten. Fasziniert von dem Farbwechsel seiner Haut, strich sie im über die Wange. In dem Moment eines Herzklopfens nahm er ihre Hand in seine, zog sie an sich heran und berührte federleicht ihre Lippen mit seinen. Ganz seichte und nur für einen kurzen Augenblick. Ihre Lippen waren weich und zart und öffneten sich leicht für ihn.
    Dann umschlang er sie mit seinen starken Armen und drückte sie fest an sich.
    „Du lebst!“, flüsterte er ihr leise ins Ohr. In einem Traum wollte er sie für immer so im Arm halten, von allem abschirmen und den Engel, der in gerettet hatte, mit niemandem teilen. Doch dann ließ ein lauter Aufschrei die schöne in allen Farben des Regenbogens glitzernde Seifenblase zerplatze. Aira sprang Serena von hinten an, während Tränen ihr über das kleine grobe Gesicht liefen.
    Serena drehte sich zu Aira um, wuschelte ihr über den Kopf und nahm sie zärtlich in den Arm, hob sie ein wenig von sich weg und betrachtete das kleine Airenmädchen. Wärme breitete sich in ihren Herzen aus und ließ wieder ihre Fingerspitzen prickeln. Serena fühlte sich wohl und geborgen, umgeben von Personen, die sie mochte und die sie mochten. Sie fühlte sich GLÜCKLICH und empfand FREUDE. Zum ersten Mal in ihrem Leben verstand sie ... Nein, mehr noch empfand sie.
    Sie hatte solange ihre Hand danach ausgestreckt und immer nur ins Leere gegriffen. Jetzt, in diesem Moment, verstand sie. Es war so simpel und natürlich. Wie hatte sie es je nicht verstehen können? Lächeln, die Wärme des Herzens, das Licht der Augen, das sie immer so fasziniert und gefangen genommen hatte. Das Gefühl die Seele dehne sich aus, um den Gegenüber zu erreichen, um einen Teil von ihm zu einem Tel von sich zu machen und ein Teil von ihm zu werden. So einfach, so natürlich.
    Was war nur passiert? Wo war diese Leere, das schwarze Loch in ihr, wo war die Stille? Alles an ihr fühlte sich seltsam an. So anders. Alles war intensiver. Die Farben schienen kräftiger, die Klänge der Natur klarer, als hätte jemand einen grauen Schleier von ihr genommen. Sie fühlte sich lebendig, ihre Lippen und ihre Fingerspitzen prickelten, ihre Nase tickelte und der Wind in ihren Haaren flüsterte ihr Worte der Freiheit zu.
    Sie schaute sich um und entdeckte die anderen. Nicht weit von ihnen waren Mof und Aragar dabei ein Feuer zu machen. Sie winkten ihr fröhlich zu, als spürten sie ihren Blick auf sich. Serena winkte mit einem erwiderten Lächeln zurück. Garif brachte Wild und Salmon sammelte nicht weit von ihnen entfernt Früchte, Wurzeln und Pilze fürs Frühstück. Haril saß bei Malhim über einer seiner Karten gebeugt. Und, und ... Und ...
    Es fehlte jemand. Die Erinnerung kam wie ein Schlag zurück, spülte wie eine Welle das Licht und die Wärme aus ihrer Seele. Bohrte sich in ihr Hirn, Herz und Magen. Bilder schossen ihr durch den Kopf. Molly am Boden in einer Blutlache liegend. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihr Mund halb geöffnet.
    „Deine himmelblauen Augen versprachen mir Freiheit und die hast du mir gegeben“ , hallte es in Serenas Kopf. Der Schmerz in der Brust wurde unerträglich, Serena schlug die Hände über den Kopf zusammen, krallte sich mit den Händen in ihrem Haar fest und schrie mit weit aufgerissenen Augen.
    In dem Moment wo der klare See sich in ein stürmisches Meer der Schmerzen verwandelte, brach Mikhaels Herz entzwei.
    „Es tut so weh ... Molly ... Molly es tut mir leid“, stammelte Serena, als sie sich vor Schmerzen in Mikhaels Armen wand. TRAUER, SCHMERZ und SCHULD überfluteten ihren Körper und Geist, ließen nichts von dem warmen Licht zurück, was sie kurz zuvor noch erfüllt und jeden Winkel ihres Seins ausgefüllt hatte. Ihr Geist versuchte sich hinter die gewohnte Mauer zurückzuziehen, suchte nach der Stille und dem schwarzen Loch. Aber es gab keine Mauer mehr. Es gab kein Versteck mehr und keine Stille. Jemand hatte ihre Mauer niedergerissen und ihre Seele lag blank und wehrlos da. Erdrückt von dem Schmerz und der Schuld. Tränen liefen ihre Wangen herunter, das Atmen fiel schwer, ihr Körper krampfte sich zusammen und schüttelte sich.
    „Schsch...“, machte Mikhael und nahm sie in den Arm, sein Herz in Scherben vor sich liegend, musste er stark sein, stark für sie.
    „Ganz ruhig. Es war nicht deine Schuld.“ Sie klammerte sich an ihn wie eine Ertrinkende an

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