Zerfleischt - Der ultimative Thriller
zertrümmerten Rippen und Speere stachen durch weiche, weiße Unterbäuche.
Und dann … Stille.
Nichts als Leichen und Teile von ihnen.
Am Boden krümmten sich noch immer zerhackte Opfer.
Und die Sieger, blutbeschmiert und nach Fleisch stinkend, erhoben sich von ihrer Beute und heulten den Opfermond hoch oben an. Angie spuckte Blut und begutachtete den Schauplatz des Gemetzels. Drei aus dem Rudel des Jungen waren weggerannt, aber die anderen waren alle geschlachtet worden. Angie bemerkte, dass sechs ihrer eigenen Leute tot waren und fünf weitere tödlich verwundet.
Kathleen Soames hatte bereits die Genitalien eines Jungen gegessen, wie es ihre Art war. Dann hatte sie ihn ausgenommen und wälzte sich jetzt in seinem Blut und seinen Eingeweiden, um sich mit der Beute zu parfümieren. Andere Stammesmitglieder machten es ihr nach.
Das Herz fassten sie nicht an.
Angie schnitt mit ihrem Messer die Brust des Jungen auf, zerriss Muskeln und brach mit ihren bloßen Händen Rippen auseinander. Sie schlitzte die Arterien durch und schnitt das Herz aus seiner Schutzmembran. Während die anderen sie mit beinahe religiöser Ehrfurcht beobachteten, biss sie tief hinein und spürte, wie die Kraft seines Besitzers zu ihrer Kraft wurde.
Die Cleverness des Jungen war jetzt ihre eigene.
Wie ein Jäger das Fleisch eines Wolfes verschlingt, um dessen Bösartigkeit aufzunehmen, so aß sie das blutige Herz des Jungen, riss mit ihren geschärften Zähnen Streifen ab und genoss jede Geschmacksnuance und jedes Gewebe. Sie aß mit einer mystischen Begeisterung, während sie seinen Geist spürte, der mit jedem Biss in sie eindrang.
Als sie fertig war, ging sie zu den tödlich Verwundeten und schlitzte einem nach dem anderen die Kehle durch. Krieger mussten auf diese Art sterben. Nicht langsam, wie ein Schwein im Stroh, sondern mit dem Mund voller Blut und mit einer leuchtenden, stählernen Erinnerung des Tötens.
Als sie vor ihrem Stamm stand und nach anderen Rudeln Ausschau hielt, die versuchen könnten, ihre Beute zu stehlen, nahmen sich ihre Jäger Knochen und Ohren und Körperteile als Trophäen mit. Eine Frau fertigte eine Halskette aus Vaginas an, die sie abgeschnitten hatte und dann an eine Perlenkette um ihren Hals befestigte. Köpfe wurden abgehackt und auf Besenstiele gespießt.
Kathleen Soames, deren zuvor rot und grün gestreifter Körper nun komplett rot glänzte, stand an Angies Seite und wägte die Nacht ab. Für sie war Töten nicht nur rituell und notwendig, sondern beinahe sexuell. Sie schöpfte ihre Kraft aus dem Auslöschen von Leben, aus dem Blut ihres Opfers, das sie hinunterspülte, aus den ausgewählten Resten, von denen sie sich dann ernährte. Sie stellte einen fürchterlichen Anblick dar, während sie so dastand und das Blut immer noch von ihr heruntertropfte. Die Stöcke und abgenagten Knochen, die in ihr Haar geflochten waren, und der Knochen, den sie durch ihre Nase geschoben hatte, schimmerten im Mondlicht.
Da sie die Winkel ihres Mundes weiter aufgeschlitzt hatte und dieser jetzt länglicher war, grinste sie mit ihrem Zahnfleisch und ihren Zähnen.
»Genug«, sagte Angie zu ihrem Stamm, der sich nun erhob von dem Feld aus Blut, Knochen, Gliedmaßen und Rümpfen.
Die Männer urinierten auf die Überreste, damit alle die Strafe der Wilderei im Stammesrevier verstehen würden. Die Frauen hockten sich nahe an die Stelle heran, auf die die Männer uriniert hatten, und pissten selbst auf den Boden.
Dann schritt Kathleen Soames mit einem verfaulenden Kopf auf einem Besenstiel voran und sie verschwanden gesättigt und zufrieden von den Angeboten der Mutter hoch droben in der Nacht.
67
Fass mich bloß nicht an! Wag es ja nicht mich anzufassen!
Einer von ihnen war jetzt auf Macy aufmerksam geworden. Ein bulliger Kerl, er stank nach Exkrementen, sein rechteckiges Gesicht und sein Körper waren mit etwas verkrustet, das Schlamm, getrocknetes Blut und geronnenes Fett gewesen sein musste. Im flackernden Licht des Feuers konnte sie wirklich nur den Schimmer seiner gefletschten Zähne sehen und seine Augen, die wie zwei blutige Löcher aussahen.
Er stand da und beobachtete sie, während seine Füße mitten in der Blutpfütze standen, die so ziemlich alles darstellte, was von der schreienden Frau übrig geblieben war, nachdem die Wilden ihre Überreste weggezerrt hatten. Macy wusste, dass es nicht so weiterging. Sie würden sie nicht ewig ignorieren. Sie versuchte ruhig zu sein, keine Aufmerksamkeit auf sich
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