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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Straße war voller zerfleischter Leichen, Menschen und Hunde – überall Leichenteile, Blut und Haare und Gedärme. Ein paar Wilde verschlangen rohe Fleischbrocken, manche kämpften um saftige Schulterstücke. Die übrig gebliebenen Hunde machten sich an den Toten zu schaffen. Nur das Stöhnen der Verwundeten und das Winseln von verendenden Hunden waren zu hören.
    Die vom Rudel des Barons noch übrig geblieben waren – besiegt, blutend und erschöpft – stiegen über die Leichen, rutschten auf Blut und Spiralen von Eingeweiden aus.
    Sie versammelten sich an der Seite des Barons.
    Obwohl er zerbissen und blutüberströmt war und sein gesamter Körper von heftigen Schmerzen gepeinigt wurde, hatte er sich niemals zuvor so freudig lebendig gefühlt.

78
    Sie sind im Dunkeln, Louis. Überall um dich herum. Schleimige grässliche Wesen, die Kinder fressen, die ihre Zähne an Knochen schärfen und ihre Höhlen mit Menschenhaut schmücken. Wach auf! Wach auf, du blöder Idiot, du bist in der Kannibalenküche, du bist in der Ogerhöhle, du bist in dem muffigen, verfault riechenden Keller der bösen Hexe und ihrer bösen Brut …
    Louis öffnete die Augen und kämpfte gegen den Schlaf. Er hatte längst aufgegeben. Er war geschlagen, geschnitten, durch die Straßen gezogen, von einem Höhlenmädchen trocken gefickt und dann von ihrer Mutter vollgepisst worden. Für ihn schien es nicht mehr viel zu geben, für das es sich zu leben lohnte, weil die Welt sich in die eigene Hose geschissen hatte und er hier der Gefangene dieser verdammten Gestalten war.
    Aber er öffnete seine Augen.
    Etwas tropfte in sein Gesicht. Kühl, feucht. Es tropfte schon wieder. Er sah nach oben und da, von den Dachsparren herunter, hing die Leiche eines Mannes … ein Teil eines Mannes eigentlich. Seine Beine waren nirgends zu sehen. Er hing mit dem Kopf nach unten, angekettet und ausgeweidet, grauenhaft bleich. Und was in Louis’ Gesicht getropft war … war etwas, das aus einer seiner leer gefressenen Augenhöhlen sickerte.
    Louis schreckte zurück und wandte sich ab, so gut er es mit gefesselten Knöcheln und Handgelenken vermochte.
    Er schaute sich um.
    Die Mutter – von der er jetzt vermutete, dass es Maddie Sinclair war, obwohl sie so stark degeneriert war, dass es zuerst schwer zu erkennen war – war nirgends in Sicht. Ihre Töchter, deren Namen Louis nicht mehr einfielen, waren auch nicht hier.
    Die Luft roch widerlich, schwer, moschusartig: der rohe Viehgeruch der Frauen. Die Art von Geruch, den man mit der vollgeschissenen, blutüberströmten, mit Knochen übersäten Höhle eines Wolfsrudels in Verbindung bringen könnte.
    Aus zehn Minuten, in denen er ruhig dalag, wurden 20 und er weigerte sich, sich irgendwelche Hoffnungen zu machen, dass sie ihn verlassen hatten. So viel Glück konnte er nicht haben. Er wartete. Er atmete. Er versuchte an etwas ganz anderes zu denken, versuchte so zu tun, als rieche er die Pisse der Frau auf ihm nicht.
    Etwas biss in seinen Knöchel.
    Er zuckte zusammen und ein Nagetier flitzte davon. Eine Ratte?
    Es musste eine gewesen sein. Das Tier war zu groß, um etwas anderes zu sein. Louis schaute sich im Keller um. Wäre er ein Anthropologe gewesen, hätte er das urzeitliche Elend der Urmenschen würdigen können. Aber er würdigte es keinesfalls. Knochen und Tierhäute, menschliche Überreste, Leichen und Teile davon, die von den Dachsparren hingen. Ein Beutel – was ein menschlicher Magen gewesen sein musste, der mit etwas vollgestopft und zugenäht worden war – hing an einem Dreifuß über dem Feuer.
    Widerwärtig, es gab dafür kein anderes Wort.
    Mit den ganzen Kisten und Säcken und dem Gerümpel, das sich überall auftürmte, war Maddie Sinclairs Keller schon zuvor ein Saustall gewesen.
    Das stelle man sich vor! Der Keller der hochnäsigen, versnobten, kleinen Miss Perfect Maddie Sinclair war ein Rattennest. Ach, die Geheimnisse, die wir vor unseren Nachbarn verstecken!
    Er hörte ein Geräusch und fuhr zusammen. Er rechnete damit, dass sie zurückkamen, diese weiß angemalten Gespenster mit ihren Halsketten aus menschlichen Skalps und Fingern. Er rechnete damit, dass sie zu ihrer Beute zurückkehrten … und zu ihren Gefangenen. Und dieses Mal würde es vielleicht keinen simplen Trockenfick einer übereifrigen jugendlichen Wilden geben. Vielleicht würde es jetzt echt passieren.
    Falls Macy wirklich tot und er der letzte zivilisierte Mensch in Greenlawn war, dachte er, dann wäre es besser, wenn er

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