Zerfleischt - Der ultimative Thriller
sie konnte es an ihm riechen.
Angst. Ja, Louis hatte Angst. Dieses Mädchen … Herrgott, weiß wie etwas Totes angemalt, komplett nackt, rote Farbstreifen im Gesicht, schorfige Schnittwunden an den Brüsten, an Bauch und Armen. Und ihre Haut … war mit Beulen überzogen, als hätte es sich selbst verbrannt, nur dass die Beulen zu einer Art Symbolen geformt waren, konzentrische Muster und Diamanten und Halbmonde. Wie diese Stämme im Fernsehen mit den Perlen unter der Haut.
Das Mädchen ließ ihn nicht in Ruhe. Es neckte ihn, rieb sich an ihm … Er vermutete, dass es höchstens 13 war. Jünger als das andere Mädchen, das in der Ecke Pfähle anspitzte. Die ältere Frau am Feuer musste ihre Mutter sein.
Und dieses … dieses Horrorhaus … ihre Höhle.
Ihr Bau.
Louis sah menschliche Überreste auf dem dreckigen Boden verstreut, Knochen und Fleischfetzen. In der Ecke lag ein Kopf. Abgetrennte Gliedmaßen baumelten an Stricken aus Eingeweiden oben von den Balken herunter. Überall lag Unrat. Die Luft stank nach Fäulnis, verbranntem Fleisch, Rauch und nach Exkrementen. Das Mädchen, das mit ihm spielte, roch nach Urin.
Sie grinste und leckte sein Gesicht ab.
Jetzt kam Elissa hinzu. Sie drehte sich um, um sicherzugehen, dass das Muttertier noch beschäftigt war; und das war es.
Kylie packte mit ihren Händen die Kehle des Mannes. Sie spreizte seine Beine weit auseinander und rieb sich immer schneller an ihm, bis sie zu zittern anfing. Das Gesicht des Mannes war eine verzerrte Schreckensmaske. Das erregte Kylie noch mehr, während sie sich immer härter an ihm rieb, eins mit ihm wurde, ihr Herz klopfen fühlte und ihre Haut heiß und feucht war.
Immer noch wehrte er sich.
»Geh verflucht noch mal runter von mir«, sagte er plötzlich.
Kylie ging mit ihrem Gesicht nahe an seines heran. Er zuckte zusammen. Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Hals und leckte ihn ab, probierte seine Haut. Als sie eine Welle der Ekstase packte, biss sie in das bloße Fleisch seiner Schulter hinein, biss immer wieder zu, bis sie sein Blut schmeckte, bis es in ihren Mund floss. Er schrie und sie biss stärker zu. Immer stärker, damit sie ihren Mund mit dem Geschmack seines Blutes, seines Fleisches füllte.
»Nein!«, schrie das Muttertier. Es packte Kylie an den Haaren und schleuderte sie zur Seite. Es trat Elissa und dann trat es erneut zu, als Elissa wagte, es anzufauchen. Es zerrte den Mann zum Feuer hinüber und presste den Mund gegen seine blutende Schulter. Es lutschte das Blut ab und drückte dann einen Lumpen auf die Wunde. Er zitterte, krümmte sich.
Das Muttertier stach in den Beutel mit den Eingeweiden. Heißer Saft brutzelte in das Feuer.
Es zog einen Rippenknochen aus den Kohlen. Es verbrannte seine Finger daran. Es knabberte an dem Fleisch und drückte es an den Mund des Mannes. Aber er wollte nicht davon essen. Es fauchte ihn an und schlug ihm mit der Handfläche ins Gesicht. Als er das Fleisch erneut ablehnte, schlug es härter zu. Er war trotzig. Aber das Muttertier war zuversichtlich, dass es ihn brechen könnte. Und wenn nicht, würde es ihn aufschlitzen und seine Eingeweide herauszerren. Während er sich noch bewegte, würde es sie rösten und essen.
Das war eine sehr alte Bestrafung.
Kylie und Elissa krabbelten herüber. Das Muttertier fletschte die Zähne. Es hockte sich über den Mann und parfümierte ihn mit seinem Urin. Dann fauchte es die Mädchen an.
»Meiner«, sagte es. »Meiner, meiner, meiner …«
77
Das Rudel des Barons zählte jetzt an die 100 Mitglieder. Während sie durch die Nacht hasteten, ein Stadtviertel nach dem anderen überfielen, Beute aus Verstecken, Löchern und Unterschlüpfen jagten, wagte niemand sich ihnen in den Weg zu stellen. Sie rannten die Straßen auf und ab, trieben andere Jäger auseinander und wenn sie nicht flüchteten, brachten sie sie um. Die Strategie des Barons war schlicht: alles für sie Wertvolle erobern, die Nachzügler abschlachten, die Häuser niederbrennen und generell alles auf ihrem Weg mit einem schrecklichen Kalkül der verbrannten Erde vernichten.
Sie gerieten natürlich mit anderen Jagdrudeln in Konflikt und erledigten sie, viele versklavten sie auch. Sie waren immer in Bewegung, eroberten immer mehr Territorium und hinterließen eine Spur aus abgeschlachteten Leichen, toten Tieren und brennenden Stadtvierteln. Bald umfasste das Rudel des Barons nicht nur Kinder, sondern auch Dutzende Erwachsene. Sie schwangen Äxte und Spieße, Speere und Messer,
Weitere Kostenlose Bücher