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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Sie wollte Kleine-Miss-Dicke-Titten ganz klar sagen, was sie von ihr hielt. Sie ungeniert als den Teil der weiblichen Anatomie bezeichnen, den man normalerweise für die schlimmsten, bösartigsten, kleinen Biester aufhob, das gute, alte F-Wort. Was ein Wort war, das Angie sich nie traute, laut auszusprechen, weil sie verdammt noch mal aus gutem Hause kam und mehr Niveau hatte … oder?
    »Ich möchte Zigaretten.«
    »Zigaretten?«
    Angie warf ihr das tote Lächeln einer Schaufensterpuppe zu.
    »Ja, Zigaretten.«
    »Ich nahm an … ich meine, ich wusste nicht, dass du rauchst.«
    »Du weißt viele Sachen noch nicht über mich, stimmt’s?«, erwiderte Angie. »Aber vertrau mir, Brandi, mit der Zeit wirst du alles über mich wissen.«
    Brandi schluckte. Sie verstand die angedeutete Drohung. Ihre Anspannung war so gewaltig, dass man sie in Stücke hätte schneiden können.
    »Welche Marke? Welche Zigaretten-Marke?«
    »Welche Marken hast du denn?«
    Brandi seufzte. »Hör mal, müssen wir das jetzt jedes Mal durchspielen?«
    »Was durchspielen?«
    »Du weißt verdammt gut, wovon ich rede.«
    »Ich weiß nur, dass du sehr unhöflich zu mir als Kunde bist.«
    Verflucht noch mal, Danny kam angerannt, warf zwei Almond Joys auf die Ladentheke und unterbrach den Spaß, der durchaus noch besser hätte werden können.
    »Möchtet ihr sonst noch etwas?«, fragte Brandi mit einem dünnen Lächeln auf ihren Lippen.
    Angie war stinksauer. Sie zitterte vor kaum verbogener Wut, griff in ihre Handtasche, wühlte regelrecht darin herum, fand ihren Geldbeutel … und es war exakt in diesem Moment, dass der leichte Kopfschmerz in ihrem Schädel aufblühte, als knospe plötzlich eine Orchidee auf und fülle mit ihren Blütenblättern ihren Kopf und vernichte mit ihrem Duft alles, was sie bisher war.
    Mit starrem Blick schaute sie von der Handtasche auf zu Brandi und vermochte keines von beiden mehr richtig ins Gesamtbild um sie herum einzuordnen. Sie erzeugte ein gutturales grunzendes Geräusch tief in ihrer Kehle. Ihre Finger wühlten weiter in der Handtasche, fanden den Geldbeutel, ein Kosmetiktäschchen, ein Handy, eine Schachtel Buntstifte von Danny … Gegenstände, die sie nicht mehr erkannte oder verstand.
    Dann fanden sie etwas anderes.
    Ein Teppichmesser mit einer gekrümmten Stahlklinge wie die eines Krummsäbels.
    Angie konnte sich nicht erinnern, dass sie es nach dem Kleinschneiden der Kartons zum Recycling eingepackt hatte. Sie wusste nur, dass es sich gut in ihrer Hand anfühlte. Es passte sich ihrer Handfläche an und bettelte darum, benutzt zu werden.
    »Ähm … geht es dir gut?«, fragte Brandi, irgendwo zwischen Verwirrung und Angst gefangen.
    Angie schaute sie an. Sabber lief aus ihrem Mund. Ihre Augen erstarrten, stierten beinahe wie die eines Reptils. Sie holte das Teppichmesser heraus und schlitzte Brandi die Kehle auf.
    Brandi strauchelte zurück – geschockt, benommen, überwältigt. Blut sprudelte aus ihrem durchgeschnittenen Kehlkopf. Sie versuchte verzweifelt, es mit ihren Fingern aufzuhalten. Es spritzte zwischen ihnen heraus wie eine Fontäne köstlichen Rotweins und traf Angie im Gesicht.
    Der warme Sprühregen aus Blut war nicht unangenehm.
    Er war angenehm.
    Angie sprang direkt über die Ladentheke. Sie zerfetzte Brandis ausgetreckte Finger zu Fäden, schnitt ihr die Nasenspitze ab, öffnete eine Brust und riss das Teppichmesser über Brandis entzückende, dunkle, wässrige Augen. Die hakenförmige Klinge verfing sich in der linken Pupille und riss den blutigen, funkelnden Augapfel mit einem Ruck am Strang der Sehnerven heraus.
    Leute flüchteten aus dem Geschäft.
    Aber überraschender war, dass andere dies nicht taten.
    Als Angie von dem zerstückelten, blutenden Wesen am Boden hinter der Ladentheke abließ und zurücktrat, standen da zwei Männer und eine Frau. Sie lächelten und starrten sie mit dunklen, höhlenmenschähnlichen Augen an. Augen, die verstanden. Einer der Männer, er war mittleren Alters und bekam eine Glatze, stellte sich hinter Angie und schob die Hände unter ihr Oberteil, fasste grob nach ihren Brüsten.
    Angie gefiel es.
    Ihre blauen Augen sahen wie kristallklare Bassins aus. Sie fletschte die Zähne. Die Vorderseite ihres rosa Oberteiles war blutdurchtränkt, wirre Blutkringel hatten ihr Gesicht bespritzt. Sie mochte den Geruch. Er stimulierte sie, rüttelte früheste Erinnerungen an die Jagd wach. Sie leckte es von ihren Lippen.
    Während die anderen ihr folgten, ging sie zurück

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