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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Nachbarschaft sie hätte hören müssen, aber niemand reagierte. Mr. Chalmers saß sogar in Sichtweite auf der Veranda und las einfach seine Zeitung.
    »Wir werfen Steine«, sagte Mike mit einer für einen Zehnjährigen typischen Ehrlichkeit.
    Macy stürmte zu ihnen hinüber. »Hört auf damit! Was zum Teufel ist mit euch los? Könnt ihr nicht sehen, dass ihr diesen Minivan zerstört? Eure Mom wird ausrasten! Gott, was ist denn los mit euch?«
    Mike kratzte sich an seinen goldbraunen Haaren. »Mom hat gesagt, dass wir es dürfen.«
    »Ja«, stimmte Matt zu, »das hat sie gesagt.«
    Macy schüttelte ihren Kopf. »Oh, ich wette, das hat sie nicht!«
    »Es geht dich nichts an«, sagte Mike. »Du gehst lieber.«
    »Mikey …«
    Matt starrte sie an und seine Augen sahen merkwürdig aus. »Geh weg! Du gehörst hier nicht hin!«
    Als Matt das sagte, stand Mike hinter ihr – zu nah für Macys Geschmack. Und was er tat, veranlasste sie dazu zur Seite zu springen und Mike einen Schubs zu geben, der ihn direkt auf seinen Hintern fallen ließ.
    Er hatte sie beschnüffelt.
    Wie ein Hund.
    Ihren Arsch beschnüffelt.
    Mike stand auf und sah aus, als ob er gegen irgendetwas ankämpfte. »Vielleicht … vielleicht gehst du lieber einfach, Macy. Es ist jetzt anders hier. Dinge können passieren.«
    »Jetzt reicht es.« Macy streckte ihre Hand aus und packte Matt am Handgelenk. »Ihr kommt jetzt mit rein, alle beide!«
    Aber Matt befreite sein Handgelenk mit einem Ruck.
    Macy trat einen Schritt zurück, nachdem sie einen genauen Blick auf das, was in seinen Augen schimmerte, werfen konnte. Keiner von ihnen war jemals so ungeniert frech gewesen, aber jetzt waren sie nicht nur frech, sondern beinahe brutal. Ihre sommersprossigen Gesichter glänzten schweißnass, die Haare klebten ihnen an der Stirn. Und diese Augen … so intensiv und hasserfüllt; sie reflektierten beinahe wie Schwarzglas.
    Macy verspürte auf einmal eine Machtverschiebung um sie herum.
    Die Jungs hatten keine Angst vor ihr. Nicht im Geringsten. Tatsächlich sahen sie sie völlig respektlos und mit einem Ausdruck an, der tiefer und beißender als absoluter Hass war. Sie wirkten wie Tiere, als wollten sie Macy mit Zähnen und Klauen zur Strecke bringen und sie gleich hier auf dem Gehsteig ausweiden.
    »Ihr … ihr geht lieber rein.«
    Mike grinste sie an. »Fick dich.«
    »Was?«
    Macy machte einen Schritt nach vorne, um ihn zu packen, auch wenn sie der Gedanke, den Jungen zu berühren, plötzlich anwiderte. Sie ging einen Schritt vor und Matt trat ihr gegen das Schienbein. Mike boxte gegen ihren Arm. Und dann griffen die beiden sie an. Sie musste mit aller Kraft kämpfen, um sie abzuschütteln. Ihre Bücher flogen zur einen Seite und sie rannte zur anderen. Sie schaffte vielleicht vier, fünf Meter, als der erste Stein sie im Rücken traf. Sie schaute kurz zurück und ein weiterer prallte an ihrer Augenbraue ab und riss sie auf.
    »Aufhören!« Sie weinte. »Das tut weh! Ihr hört jetzt gefälligst sofort auf!«
    Aber die beiden hatten nicht vor aufzuhören und sie wusste es.
    Sie waren verrückt geworden, alle beide. Irgendetwas in ihnen hatte einfach Klick gemacht. Macy konnte es nicht nur in ihren Augen sehen, sie konnte es riechen, einen heißen, beißenden Geruch, der von ihnen ausströmte. Jetzt zu versuchen mit ihnen vernünftig zu reden, war, als versuchte man wilden Hunden gut zuzureden, die versessen darauf waren, einen zu zerreißen. Der nächste Stein traf sie in den Bauch, ein anderer in ihrer Armbeuge und fest genug, dass der Arm bis zum Handgelenk taub wurde.
    Macy rannte.
    Die Jungs verfolgten sie und schleuderten mit aller Kraft Steine nach ihr. Brocken prallten an ihrem Rücken ab, pfiffen über Macys Kopf. Sie hängte sie schnell ab, indem sie über die Hecken sprang und bis vor Mr. Chalmers’ Veranda rannte. Doch die Jungs hüpften schon über die Hecken – und blieben sofort stehen, als sie Mr. Chalmers erblickten.
    »Was zur Hölle ist hier los?«, fragte er. »Warum jagt ihr Burschen hinter dem Mädchen her? Bist du das, Macy?«
    »Ja«, keuchte sie. »Die sind übergeschnappt. Die bombardieren mich mit Steinen!«
    »Machen sie das, ja?« Mr. Chalmers verstaute seine Lesebrille in seiner Hemdtasche und legte seine Zeitung weg. »Was zum Teufel ist in euch Burschen gefahren?«
    »Wir haben Steine nach ihr geworfen«, sagte Mike.
    »Ja, wir wollten sie umbringen«, fügte Matt hinzu.
    Macy fühlte, wie plötzlich ihre ganze Spucke im Mund

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