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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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verdunstete. Es gab keine Worte, um nur ansatzweise zu beschreiben, was ihr in diesem Moment durch ihren Kopf ging. Angst, Schock und Horror und auch vieles andere. Sie fühlte sich schwach und elend.
    Mr. Chalmers stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, und schätzte die Situation ein. Obwohl er schon die 60 überschritten hatte, war er noch ein großer, muskelbepackter Mann mit breiten Schultern und einer mächtigen Brust; das Ergebnis seiner 20-jährigen Zeit als Fallschirmjäger bei der 82. und 101. Luftlandedivision in der Army. Er besaß immer noch den erforderlichen Stiernacken und den stoppeligen Bürstenhaarschnitt, obwohl der jetzt weiß geworden war.
    »Mr. Chalmers«, sagte Macy. »Irgendetwas geht hier vor. Ich weiß nicht, was. Aber einige Kinder in der Schule sind genauso verrückt geworden und haben einen Lehrer und den Hausmeister angegriffen. Sie haben sie umgebracht.«
    Aber das interessierte Mr. Chalmers nicht. »Wenn ihr Burschen dieses Mädchen umbringen wollt, dann macht es nicht in meinem Garten, hört ihr? Das ist mein Revier! Mein Revier! Ich habe es mit meinem Geruch gekennzeichnet und ihr überschreitet meine Fährte lieber nicht, habt ihr verstanden?«
    Macy schüttelte ungläubig ihren Kopf.
    Mr. Chalmers auch.
    Man konnte es in seinen Augen sehen, wie es auch in den Augen der Hack-Zwillinge zu sehen war: diese brodelnde Ur-Leere. Diese Leere ohne Tiefe.
    »Wie haben Sie Ihr Revier markiert?«, fragte Mike. »Wir wollen unseres auch markieren!«
    Mr. Chalmers lachte. »So, Jungs. Einfach so.«
    Und als Macy hinschaute, öffnete er seine Hose und holte seinen Penis heraus. Er lächelte immer noch und fing an, auf die Stufen zu urinieren, spritzte sie ab, damit alle die Grenzen seines Reviers riechen konnten.
    Als er fertig war, beschnüffelten es die Jungs, erkannten es als seinen Geruch an und merkten ihn sich.
    Macy stieß einen Schrei aus.
    »Schnappt sie euch, Jungs!«, sagte Mr. Chalmers. »Fangt sie ein! Wer sie zuerst erwischt, bekommt sie!«
    Macy lief los. Die Zwillinge waren ihr dicht auf den Fersen.
    Sie flitzte den Gehsteig entlang und kürzte zwischen zwei Häusern ab und duckte sich hinter einer Garage. Die Zwillinge kamen angerannt, schauten sich um und spurteten dann die Gasse hinunter. Macy hielt sich weiter versteckt, keuchte und schwitzte, und jetzt brach irgendetwas in ihrem Hinterkopf aus.
    Sie sah die Zwillinge in der Ferne.
    Sie hatten jetzt ihre ganzen Klamotten ausgezogen.
    Sie pissten an Bäume wie Hunde.
    Macy versuchte durchzuatmen, versuchte ihre Welt zusammenzuhalten, bevor sie auseinanderbrach.
    Es handelte sich um irgendeine Art Massen-Geisteskrankheit. Das war es. Genau diese hatte verursacht, dass die Kinder in der Biolabor-Stunde verrückt wurden und Mr. Cummings und Sully angriffen, und diese Geisteskrankheit war auch daran schuld, dass sie auf Chelsea Paris losgegangen war. Es war wie eine Art Wahnsinns-Bazillus.
    Und jetzt ergriff er die Hack-Zwillinge und Mr. Chalmers.
    Ich muss hier weg. Die Irren könnten überall sein. Die ganze Stadt könnte verrückt sein …
    Und sie war es aller Wahrscheinlichkeit nach, vermutete sie.
    Sie beruhigte sich so gut sie konnte und durchquerte die Gasse, schlüpfte durch einige Hinterhöfe hindurch und sah glücklicherweise niemanden. Sie wusste nicht, was gerade passierte. Aber sie dachte immer wieder, wenn sie diesen Irrsinn abschütteln konnte, dann würden es die anderen vielleicht auch schaffen. Wie groß die Schäden bis dahin sein würden, vermochte sie nicht einzuschätzen und sie wollte nicht daran denken …
    »Hey Macy«, sagte eine Stimme. »Wie geht’s meinem Lieblingsmädchen?«
    Macy drehte sich um, war von Angst überflutet und dann nach zwei oder drei Sekunden entspannte sie sich. Sie atmete. Es war nur Mr. Kenning, der wohnte dort. Mr. Kenning war Gruppenführer bei den Pfadfindern, er kommentierte Footballspiele für die Greenlawn High Wildcats und beruflich verkaufte er Autos. Ein netter Mann, der Sport und Kinder und seinen Irish Setter Libby liebte. Er hatte immer ein paar schmeichelhafte Worte für Macy parat.
    Aber … das war nicht der Mr. Kenning.
    Dieser Mr. Kenning stand völlig nackt und blutverschmiert in seinem Hinterhof. Keines von beidem schien ihn im Geringsten zu stören. Er lächelte und hackte auf irgendetwas mit einem Messer herum. Blut floss an seinem Unterarm herunter und tropfte von seinem Ellbogen.
    »Komm her, Macy! Ich habe ein Geheimnis, das ich mit dir teilen

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