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Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Zerfleischt - Der ultimative Thriller

Titel: Zerfleischt - Der ultimative Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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nicht ihr aufgedunsenes blau-lilanes Gesicht, sondern die Tatsache, dass sie nackt war. Sogar tot sah sie irgendwie sinnlich und gut proportioniert aus, als wäre sie eventuell gar nicht tot.
    Louis hörte nicht auf, sie anzuschauen.
    Aus irgendeinem Grund traute er sich das nicht.
    Die Vorstellung, seine Augen von dieser baumelnden Leiche abzuwenden, war undenkbar. In seinem Bauch rumorte es vor Übelkeit, seine Hand fühlte sich seltsam kühl an der Stelle an, an der er die ihre gestreift hatte. Er trat zögernd zurück, konnte endlich wieder laufen und rannte heraus.
    »Louis?«, rief Macy.
    Großer Gott, er hatte sie vergessen.
    Louis stand jetzt in der Bar und schaute von den baumelnden Hippie-Perlen, die sich noch bewegten, zu den Stufen, die nach oben führten. Er hörte, wie Macy hinunterkam. Er fing an zu schwitzen, geriet in Panik. Okay, Kumpel, willst du, dass Macy ihre Mutter so sieht oder bewegst du dich jetzt?
    Es gab keine wirkliche Auswahl. Er ging zur Treppe hinüber und hielt Macy auf, bevor sie auf die dumme Idee kam, sich hier selbst umzuschauen.
    »Sie ist nicht hier unten«, sagte er ein bisschen lauter, als er es beabsichtigt hatte.
    »Okay«, sagte Macy. »Okay.«
    Er nahm ihre Hand, führte sie die Treppe hoch und entspannte sich erst, als die Tür des Kellers geschlossen wurde und seine Sünden in seinem dunklen Bauch versteckte. Er stand einen Moment lang da und atmete heftig.
    Macy starrte ihn an. Sie sah besorgt aus: »Louis … du … flippst doch nicht aus, oder?«
    Er lachte beinahe laut los. »Nein, nein, nein.«
    »Du hast mir Angst gemacht. Bist du sicher, dass du okay bist? Du siehst etwas grün aus ...«
    Klar war er grün. Wer wäre es nicht? Sein Magen versuchte weiterhin an seiner Kehle heraufzukrabbeln, als wollte er hinaus, als wollte er aus seinem Mund springen und auf dem Boden eine Pirouette drehen. Louis berührte sein Gesicht und es war kühl, klebrig und schweißnass.
    »Sag mir, was los ist«, sagte Macy. »Bitte.«
    Louis dachte schnell nach, weil er es musste. »Ähm … es sind nur die verschlossenen Räume. Ich werde manchmal irgendwie klaustrophobisch. Es ist nichts.«
    »Oh, was für ein Pech! Du warst im hinteren Abstellzimmer, oder? Da drinnen ist es gruselig.«
    Jetzt ist es sogar schlimmer.
    »Na ja«, sagte er, »Jillian ist weg. Wir müssen einfach auf sie warten. Vielleicht sollten wir in mein Haus gehen. Michelle wird bald zu Hause sein. Dann können wir überlegen, was wir machen werden.«
    »Okay.«
    Macy war einverstanden und Louis hatte sich gefragt, warum. Spürte sie die Bösartigkeit in ihrem eigenen Haus genauso wie er? Lieber Gott, sein Verstand war völlig durcheinander und er wusste nicht, was er machen sollte. Manchmal ließ er sich so leicht stressen. Aber dieses Mal war es nachvollziehbar. Er brauchte Michelle. Sie würde wissen, was zu tun war. Sie wusste immer, was zu tun war. Was ihm am meisten Angst machte, war die Vorstellung, dass sie vielleicht niemals nach Hause kam. Dass sie irgendwo tot lag, vielleicht wie Jillian an einem Dachsparren baumelte.
    Aber das war nur Paranoia.
    Sie überquerten den Garten der Merchants und stiegen Louis’ Veranda hinauf. Michelles Auto stand noch nicht in der Auffahrt. Vielleicht hatte es nichts zu bedeuten, aber er fing an, anderes zu befürchten.
    »Wann wird Michelle zu Hause sein?«, fragte Macy.
    Louis konnte nur seinen Kopf schütteln. »Ich wünschte bei Gott, dass ich es wüsste …«

21
    Der Geruch von rohem Fleisch war überwältigend.
    Mike Hack wusste, dass er und sein Bruder eine schöne, junge Tussi finden sollten, aber das Fleisch … oh Gott … solch ein wundervoller Duft. Er hatte es den Weg hinunter gerochen und es bis hierher verfolgt. Bis zu diesem Garten. Nichts vorher hatte jemals so gut gerochen. Er wollte das Fleisch haben. Er musste das Fleisch haben.
    Aber warte!
    Vorsichtig.
    Denk daran, was Mr. Chalmers sagte.
    Das hier ist Krieg.
    Das hier ist Überleben.
    Diese anderen Stadtteile werden versuchen uns zu erobern, sie wollen, was wir haben, also müssen wir sie zuerst angreifen. Wir holen uns, was sie haben. Ihre Frauen, ihre Nahrungsmittel, ihre Waffen.
    Ja, sie mussten vorsichtig sein. Matt neben ihm schwitzte und knirschte mit den Zähnen und atmete schwer, weil er sich kaum beherrschen konnte. Auch er wollte das Fleisch. Mike hielt ihn fest, hielt ihn davon ab über die Hecken zu springen und sich zu holen, was angeboten wurde.
    Mike hielt einen Finger an seine

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